Warten auf "Trump Towers": Ein Spott-Plakat, das Strom am 8. November 2016 in seiner Wahl-Heimat fotografierte, während seine Landsleute den Mexiko-Verächter Donald Trump ins Weiße Haus wählten. Das komplexe Verhältnis zwischen den Nachbarländern prägt Dane Stroms Leben entscheidend.
2010, lange vor Trumps Drohung mit der Grenzmauer, warf der damals 27-jährige Webdesigner seinen Job bei der Zeitung Denver Post hin und zog nach Ajijic, eine Kleinstadt im mexikanischen Bundesstaat Jalisco am Ufer des Chapala-Sees. Nun, acht Jahre später, fühle sich alles sehr anders an. Offener Hass sei in den USA gesellschaftsfähig geworden, klagt Strom. Man hört ihm an, wie sehr ihn das aufbringt, so wie der "Rassist und Heuchler Trump". Sein größter Antrieb zum Fotografieren sei mittlerweile, Mexikos Ehre und Schönheit zu verteidigen und zu versuchen, wenigstens ein paar Menschen andere Bilder zu zeigen, sagt Strom.
Über die Einstellungen anderer US-Expats in seiner Gegend macht er sich aber keine Illusionen: Viele der "Gringos" seien Trump-Anhänger. Umso ironischer, dass ausgerechnet sie, die Latinos in den USA Integrationsverweigerung vorwerfen, teils nach 30 Jahren in Mexiko kaum ein Wort Spanisch sprechen und "völlig abgekapselt" leben. "Es fehlt ihnen an Neugier", sagt Strom.