Reise-Tipps:Was droht beim umgekehrten Kulturschock?

Was soll das Loch im Flugzeugfenster? Und darf man einen Teilflug verfallen lassen, um Geld zu sparen? Fragen und Antworten zum Reisen.

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UK airspace warning

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Darf ich einen Flug verfallen lassen, um Geld zu sparen?

Ein Karibik-Flug zum Schnäppchenpreis. Eigentlich müsste man sofort zuschlagen. Wenn da nicht die Route wäre: Abflug in Prag, Zwischenstopps in Frankfurt und London. Der Gedanke liegt nahe, die erste Etappe verfallen zu lassen und erst in Frankfurt zuzusteigen. Geht das?

"Das ist mit einem Risiko verbunden", sagt Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. Wer bei Gabelflügen einzelne Verbindungen ausfallen lässt, muss mit der Stornierung des Gesamtfluges rechnen.

Denn die Airlines bieten in verschiedenen Ländern je nach Kaufkraft andere Preise an. So zu tun, als starte man die Reise im Ausland, ist nicht der Sinn der Sache. Fluggesellschaften dürften Passagieren, die auf diese Weise Geld sparen wollen, die Beförderung verweigern, warnt der Jurist.

Wer beim Hinflug bereit ist, den Umweg in Kauf zu nehmen, darf aber beim Rückflug schon früher aussteigen. Das Gepäck allerdings wird in der Regel bis zum Endziel durchgecheckt. Reisende müssen sich deshalb um eine vorzeitige Herausgabe kümmern - oder als nächstes Reiseziel Prag auf die Liste setzen. Der Koffer ist dann ja schon dort.

Schwäbisches Parkverbot

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Was ist ein umgekehrter Kulturschock?

Armut und Dreck in Indien, forsche Verkäufer in Marokko und Chinesen, die auf Bürgersteige spucken: Reisen bildet nicht nur, sondern kann auch schockieren. Alltag, Traditionen, Riten und Verhalten der Menschen im Fernreiseziel unterscheiden sich häufig stark von Deutschland und Mitteleuropa. Das kann irritieren und verstören. Doch es gibt auch einen umgekehrten Kulturschock: "Wenn Menschen nach längerer Zeit im Ausland wieder in die Heimat zurückkehren, durchlaufen sie ähnliche Stimmungsschwankungen wie Touristen, die in ferne Länder reisen", erklärt Andreas Bittner, Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelles Management (IFIM). Zuerst sei da oft Euphorie über die Rückkehr. "Alle sagen 'Wie schön, dass du wieder da bist', der Wirt in der Lieblingskneipe erkennt einen wieder, aber dann sackt die Stimmung irgendwann ab."

Denn: Das Interesse für die eigenen Geschichten nehme schnell ab, mit vielen alten Bekannten habe man sich nichts mehr zu sagen - und man spüre eine gewisse Entfremdung zur Heimat und der dortigen Mentalität. Bittner: "Wer lange in den USA war und dann nach Deutschland zurückkehrt, fragt sich oft: Waren die Deutschen schon immer so muffelig?" Wahrscheinlich schon. Aber der Rückkehrer sieht das Grummeln und Granteln nicht mehr als naturgegeben. "Man braucht eine Weile, um sich wieder anzupassen", sagt der Experte. Tritt dieses Phänomen auch bei Menschen auf, die von einer Urlaubsreise zurückkehren? Dafür ist die Zeit in der Fremde laut Bittner meist zu kurz. Ein Jahr "Work and Travel" in Australien könne aber durchaus zu einem umgekehrten Kulturschock führen. "Je länger man weg war, umso größer ist der Effekt."

Cruise ship Adonia heads to Cuba from Miami's port

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Wann trägt die Kreuzfahrt-Crew blaue und wann weiße Hosen?

Das entscheidet nicht der Mitarbeiter, sondern die Tageszeit, erklärt Nicolas Goelen, General Manager auf der Aida Perla. Spätestens von 18 Uhr an müssen die Hosen blau sein, das wirke eleganter. Etwas aufwendiger ist die Frage zu klären, wie alle Crew-Mitglieder auf hoher See an passende, saubere Uniformen kommen.

Am einfachsten ist das bei den hohen Dienstgraden. Wer zum Beispiel bei Aida Cruises zweieinhalb oder mehr Streifen auf seinen Schulterklappen hat, erhält persönliche Uniformen. Bei allen anderen Crew-Mitgliedern sind die Uniformen aber nicht individuell: Sie bekommen bei der Kleiderausgabe drei Komplettsets in ihrer Größe, die dann hoffentlich möglichst gut passt. Dies ist in einer Computerdatei und auf der Crewkarte gespeichert. Bringen Mitarbeiter Teile der Uniform in die Wäscherei, erhalten sie gleich Ersatz. "Dadurch, dass die meisten Uniformen nicht personalisiert sind, brauchen wir etwa 25 Prozent weniger Teile", erklärt Goelen. Dennoch kommen auf der Aida Perla mit ihren rund 900 Mitarbeitern bis zu 12 000 Uniform-Teile zusammen.

Flugzeug Erlebnisse mit Passagieren

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Warum haben viele Flugzeugfenster kleine Löcher?

Flugängstliche denken spontan an einen Produktionsfehler - doch das kleine Loch im Fenster hat eine Aufgabe: Es soll den Druck ausgleichen. Flugzeugfenster in den meisten Passagiermaschinen bestehen aus drei Scheiben. Die äußere und mittlere Scheibe können den Druckunterschied zwischen Außenwelt und Flugzeugkabine aushalten, erklärt Heiko Stolzke von Airbus Deutschland - dank des kleinen Loches, das wie ein Entlüftungsventil den Druck in diesem Hohlraum im Gleichgewicht hält. Die Scheibe auf der Innenseite dient lediglich zum Schutz der Passagiere. Denn die zwei äußeren Scheiben können sehr kalt werden, so dass man sich Erfrierungen zuziehen könnte. Außerdem können die Außenfenster wegen des Temperaturunterschiedes zwischen der Kabine und der Außenluft beschlagen. Das sogenannte "Atmungsloch" verhindert dies, da die Feuchtigkeit entweichen kann.

Eine weitere Eigenheit von Flugzeugfenstern ist ihre Form: Die Fenster und auch die Notausgänge und Türen sind immer oval. Das hat ebenfalls einen physikalischen Grund. Wären sie eckig wie die meisten Fenster und Türen, könnte es durch den hohen Druck zu Rissen kommen - nicht nur im Fenster, sondern im Flugzeugrumpf. Die abgerundete Form dagegen sei optimal, um die entsprechenden Lasten in der Form des Flugzeugs zu verteilen, so Stolzke. Der Druck auf das Material reduziere sich so auf ein Minimum. Am besten wäre natürlich ein Flugzeug ohne Fenster für Passagiere - nur würden sich diese den Ausblick nur ungern nehmen lassen wollen.

Hotelzimmer

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Nach welchem System vergeben Hotels ihre Zimmer?

Das Einchecken im Hotel ist für die meisten Reisenden ein spannender Moment: Geht das Zimmer auf die Straße oder in den grünen Innenhof hinaus? Liegt es am Aufzug oder am Ende eines langgezogenen Gangs? Und manchmal fragt der Gast sich: Wieso habe ausgerechnet ich dieses Zimmer hier bekommen?

Böser Wille steckt nicht dahinter. Meist teilt der Computer die Zimmer zu, erklärt Stefanie Heckel vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Rezeptionisten können natürlich Einfluss auf die Zimmervergabe nehmen. Zum Beispiel, wenn Stammgäste Vorlieben äußern oder eine Tagung im Haus stattfindet - dann würden die Teilnehmer möglichst auf derselben Etage untergebracht oder nahe dem Konferenzraum, sagt Heckel.

Zwischen einzelnen Ketten und Hotels gibt es aber unterschiedliche Verfahren. Bei Accor Hotels mit Marken wie Ibis und Sofitel etwa gilt eine mehrstufige Vorgehensweise. Behindertengerechte Zimmer werden vorgeblockt, wenn sie ein Gast bei der Buchung anfragt. Jeweils am Abend werde die Zimmervergabe für die Anreisen am nächsten Tag grob vorgeplant. Hat ein Gast mehrere Räume gebucht, etwa für sich und Angehörige, versuche man, alle nebeneinander zu belegen. Am Anreisetag könnten Gäste im Fall einer Überbuchung eventuell in eine höhere Kategorie gestuft werden. Generell aber erfolgt die Vergabe der Zimmernummer in den Accor-Häusern nach dem Zufallsprinzip: Hat ein Mitarbeiter mehrere Räume zur Auswahl, frage er den Gast nach Vorlieben. Ist das nicht möglich, werden die Zimmer aus dem System heraus nach aufsteigender Zahlenfolge vergeben. Bei der Hotelkette Best Western spielen Gästewünsche innerhalb einer bestimmten Kategorie eine Rolle: So werde berücksichtigt, wenn der Kunde bei der Buchung nach einem besonders ruhigen Zimmer fragt. Äußern Gäste keine Vorlieben, werden die Zimmer meist in der Reihenfolge des Buchungseingangs vergeben.

Sie wollen lieber nichts dem Zufall überlassen? "Acht Tipps für das perfekte Hotelzimmer" haben wir hier zusammengestellt.

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Quelle: Frank Gärtner - Fotolia

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Was bedeutet der Vermerk "SSSS" auf der Bordkarte?

Manch ein USA-Reisender findet auf seiner Bordkarte ein rätselhaftes Kürzel: SSSS. Dieser Vermerk steht für Secondary Security Screening Selection. Den Reisenden erwartet dann eine zusätzliche Kontrolle bei der Einreise - er sollte sich auf eine lange Prozedur einstellen und viel Zeit einplanen. Ein besonderes Merkmal der Kontrollen seien persönliche Befragungen durch Sicherheitspersonal, das von den US-Behörden gestellt oder beauftragt wird, erläutert der Luftverkehrsexperte Cord Schellenberg. Die Befragungen sind vor dem Abflug am Check-in-Schalter oder auch am Boarding-Gate möglich. Häufiger werden SSSS-Passagiere nach der Landung in den USA in abgeschirmten Räumen befragt.

Und wer bekommt den Vermerk auf die Bordkarte? Grundsätzlich sind es Passagiere, die als irgendwie verdächtig gelten. Mit Betonung auf irgendwie: "Aufgrund welcher Maßstäbe die US-Behörden zusätzliche Kontrollen speziell ausgewählter Fluggäste anordnen, ist nicht bekannt", sagt Schellenberg. Denn das würde potenziell vertrauensunwürdige Reisende warnen und somit dem Sinn der Kontrollen widersprechen. Laut dem Experten spielen wohl mehrere Faktoren eine Rolle: der Name, die Reisegewohnheiten, vorbestellte Mahlzeiten, Sitzplatzauswahl, Art und Zeitpunkt der Buchung sowie Zahlungsweise des Tickets. Verdächtig könnte sich etwa jemand machen, der sein Ticket bar zahlt, von einem Dritten buchen lässt und keinen Rückflug vorgesehen hat.

FILE PHOTO: Tourists walk beside Royal Caribbean's cruise ship ?Enchantment of the Seas? after they arrive in Cozumel

Quelle: REUTERS

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Was sagen die Schulterklappen auf Kreuzfahrt-Uniformen aus?

So leger Passagiere sich auf den Schiffen und beim Landgang oft kleiden - die vielen hundert Crew-Mitglieder arbeiten streng uniformiert, und viele tragen Streifen und andere Symbole auf den Schulterklappen. Grundsätzlich zeigen diese an, in welchem Bereich die Person arbeitet und wo sie in der Hierarchie steht. Die meisten Streifen - nämlich genau vier goldene - hat der Kapitän. Das erklärt Nicolas Goelen, General Manager auf der Aida Perla. Dazu kommt noch ein Stern, der anzeigt, dass der Kapitän zum nautischen Bereich des Schiffs gehört. Diesen Stern tragen zum Beispiel auch die anderen Offiziere auf der Brücke. Direkt unter dem Kapitän stehen bei Aida Cruises die Bereichsleiter. Sie alle haben 3,5 Streifen. Dazu gehören zum Beispiel der Staff Kapitän (wie der Kapitän in Gold mit Stern), der Chief Engineer (Gold mit einem Maschinenrad) und der General Manager (Silber mit einem Merkur-Stab). Das Silber und der Merkur-Stab zeigen an, dass die Person im Hotelbereich arbeitet.

Danach folgen Mitarbeiter mit drei Streifen, zum Beispiel der Entertainment Manager, der Hotel Manager oder der Chief Purser. Zweieinhalb Streifen haben bei Aida Cruises der Küchenchef, die Hausdame oder der F+B-Manager (Food and Beverages). Ihre Stellvertreter haben zwei Streifen. Restaurant-Manager, Bar-Manager oder die Sous-Chefs zum Beispiel kommen auf eineinhalb Streifen. Junior-Management-Positionen haben einen Streifen, zum Beispiel die Verantwortlichen für die Housekeeping-Kräfte eines Decks. Bei anderen Reedereien können die Rangstufen etwas anders sein. Die Grundregel lautet jedoch überall: Je mehr Streifen, desto mehr Verantwortung trägt die Person. Damit verbunden sind auch bestimmte Privilegien, zum Beispiel bessere Kabinen.

Bescheid wissen hilft, aber nehmen Sie auch Kurs auf gute Manieren - mit Hilfe unseres Kreuzfahrt-Knigges!

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Was steckt wirklich hinter "Last-Minute-Urlaub"?

Kurz vor dem Urlaub steht das Ziel noch nicht fest? Dann werden womöglich Angebote für Last-Minute-Trips im Reisebüro, im Internet oder direkt am Flughafen interessant: Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich?

Eine einheitliche Definition gibt es nicht. Last-Minute-Angebote gebe es in der Regel zwischen zwei und vier Wochen vor Abflug, erklärt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV). Manche Reisen sind sogar noch kurzfristiger. Dann liegen zwischen Buchung und Abreise nur wenige Tage.

Wichtig für Urlauber: Last-Minute bedeutet nicht, dass eine Reise das günstigste Angebot ist. "Es kann ein Schnäppchen sein, muss es aber nicht zwangsläufig", sagt Zeuch. Eine Garantie dafür gebe es nicht.

Wer Last-Minute-Urlaub bucht, muss in der Regel flexibel sein: beim Abflughafen, Reisezeitraum, Hotel - oder sogar beim Reiseziel. Außerdem wichtig: Wer spontan in die Ferne fliegt, muss seinen Impfschutz und die Einreisebestimmungen des Ziellandes prüfen.

Airport Hamburg: Wegen Stromausfall Flüge annulliert - wer trägt die Kosten

Quelle: dpa

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Wer muss bei einem überbuchten Flugzeug am Boden bleiben?

Mehr Tickets verkaufen, als es Plätze im Flugzeug gibt: Das machen die Airlines ganz bewusst. Denn fast immer gibt es Passagiere, die zwar gebucht haben, aber dann doch nicht kommen. "No shows" werden sie im Fachjargon genannt, allein bei der Lufthansa sind es etwa drei Millionen im Jahr. Meist geht die Kalkulation der Fluggesellschaften auf - manchmal jedoch stehen mehr Passagiere am Gate, als mitfliegen dürfen. Wer muss dann am Boden bleiben?

Klare Kriterien für diesen Fall gibt es nicht. Zunächst machen sich die Airline-Mitarbeiter auf die Suche nach Freiwilligen. Wer bereit ist, auf den nächsten Tag umzubuchen, bekommt eine kostenlose Übernachtung oder einen Reisegutschein.

Finden sich keine oder nicht genügend Freiwillige, muss auf anderem Wege aussortiert werden. Die Lufthansa zum Beispiel führt nach eigenen Angaben eine Einzelfallprüfung durch: Passagiere, die mehrere Anschlussflüge haben oder an ein Ziel reisen, das selten angeflogen wird, werden bevorzugt befördert. Bei anderen Fluglinien gilt das Motto "first come, first serve". Das bedeutet: Wer auf den letzten Drücker am Check-in-Schalter erscheint, wird eher am Boden gelassen.

Müssen Reisende unfreiwillig auf ihren gebuchten Flug verzichten, sind die Fluggesellschaften nach EU-Recht verpflichtet, den Flugpreis zurückzuerstatten oder einen Ersatzflug zu finden. Außerdem haben Reisende wegen der Nichtbeförderung Anspruch auf eine Entschädigung zwischen 250 und 600 Euro, je nach Flugdistanz. Bei Problemen mit der Airline können sich Reisende an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp) wenden.

Näheres zu Ihren Rechten als Fluggast lesen Sie hier.

LOUISA LEUNG OF THOMAS COOK HOLDS EURO TRAVELLERS CHEQUE IN HONG KONG

Quelle: REUTERS

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Gibt es eigentlich noch Reiseschecks?

Wer früher bei der Urlaubskasse auf Nummer sicher gehen wollte, kaufte Reiseschecks. Mit den Dokumenten im Geldscheinformat konnte man bezahlen, wurden sie gestohlen oder gingen sie verloren, erhielten Reisende binnen 24 Stunden Ersatz. Und heute? Gibt es dieses Zahlungsmittel überhaupt noch?

In Deutschland sind Reiseschecks, auch Travelers Cheques genannt, nicht mehr zu haben. American Express habe als letzter Anbieter den Verkauf in Deutschland bereits zum 31. Dezember 2015 eingestellt, ist bei der Reisebank in Frankfurt zu erfahren. Die Kreditkarte hat die Reiseschecks als sicheres Zahlungsmittel auch für unsichere Länder verdrängt, denn mit der Plastikkarte können Urlauber praktisch überall auf der Welt bargeldlos bezahlen oder Geld abheben.

Wer beim Ausmisten alte Reiseschecks findet, kann sie noch als Zahlungsmittel nutzen, sollte sich aber vorher erkundigen, ob sie im Urlaubsland akzeptiert werden. Auch die Frankfurter Reisebank kauft Reiseschecks noch an.

SCANDINAVIA-TOURISM-SWEDEN

Quelle: AFP

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Warum ist Alkohol in Skandinavien so teuer?

Norwegen ist bekannt für hohe Preise bei Lebensmitteln - das gilt besonders für alkoholische Getränke. Für ein Sixpack mit 0,5-Liter-Bierdosen zahlt man umgerechnet etwa 20 Euro. Auch der Besuch in der Kneipe belastet das Urlaubsbudget. In Schweden sind Bier, Wein und Schnaps ebenfalls teuer. Doch warum ist das so in den skandinavischen Ländern?

Der Grund für die überdurchschnittlich hohen Preise sind in Norwegen die Steuern, die das Land auf Alkohol verlangt. "Sie sind abhängig vom Alkoholgehalt der Getränke", erklärt Uwe Schween von der staatlichen "Innovation Norway". Daher würden Spirituosen generell höher besteuert als Bier. Auch Schweden erhebt hohe Steuern auf alkoholische Getränke.

Diese strenge Politik in Skandinavien hat historische Wurzeln. Als Reaktion auf den hohen Alkoholkonsum Anfang des 20. Jahrhunderts führten die Regierungen entsprechende Gesetze ein. Durch den kontrollierten Verkauf von Alkohol sollte der Konsum niedrig gehalten werden. Supermärkte dürfen deshalb ausschließlich Bier mit niedrigem Alkoholgehalt verkaufen. Spirituosen erhält man in Norwegen und Schweden lediglich in speziellen Geschäften, die dem Staat gehören.

In Schweden gibt es noch weitere strenge Regeln: "In vielen Regionen ist es verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken", sagt Sabine Klautzsch von der Tourismusorganisation Visit Sweden. Nur in eigens eingerichtete Zonen ist der Konsum erlaubt. Zusätzlich gilt beim Autofahren die 0,0-Promillegrenze.

Wegen der hohen Preise liegt es nahe, alkoholische Getränke in den Skandinavien-Urlaub mitzunehmen. Doch für die zollfreie Einfuhr gelten Höchstmengen: In Norwegen sind zum Beispiel zwei Liter Bier und ein Liter Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 60 Prozent sowie anderthalb Liter eines weinhaltigen Getränks erlaubt.

Kreuzfahrtschiff in Wismarbucht

Quelle: dpa

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Wofür braucht man das Signalhorn auf Kreuzfahrtschiffen wirklich?

Das Posaunen eines Schiffshorns ist ein zuverlässiger Auslöser von Fernweh. Vor allem bei Schiffstaufen und -paraden sowie anderen maritimen Feierlichkeiten lässt die Besatzung das sogenannte Schiffstyphon erklingen - für die akustische Begleitung der Show. Doch wann wird es ernst? Aida Cruises zufolge ist das Schiffshorn als akustisches Signal gesetzlich vorgeschrieben, etwa bei eingeschränkter Sicht im Nebel oder um im Ernstfall die Aufmerksamkeit anderer Schiffe zu erregen. Der Ton müsse daher zwei nautische Meilen weit zu hören sein, erklärt die Reederei. Die Hoheit über das Horn habe der wachhabende höchste Offizier, er wird auch "Officer of the Watch" genannt.

Leben auf der Transsibirischen Eisenbahn

Quelle: picture-alliance/ dpa

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Wie lang ist die längste Eisenbahnstrecke der Welt?

Sechs Stunden braucht man für eine Bahnfahrt von Hamburg nach München. Da kann einem die Zeit je nach Reisebegleitung ganz schön lang werden. Das ist dennoch nur ein Katzensprung im Vergleich zur längsten Eisenbahnstrecke der Welt.

Sie verläuft - natürlich - durch das flächenmäßig größte Land der Welt. Wer Russland mit dem Zug durchqueren möchte, reist mit der Transsibirischen Eisenbahn. Sie fährt 9288 Kilometer von der Hauptstadt Moskau bis zur Hafenstadt Wladiwostok am Japanischen Meer: die längste Eisenbahnverbindung der Welt.

"Die reine Fahrtzeit von Moskau nach Wladiwostok dauert sieben Tage, sechs Stunden und 20 Minuten", sagt Felix Willeke vom Veranstalter "Lernidee Erlebnisreisen". Ungefähr alle zwei Tage verlässt der Zug Nummer 2, der "Rossia", den Moskauer Bahnhof. Während der Reise müssen die Passagiere ziemlich oft ihre Uhr umstellen: Sieben Zeitzonen liegen auf dem Weg.

Flugsicherheit

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Wie oft werden die Kissen und Decken im Flugzeug gewaschen?

Mit einem gemütlichen Bett hat ein Flugzeugsitz in der Economy-Class wenig zu tun. Aber immerhin gibt es auf Langstreckenflügen Kissen und Decken für ein Nickerchen. Doch können Fluggäste sie überhaupt guten Gewissens verwenden? Wie werden sie zwischen den Flügen gereinigt?

"Selbstverständlich werden benutzte Decken und Kissen nach jedem Flug eingesammelt und gereinigt", sagt Sandra Kraft von der Lufthansa. Das könnten Passagiere daran erkennen, dass sie die frischen Decken eingeschweißt an ihren Plätzen finden. Auch bei der Charterfluggesellschaft Condor werden die Decken nach jedem Flug in einer Großwäscherei gereinigt. Die Kissenbezüge dagegen seien Einwegware und würden nach dem Flug ohnehin entsorgt, sagt ein Firmensprecher.

Und wann kommen die Decken und Kissenfüllungen endgültig weg? Bei Condor werden Kissen in der Economy Class ungefähr 65 Mal frisch bezogen, bevor sie kaputt oder schmutzig sind und deshalb aussortiert werden. Decken verwendet die Airline im Schnitt 24 Mal. Danach werden sie recycelt und zum Beispiel als Dämmmaterial verwendet.

Wo Sie im Flugzeug einen besonders ruhigen Sitzplatz für Ihr Nickerchen finden, lesen Sie hier.

Worlds Largest Cruise Ship Docks In Southampton

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Gibt es auf Kreuzfahrtschiffen Gefangenenzellen?

Auf einer Kreuzfahrt kann viel passieren, sogar ein Verbrechen. Das wusste schon Agatha Christie, die im Kriminalroman "Tod auf dem Nil" ihren Kommissar Hercule Poirot auf einer Nil-Dampferfahrt wegen Mordes ermitteln ließ. Doch was geschieht, wenn es tatsächlich auf einem Kreuzfahrtschiff zur Straftat kommt? Wer setzt Kriminelle fest? Und gibt es dafür Gefängniszellen?

"An Bord mancher Schiffe gibt es tatsächlich Arresträume", erklärt Helge Grammerstorf vom Kreuzfahrtverband Clia Deutschland. Das seien dann allerdings meistens Fährschiffe. "Auf einem Kreuzfahrtschiff kann bei Bedarf eine Kabine für diesen Zweck verwendet werden." Ob und wann ein mutmaßlicher Täter festgesetzt wird, entscheide im Einzelfall der Kapitän, sagt Grammerstorf.

Zusätzlich gebe es speziell ausgebildetes Sicherheitspersonal auf den Schiffen. "An Bord der Mein-Schiff-Flotte haben wir eine Security-Abteilung, die als Sicherheitsdienst an Bord arbeitet", sagt eine Sprecherin der Reederei Tui Cruises. Geleitet werde sie von einem Chief Security Officer, der meist eine militärische oder polizeiliche Ausbildung habe und über ermittlungstaktisches Grundwissen verfüge.

Die Reederei Aida Cruises hat nach Angaben einer Sprecherin ein "erfahrenes und gut ausgebildetes internationales Team von Sicherheitskräften" an Bord, das jederzeit die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz von Gästen, Crew und Schiff ergreifen könne. Wurde jemand an Bord festgesetzt, werde er in der Regel im nächsten Hafen den örtlichen Behörden oder der Polizei übergeben.

Bahn-Verspätungen im Fernverkehr nehmen deutlich zu

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Wann erstattet die Bahn bei Verspätung die Taxi-Kosten?

Der Zug rollt mit Verzögerung im Bahnhof ein - ärgerlich genug. Doch dann ist es auch noch so spät geworden, dass weder Bus, Tram noch U-Bahn mehr zum endgültigen Ziel fahren. Was tun? Muss die Bahn dem Reisenden die Kosten für das Taxi erstatten?

Ganz so einfach ist es nicht: Damit die Bahn die Taxifahrt bezahlt, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss die planmäßige Ankunftszeit zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens liegen. Zum anderen muss die Verspätung mindestens 60 Minuten betragen, wie die Deutsche Bahn mitteilt. Oder: Ein Zug fällt aus, es war die letzte planmäßige Verbindung, und nun kann der Zielbahnhof nicht mehr vor Mitternacht erreicht werden.

Stellt das Unternehmen dann kein anderes Verkehrsmittel zur Verfügung, und kann der Kunde mit keinem Mitarbeiter der Bahn (etwa im Zug oder in einer Informationsstelle) Kontakt aufnehmen, kann er sich die Kosten für ein Taxi bis 80 Euro ersetzen lassen. Die Taxi-Quittung und das Ticket der betroffenen Reise reicht man dafür beim Servicecenter Fahrgastrechte ein.

© SZ.de/dpa/kaeb/ihe/edi/sks/dd/liv
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