Reise-Bildband Prater:Wien ohne Wiener

Erst wenn alle Besucher gegangen sind, zieht der Fotograf Helfried Valenta durch den berühmten Vergnügungspark Prater. Weil er dann am schönsten ist, beinahe magisch.

Stefan Fischer

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Reise-Bildband Wien Prater

Quelle: Helfried Valenta/Metroverlag

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Erst wenn alle Besucher gegangen sind, zieht der Fotograf Helfried Valenta durch den berühmten Vergnügungspark Prater. Weil er dann am schönsten ist, beinahe magisch. Eine Rezension von Stefan Fischer

Die Attraktivität von Rummelplätzen und Vergnügungsparks, sie steigt in den Abendstunden, wenn zur Musik die Lichter kommen. Die Architektur dieses Spektakels, schreibt Peter Lindhorst im Vorwort zu Helfried Valentas Fotoband, wirft sich dann "einen neuen Umhang glitzernder Eleganz um". Die Stimmung flirrt ihrem Höhepunkt entgegen. Mit einem Schlag ist das alles jedoch vorbei, verstummt der Lärm, erlöschen die Lichter, gehen die Besucher nach Hause.

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Dann erst, nach der Vertreibung der Massen aus dem Vergnügungsparadies, kommt Valenta in den Wiener Prater und fotografiert das, was er die "kupfernen Nächte" nennt.

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In Langzeitbelichtungen, die er nachträglich noch bearbeitet, nimmt Helfried Valenta die stummen Stunden im Prater auf. Die ersten Seiten seines schmalen und doch so überquellenden Bandes zeigen Motive aus dem Grenzland zwischen Fotografie und Malerei; es sind Szenerien wie die des Cartoonisten Gerhard Haderer, allerdings menschenleere.

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Bis man dem ersten Clown begegnet, auf einer Bank sitzend, als ruhe er sich aus von den Strapazen des Tages.

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Der riesige Krake, die Meerjungfrau vom Donaujump, ...

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...die zerkratzte, schrundige Arnold-Schwarzenegger-Figur aus der Bonanza-Bude, ...

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... schließlich der Toboggan-Teufel - nur die Nacht eignet sich für ein Stelldichein mit den Dauerbewohnern des Praters, mit den Automatenwesen, den mechanischen Menschen.

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Helfried Valenta dokumentiert unheimliche Stimmungen ebenso wie wohlige. Jedes dieser Stillleben steht unter einer Spannung, er ruht einfach nie, der Prater, auch nicht in tiefster Nacht. Die sich auf den Fotos in warmen Farbtönen zeigt. Viel Rot, viel Gelb; der Himmel stets kupfern. Dieser Vergnügungspark ist in erster Linie nicht ein Ort des Trubels. Er ist ein Ort des Lichts.

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Alle Bilder entstammen mit freundlicher Genehmigung dem Bildband von Helfried Valenta: "Prater. Kupferne Nächte". Metroverlag, Wien 2012. 68Seiten, 25 Euro.

© SZ vom 10.5.2012/dd
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