Reise-Bildband "Die schönsten Märkte der Welt":Wir wollen uns nur ein bisschen umsehen

Fremde Gerüche, unbekannte Waren, Stimmengewirr: Touristen gehen gerne über einen Markt, sind aber oft ein wenig verunsichert und halten Abstand zu den Händlern. Auch dieser Bildband wahrt die Distanz - obwohl der Autor so spannende Orte wie Hexen- oder Fetischmärkte besucht hat.

Stefan Fischer

8 Bilder

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: Lescourret JP/National Geographic

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Fremde Gerüche, unbekannte Waren, Stimmengewirr: Touristen gehen gerne über einen Markt, sind aber oft ein wenig verunsichert und halten Abstand zu den Händlern. Auch der Bildband "Die schönsten Märkte der Welt" wahrt die Distanz - obwohl der Autor so spannende Orte wie Hexen- oder Fetischmärkte besucht hat. Eine Rezension von Stefan Fischer

Sich unbefangen in das Markttreiben eines fremden Landes zu stürzen, ist den meisten nicht gegeben. Da ist die Scheu vor dem Unbekannten; die Unsicherheit, da man die Landessprache nicht versteht; die Furcht, übers Ohr gehauen zu werden. Viele Touristen wahren auf Märkten Distanz, vermeiden, angesprochen zu werden von den Händlern. Sie wollen sich lieber nur ein bisschen umsehen.

Blick auf Djemaa el Fna, den zentralen Marktplatz von Marrakesch

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: Michel Huet/National Geographic

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Ähnlich geht John Brunton vor in dem Band "Die schönsten Märkte der Welt". Er schwärmt von den vielen Waren, dem Gewimmel der Leute, den Farben und Gerüchen.

Marktszene in Afrika

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: Walter Bibikow/National Geographic

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Aber so recht traut er sich nicht hinein in die Gassen und Läden. Was er erzählt, bleibt deshalb erst einmal weitgehend Reiseführerprosa. Dass auf Märkten nicht nur Waren gehandelt werden, sondern auch Geschichten, interessiert den Autor nur am Rande. Er spricht nicht mit Händlern, nicht mit Kunden, er sieht sich eben lediglich ein bisschen um. Dementsprechend reserviert sind viele seiner Marktbummel.

Auf dem Samstag-Abend-Markt in Baga, Goa, Panaji, Indien

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: Massimo Borchi/National Geographic

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Allerdings ist Brunton ein ganz guter Beobachter. Und so fallen ihm doch die kleinen Unterschiede auf. Er registriert Besonderheiten, erkennt Charakteristika. Das Buch ist nach Kontinenten und Ländern sortiert, Brunton besucht in jedem der knapp 50 verzeichneten Staaten einige bemerkenswerte Märkte, um nach Typischem Ausschau zu halten.

Gewürzstand im Bazar von Nawalgarh, Indien

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: Christian Vaisse/National Geographic

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In Nigeria verweist er auf den größten Elektronikmarkt Westafrikas, in Bolivien berichtet er vom Hexenmarkt, wo allerhand Esoterisches gehandelt wird. In Ecuador sind es die Panamahüte, in Myanmar die Thanakahölzer, in Togo Fetische und in Griechenland Oliven.

Stoffmarkt in Madagaskar

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: RagaJ./National Geographic

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Bei im Schnitt vier Seiten pro Land hat man als Leser jedoch jeden Markt so schnell wieder verlassen, wie man ihn betreten hat. An manchen Stellen des Buches kann man zwar innehalten, kann ein bisschen stöbern, sich kundig machen.

Wüstenstadt Ghardaia in Algerien

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: CAVAZZANA Francoise/National Geographic

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Mit den Bildern verhält es sich aber ähnlich wie mit dem Rest des Bandes: Ein erster Eindruck stellt sich natürlich ein. Aber wirklich etwas entdecken: Das ist nur auf einem kleineren Teil der Aufnahmen möglich.

Marktszene in Guatemala

Bildband Märkte National Geographic

Quelle: National Geographic

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Alle Fotos aus: John Brunton: Die schönsten Märkte der Welt. National Geographic, Hamburg 2012. 208 Seiten, 29,95 Euro, ISBN 978-3-86690-272-5.

© SZ vom 15.3.2012/dd
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