Parks in Bremen:Grüner wird's nicht

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Nicht nur an sonnigen Wochenenden strömen die Städter in den Bürgerpark. Hier lässt es sich gemütlich Radfahren, Spazierengehen oder auch Ruderboot fahren. (Foto: dpa-tmn)

Bremen ist mehr als Rathaus, Roland und Stadtmusikanten. Eine auffallend grüne Seite der Hansestadt lernen Besucher auf einem Spaziergang durch die Parks kennen.

An den Stadtmusikanten vorbei geht es ein kurzes Stück durch die Fußgängerzone - schon grüßt der von vielen Bremern verehrte Bürgermeister Wilhelm Kaisen als Denkmal.

Hinter einem Kastanienhain weiten sich die Wallanlagen: Eine stattliche Windmühle dreht ihre Flügel, ein Blumenteppich kleidet den Hang, und von der Caféterrasse des Galerie-Holländers schweift der Blick über die ehemalige Wehranlage, die Bremen mit der Weser im Rücken schützte. Zu Parks umgestaltete Wallanlagen haben viele Städte. Einen Stadtpark auch.

Beliebtes Fotomotiv: die Windmühle in den Wallanlagen. (Foto: dpa-tmn)

Ein so perfekt gestalteter und gepflegter englischer Landschaftspark wie der Bremer Bürgerpark aber ist selten - dazu noch als einziger in Deutschland vollständig privat finanziert. Die Bremer lieben ihren gut 200 Hektar großen Bürgerpark mit Stadtwald. Dafür nehmen sie jedes Jahr eine mehrmonatige Lotterie mit Losbuden, Werbevitrinen und Lautsprecherdurchsagen in der Innenstadt in Kauf, die einige Hunderttausend Euro in die Kassen des Bürgerparkvereins spült.

Nicht nur an sonnigen Wochenenden strömen die Städter in den Park, zum Rad- oder Inlinerfahren, zum Spazierengehen, zum Sonnen, für eine Bootspartie oder zum Entspannen in den Biergärten. Wer mit Ziel Rhododendronpark als erstmaliger Besucher Bremens durch die östlich des Bürgerparks gelegenen Wohngebiete fährt, wird sein Bremen-Bild möglicherweise in einem Punkt revidieren müssen.

Das kleinste Bundesland ist zwar als Staat ziemlich klamm. Doch auch Wohlstand und Reichtum sind in der Handels- und Industriestadt zu Hause. Jugendstilvillen säumen etliche Alleen, jede auf einem parkartigen Grundstück mit altem Baumbestand. Hier findet man den Rhododendronpark. 600 Wildarten und 3000 Züchtungen von Rhododendren und Azaleen bilden nach Angaben der Betreiber die zweitgrößte Sammlung der Welt - und das alles ohne Eintritt. Nur für die Botanika auf dem Gelände, ein Science Center mit einer Tropenwelt unter Glas, muss etwas gezahlt werden.

Jetzt geht es nach Bremen-Nord, praktisch eine eigene Stadt, getrennt vom Herzen der Hansestadt durch weitläufige Hafen- und Industriegebiete. Hier liegt am Ufer der Lesum, die ein Stück weiter in die Weser mündet, Knoops Park, der mit seiner Lage am Ufer und dem Blindengarten beeindruckt.

Auf der westlichen Flussseite beim Neustädter Hafen zieht der Weseruferpark Freunde einer in Deutschland seltenen Sportart an. Beim Disc-Golf muss eine Frisbee-Scheibe auf Bahnen wie beim Golf mit möglichst wenigen Versuchen in einen Korb geworfen werden. Ein Besuch im Park lohnt sich aber auch für den, der die moderne Architektur der wachsenden Überseestadt aus einer anderen Perspektive sehen möchte.

© Süddeutsche.de/SönkeMöhl/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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