Nova Scotia in Kanada:Pommes mit Hummer und Ketchup

In Nova Scotia gehören Hummer zum kulinarischen Alltag und werden in Sandwiches und Pfannkuchen gepackt. Eine kulinarische Reise jenseits der Feinkostläden.

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lobster fishing

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In Nova Scotia gehören Hummer zum kulinarischen Alltag und werden in Sandwiches und Pfannkuchen gepackt. Eine kulinarische Reise jenseits der Feinkostläden.

Elche, Wale, Bären, Adler und Biber - es gibt viele Tiere, die Kanada für Urlauber attraktiv machen. Der eigentliche Star an der Ostküste in der Provinz Nova Scotia ist aber der Hummer. Die Schalentiere gibt es dort nicht nur in Edelrestaurants oder Feinkostläden, "Lobster" stehen in jeder besseren Imbissbude auf der Speisekarte. Und in vielen größeren Supermärkten kann man die Tiere direkt frisch aus einem Wasserbecken fischen und in den Einkaufswagen packen.

Nova Scotia tischt auf: Der kleine Hummer zwischendurch

Quelle: dpa-tmn

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Hummer sind im öffentlichen Leben als heimliches Wappentier fast überall präsent: Auf Fahnen, Handtüchern, T-Shirts, Schnapsgläsern und natürlich als Kuscheltiere. Während Hummer in Deutschland als edle Delikatesse gelten und entsprechend teuer sind, ist der Hummer in Nova Scotia eher ein Grundnahrungsmittel: Erschwinglich und an jeder Ecke zu haben, häufig mit Pommes Frites als Beilage, auf Wunsch auch mit Ketchup. Bei den kulinarischen Variationen sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Nova Scotia tischt auf: Der kleine Hummer zwischendurch

Quelle: Nova Scotia Tourism/dpa-tmn

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Es gibt Hummer-Sandwich, Hummer-Enchilada, Hummer-Pfannkuchen und Hummer-Suppe. Und wer gemütlich abends vorm Fernseher sitzt und etwas zu Knabbern braucht, für den gibt's auch Hummer-Chips. Natürlich sind die Tiere damit auch ein großer Wirtschaftsfaktor. "35.757 Tonnen Hummer wurden 2010 in Nova Scotia gefangen, das sind 70 Prozent der kanadischen Fangmenge", sagt Krista Higdon von der Fischereibehörde in Nova Scotia. 80 Prozent der Tiere werden exportiert, vor allem in die USA, aber auch nach Europa, Asien und Südamerika. Für den Tourismus spielt der Hummer ebenfalls eine große Rolle.

Nova Scotia tischt auf: Der kleine Hummer zwischendurch

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"Die meisten Besucher, die nach Nova Scotia kommen, legen Wert darauf, ihn hier einmal zu essen", sagt Higdon. Inzwischen leben in Nova Scotia rund 10.000 Menschen von der Hummer-Fischerei. Und dann ist da noch Kapitän Brian Plant: Er arbeitet zwar im Winter für die Ölindustie und baut Eisstraßen für die Lastwagen im Norden Kanadas.

Aber in den Sommermonaten fährt der Chef der Cape Breton Lobster Adventure Tours seit über 20 Jahren täglich mit Urlaubern raus auf den Bras d'Or Lake zu seinen Hummerfallen. Statt die Hummer zu fangen und zu verkaufen, zeigt er Europäern, Chinesen und Arabern, wie man die Schalentiere aus dem See holt, wie groß und schön die Hummer sind, und danach wirft er die Tiere wieder ins Wasser. "Hummer sind sehr gesund und lecker, aber sie sind auch lebend ein gutes Geschäft", sagt Plant.

Nova Scotia lobster hummer

Quelle: AFP

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Selbst in kultureller Hinsicht kommt man in Nova Scotia kaum um die Meerestiere herum. Es gibt Hummer-Festivals, Lieder über Hummer, und in Kinderbüchern ist die Hauptfigur nicht wie bei uns ein Hase, eine Maus oder ein Bär, sondern gerne mal Hummer. Und traditionell treffen sich Bewohner und Urlauber zum gemeinsamen Hummer-Essen in vielen Städten und Ortschaften in Gemeindehäusern oder Restaurants. Für einen Festpreis kann man dann soviel Hummer, Muscheln und andere Meeresfrüchte essen, wie man will.

Waves created by the passing of Hurricane Irene crash over the rocks near the lighthouse at Peggy's Cove, Nova Scotia

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Wer diese traditionelle Gemeinschaftsverköstigung nicht mag oder keine Zeit dafür hat, muss deswegen aber nicht auf den Hummerkonsum verzichten. Es gibt die Schalentiere zumindest in Nova Scotia saisonabhängig auch in einer bekannten Schnellimbisskette. Dort kann man sich für den kleinen Hummer zwischendurch den McLobster bestellen. Und wer auf den Geschmack gekommen, der kann in Halifax am Flughafen noch schnell einen Hummer kaufen und als Handgepäck mitnehmen.

© Christoph Strotmann, dpa /kaeb
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