Neuseeland-Spezial:Neuseeländische Berühmtheiten

An einigen Personen und Traditionen kommt kein Neuseeland-Besucher vorbei. Die meisten wollen dies auch gar nicht.

7 Bilder

Kiwi

Quelle: SZ

1 / 7

Kiwi

Nach ihrem Wappentier bezeichnen die Neuseeländer sich selbst als "Kiwis" und so haben sie ihren Exportschlager, die Kiwi-Frucht benannt. Ausgerechnet dieses Wahrzeichen ist seit mehr als einem Jahrhundert vom Aussterben bedroht.

Der Kiwi kann nicht fliegen und ist so leichte Beute für die von den weißen Siedlern mitgebrachten Tiere - Hunde, Opossums, Füchse. In den 1990ern tötete ein Schäferhund innerhalb weniger Tage 500 Kiwis, und es wird geschätzt, dass auf dem Festland 94 Prozent der Vögel von Katzen und Wieseln getötet werden, bevor sie 100 Tage alt werden. I

m 19. Jahrhundert jagten auch die Menschen noch Kiwis, wegen des Fleisches und der Federn - die wurden in Europa als Besatz von Kleidern verwendet - und weil ausgestopfte Kiwis so beliebt waren.

Seit 1908 ist die Jagd auf die Vögel verboten, die nun in unbesiedelten Gebieten wie Stewart Island, Fjordland, die Tongariro-Region und die North Auckland Peninsula leben.

Foto: Tourism New Zealand

Wellington

Quelle: SZ

2 / 7

Das Parlament in Wellington

Wellington

Auckland ist mit 1,3 Millionen Einwohnern zwar die größte Stadt Neuseelands, die Hauptstadt aber heißt Wellington: obwohl sie kleiner ist (ca. 450.000 Einwohner), gilt sie als politisches und kulturelles Zentrum des Landes.

Mit den Jahren entwickelte sich das verschlafene Städtchen an der Südspitze der Nordinsel zur Metropole: Studenten geben der Stadt ein junges Gesicht, sie ist Mittelpunkt der neuseeländischen Film- und Theaterindustrie und es gibt viele Museen und Festivals, die eine Reise lohnen, etwa das International Festival of the Arts, auf dem alle zwei Jahre Dichter, Künstler, Theatermacher und Schauspieler ihr Können zeigen.

Foto: AP

Rugby

Quelle: SZ

3 / 7

Rugby

All Blacks heißen die großen Helden Neuseelands oder auch, nach dem Film, Men in Black, denn sie sind ganz in Schwarz gekleidet, nur das Logo des Trikotsponsors adidas, ein kleiner stilisierter Silberfarn und die Rückennummer sind weiß.

Rugby ist der neuseeländische Nationalsport, und die Mannschaft gilt als eine der besten der Welt, was für so ein kleines Land ein großer Erfolg ist.

Wer also nach Neuseeland reist, muss sich auf lange Rugby-Fernsehnächte gefasst machen - wenn die All Blacks, wie häufig, auf der anderen Seite des Erdballs spielen. Vor jedem Länderspiel führen sie einen Ritualtanz der Maori, den Haka, auf, um ihre Gegner einzuschüchtern und sich selbst zu motivieren.

Foto: Tourism New Zealand

Marmite

Quelle: SZ

4 / 7

Marmite

Morgens, vor der Schule, schmieren Mütter in vielen Ländern dieser Welt Brote. In Neuseeland schmieren sicher achtzig Prozent der Mütter identische Brote: Ungetoastetes Weißbrot mit einer hauchdünnen Schicht Marmite.

Das fast schwarze Hefeextrakt schmeckt salzig-würzig und ein bisschen nach Fleisch. Neuseeländische Kinder lieben es, wenn man hingegen nicht damit aufgewachsen ist, findet man es mindestens fremd.

Darum wird Marmite in England, wo die Würzpaste natürlich erfunden wurde, mit der Kampagne "Love it or hate it" vertrieben.

Foto: Tourism New Zealand

Geysir

Quelle: SZ

5 / 7

Rotorua und Umgebung

Hier kommt keiner vorbei - in zweierlei Sinn. Das Städtchen Rotorua liegt zwar irgendwie auf keinem direkten Weg von einer Stadt zur anderen oder von einer Naturschönheit zur anderen, und doch wird jeder Tourist dorthin gebracht.

Denn die kleine Stadt in der Bay of Plenty auf der Nordinsel hat Besonderes zu bieten: Geysire, blubbernde Schlammbäder, heiße Quellen. "Sulphur city" heißt die Stadt mit Spitznamen - wegen der Schwefeldämpfe.

Auch kulturgeschichtlich gibt es etwas zu sehen: In einem origininalgetreu rekonstruierten Maori-Dorf gewinnen Besucher einen Einblick in das Leben der Maori vor Ankunft der Engländer.

Foto: Tourism New Zealand

Peter Jackson

Quelle: SZ

6 / 7

Peter Jackson

Er ist wohl heute der berühmteste aller Neuseeländer: Der Regisseur der "Herr der Ringe"-Trilogie. Schon als Teenager drehte er Kurzfilme mit eindrucksvollen Special-Effects.

1987 kam Jackson mit seinem ersten längeren Film "Bad Taste", einer Mischung aus krudem Humor und Special Effects, nach Cannes und schuf sich in den Folgejahren mit kleinen Horrorfilmen eine wachsende Fangemeinde.

1994 verfilmte er mit "Heavenly Creatures" die wahre Geschichte zweier Freundinnen, die einen Mord begehen. Eine der Freundinnen wurde von der 19-jährigen Kate Winslet gespielt, die mit diesem Film ihren Durchbruch hatte, ähnlich wie Jackson.

Der Rest ist schnell erzählt - jeder weiß, wie erfolgreich "Der Herr der Ringe" war.

Foto: Tourism New Zealand

Maori

Quelle: SZ

7 / 7

Ein Versammlungshaus der Maori

Keri Hulme und die Maori-Kultur

"Unter dem Tagmond" ("The Bone People") heißt der Roman, für den die Autorin Keri Hulme 1985 den Booker Preis erhielt. Hätte sie gewusst, sagt sie, dass sie berühmt würde und so viele Menschen dieses Buch lesen würden, hätte sie der Heldin weniger Ähnlichkeiten mit sich selbst verliehen.

Kerewin Holmes lebt, wie Hulme, in einem Turm, den sie selbst gebaut hat, an der Westküste der Südinsel. Sie fischt, trinkt, malt und schreibt gern. Kerewin hat sowohl europäische als auch Maori-Vorfahren, identifiziert sich aber stärker den Maori - wie Hulme.

Es ist ein Buch über die Mythologie der Maoris und über ihre zerrissenen, ratlosen Seelen in einem ihnen fremd gewordenen Land. Es ist gleichzeitig ein Buch über die Katharsis, die in der überwältigenden Natur Neuseelands (und nur in der Natur) möglich ist.

Foto: Tourism New Zealand

© sde
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: