Neue Sitzklasse:Lufthansa setzt auf "Premium Economy"

Jahresrueckblick 2012: November

Neue Sitzklasse: Mit der "Premium" Economy will die Lufthansa neue Kunden anziehen.

(Foto: dapd)

Das Angebot soll diejenigen ansprechen, die bereit sind, für ein bisschen mehr Komfort zu zahlen: Die Lufthansa plant die Einführung einer neuen Sitzklasse, die preislich zwischen Economy und Business liegt. Auch bei der Billig-Tochter Germanwings soll ein neuer Premium-Tarif eingeführt werden.

Bisher herrscht bei den Passagieren der Lufthansa eine Drei-Klassen-Gesellschaft: Economy, Business und First Class. Jetzt will die größte deutsche Fluggesellschaft ihren Passagieren künftig eine neue Sitzklasse anbieten: die sogenannte Premium Economy, die preislich zwischen der regulären Economy Class und der deutlich teureren Business Class angesiedelt werden soll.

Der Konzern-Aufsichtsrat habe die Gelder für das Projekt schon freigegeben, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Die Premium Economy solle in Flugzeugen der "gesamten Interkontinentalflotte" eingebaut werden und sowohl "komfortorientierte Privatreisende als auch Geschäftsreisende" ansprechen.

Ab Beginn des kommenden Jahres solle eine Projektgruppe die Einführung der neuen Sitzklasse vorantreiben. Dann soll auch festgelegt werden, welche Ausstattung die Premium Economy konkret haben soll. Andere Fluggesellschaften wie Qantas, Condor, United, Air France oder British Airways bieten eine solche Premium Economy Class bereits an.

Für ihre Tochter Germanwings arbeitet die Lufthansa ebenfalls an einer neuen Strategie, um Konkurrenz-Airlines wie Ryanair und Easyjet Marktanteile abzuringen. Dabei versucht die deutsche Fluggesellschaft einen Mittelweg zwischen reinem Billiganbieter und ein bisschen Luxus: Ab Juli 2013 sollen die Kunden in den Flugzeugen zwischen drei Tarifen wählen und gegen einen gesonderten Obolus Extra-Leistungen wie mehr Beinfreiheit hinzubuchen können.

Das Angebot "Best" zielt vor allem auf Geschäftsreisende und garantiert mehr Platz, Zugang zu Lufthansa-Lounges, Priority-Check-in und höheres Freigepäck. Der Normal-Tarif "Smart" beinhaltet 23 Kilogramm Freigepäck und Snacks. Der Billigtarif "Basic" stellt mit wenig Beinfreiheit und ohne Freigepäck ein klassisches Low-Cost-Produkt dar.

Germanwings übernimmt mit künftig 90 Maschinen die gesamten Lufthansa-Direktverbindungen innerhalb Europas, die nicht über Frankfurt und München führen. "Damit wird es uns gelingen, abseits unserer großen Drehkreuze wieder profitabel zu fliegen", sagte Lufthansa-Chef Christoph Franz. Die Fluggesellschaft hat für die kommenden Jahre ein drastisches Sparprogramm aufgelegt, das helfen soll, die im Vergleich zu anderen Airlines höheren Kosten zu reduzieren und die Gewinne wieder zu steigern.

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