Namibia:Sandmänner

Afrikas Buschleute dürfen heute zwar keine Tiere mehr erlegen, gute Spurensucher aber sind sie nach wie vor. Touristen profitieren vom Wissen der Khwe - und von ihren Geschichten am Lagerfeuer.

Von Verena Mayer

Thaddeus Chedau kniet auf dem Boden und starrt in den Sand. Er kneift die Augen zusammen, als könne er auf diese Weise etwas erkennen, und das wundert einen nicht. Denn im Sand ist nichts. "Hier", ruft Chedau und zeigt auf eine Mulde, die aussieht, als hätte ein Kind den Stiel einer Schippe in den Boden gebohrt. Die Spur eines Kudus, einer afrikanischen Antilope. Chedau sagt, dass dieser Kudu nachts da war und es verdammt eilig hatte. Wegen eines Büffels, von dem ist die Spur daneben. Vor allem aber deswegen, sagt Chedau und kreist mit einem Stock einen Abdruck im Sand ein, der die Form des Buchstabens W hat.

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