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"Ihr seid nur ein Karnevalsverein!" Schalker Spottgesang im Angesicht der Kölner Prinzengarde - das kann doch nicht gutgehen. Oder?

Corinna Nohn

Raus aus dem Zug, rein ins Zentrum karnevalistischen Frohsinns: Ein Herz schmückt die Wange des Schaffners, eine Federboa die Wurstbude, Rautenmustertapete die Apotheke. Und auf der Treppe vorm Dom? Männer in Rot-Weiß, die flöten, trommeln, glockenspielen.

"Prinzengarde", flüstert einer mit Cowboyhut, Kinder verstummen, ein Halbkreis bildet sich. Neben den Jecken fallen die Typen mit blau-weißen Fußballtrikots und Bierbüchsen, eigentlich auf der Durchreise nach Gelsenkirchen, erst auf, als sie grölen: "Ihr seid nur ein Karnevalsverein!"

Schalker Spottgesang, mitten im Herzen der Stadt? Das Schunkeln stoppt, Köpfe drehen sich, die Empörung schwillt an zu einem Raunen - und entlädt sich in Gelächter.

Was könnten die Kölner, mit der Prinzengarde im Rücken und einem Lukas-Podolski-Wagen auf dem Rosenmontagszug, auch entgegnen?

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