Raus aus dem Zug, rein ins Zentrum karnevalistischen Frohsinns: Ein Herz schmückt die Wange des Schaffners, eine Federboa die Wurstbude, Rautenmustertapete die Apotheke. Und auf der Treppe vorm Dom? Männer in Rot-Weiß, die flöten, trommeln, glockenspielen.
"Prinzengarde", flüstert einer mit Cowboyhut, Kinder verstummen, ein Halbkreis bildet sich. Neben den Jecken fallen die Typen mit blau-weißen Fußballtrikots und Bierbüchsen, eigentlich auf der Durchreise nach Gelsenkirchen, erst auf, als sie grölen: "Ihr seid nur ein Karnevalsverein!"
Schalker Spottgesang, mitten im Herzen der Stadt? Das Schunkeln stoppt, Köpfe drehen sich, die Empörung schwillt an zu einem Raunen - und entlädt sich in Gelächter.
Was könnten die Kölner, mit der Prinzengarde im Rücken und einem Lukas-Podolski-Wagen auf dem Rosenmontagszug, auch entgegnen?