Mitten in Absurdistan:Wetter ist Geld wert

In Buenos Aires entwickelt sich der Wert der Landeswährung umgekehrt proportional zum Wetter. In China können einem die eigenen Landsleute das Bier streitig machen. Und im Münchner Café Mozart muss ein Mann jetzt ganz, ganz tapfer sein. SZ-Korrespondenten berichten Kurioses aus aller Welt.

SZ-Korrespondenten berichten Kurioses aus aller Welt.

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Bevölkerung in Sachsens Großstädten wächst

Quelle: dpa

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In Buenos Aires entwickelt sich der Wert der Landeswährung umgekehrt proportional zum Wetter. In China können einem die eigenen Landsleute das Bier streitig machen. Und im Münchner Café Mozart muss ein Mann jetzt ganz, ganz tapfer sein. SZ-Korrespondenten berichten Kurioses aus aller Welt.

Mitten in ... München

Hinten im Café Mozart ist eine lange Tafel reserviert, "Elternstammtisch", erklärt die Bedienung. Zwei Mütter sitzen schon da, leise ins Gespräch vertieft. Dann kommt die dritte Mutter, wenig später die vierte, direkt dahinter die fünfte. Sie begegnen sich offensichtlich zum ersten Mal, da die Namen der Kinder das Entree bilden ("Ich bin die Mama vom Severin"). Die sechste Mutter. Es stellt sich dieser leicht schrille Grundton ein, der immer dann entsteht, wenn viele Frauen gleichzeitig freundlich zueinander sein wollen. Die siebte Mutter, die achte Mutter, und dann: steht plötzlich ein Mann da. Ringsum heben sich interessierte Blicke. Sollte der tatsächlich ...? Er sagt: "Obwohl ich erwartet habe, dass es 'ne Frauengruppe sein wird, dachte ich, ich geh' mal hin." Ein Blick in sein Gesicht, und man weiß, dass er weiß, dass er jetzt ganz, ganz tapfer sein muss.

Tanja Rest, SZ vom 25./26. Januar 2014

Gewitterblitze über Sachsen

Quelle: Florian Gaertner/dpa

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Mitten in ... Buenos Aires

Buenos Aires und seine Pesos zerschmelzen. Gleich gibt es eine Explosion. Schwitzend starren wir auf die Zahlenbänder des Nachrichtensenders. Die gefühlte Temperatur steigt ins Absurde: 46,7 Grad Celsius. Rekord. Eine Freiluftsauna, heißer und feuchter als Manaus am Amazonas. Der offizielle Wert der Landeswährung sinkt in dem Treibhaus so schnell wie seit dem Staatsbankrott 2001/2002 nicht mehr. Ein Dollar kostet plötzlich mehr als acht Pesos, in den Wechselhöhlen auf dem Schwarzmarkt 13 Pesos. Dann wird der Himmel über der Stadt schwarz und schwer. Fällt er uns auf den Kopf? Nachts dann das Gewitter, die Rettung. Und tags darauf hebt die Regierung die Devisenbeschränkungen auf. Zeit, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen in diesen aufregenden Tagen, in denen sich ein Land hitzefrei vom Sommerloch nimmt.

Peter Burghardt, SZ vom 25./26. Januar 2014

Berliner Kellner sind nicht die freundlichsten

Quelle: Marc Tirl/dpa

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Mitten in ... Kaxgar

Die erste größere Stadt in China nach dem menschenleeren Kirgisistan. Abendessen in einem Fünf-Sterne-Kasten, nach einem sehr langen, sehr staubigen Tag im Auto. Ein Ober in Livree nimmt die Getränkebestellung auf. Gibt es Rotwein? Oh ja, meint der Livrierte und eilt mit der Weinkarte herbei - in iPad-Form, aber sehr chinesisch. Ist trockener Roter dabei? Klar, komischerweise der teuerste auf der Karte. Egal, her damit! Nach einem Schluck ist klar: geht nicht. Plan B: "Könnten wir bitte kühles Bier haben?" Der Ober eilt davon, kehrt nach einer halben Ewigkeit zurück und meint zerknirscht, kühles Bier sei leider aus. Ratlose Gesichter in der durstigen Runde. Der Livrierte verweist auf eine überaus gut gelaunte, Bier trinkende Gruppe am anderen Ende des Saals. Entschuldigend fügt er an: "Die sind aus Deutschland."

Thomas Becker, SZ vom 25./26. Januar 2014

Benito Mussolini und Adolf Hitler, 1937

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

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Mitten in ... Rom

Wenn wir Deutschen wieder mal gar so streng sind in der Euro-Schuldenkrise, neigen viele Italiener und ihre Medien schnell zu Vergleichen mit Nazi-Deutschland. Einige verbinden damit aber keine finstere Ära, sondern eher, nun ja, gar nichts. Ein gemütlicher Fernsehabend, es läuft die Quizshow "L'eredità". Der Moderator fragt die Kandidaten: "In welchem Jahr wurde Adolf Hitler zum Kanzler ernannt?" Er stellt vier Zahlen zur Wahl. Die erste Kandidatin antwortet schnell: 1948. Der nächste meint: 1964. Die Frau nach ihm kann noch wählen - 1979 oder 1933. Sie sagt: 1979. Der Moderator ruft fassungslos: "Aaadooolf Itler!!! Entschuldigt, ich habe keine Worte." Die nächste Frage dürfte leichter sein, denken wir vor dem Fernseher: "In welchem Jahr empfing Mussolini den Dichter Ezra Pound?" Die erste Kandidatin tippt auf 1964.

Andrea Bachstein, SZ vom 25./26. Januar 2014

Hans Moser in "Ober, zahlen!"

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

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Mitten in ... Wien

Ein Kaffeehaus in zentraler Lage. Wer selten Komplimente hört, bekommt sie hier üppigst serviert. Der Gast: "Einmal die Haustorte. Ohne Schlagobers." Der Ober: "Aber gnädige Frau, das können sie sich doch leisten!" Derart altmonarchistisch angeschleimt, ist der Gast versucht, auch noch einen Punschkrapfen hinterdrein zu bestellen, in jedem Fall aber eines dieser ganz leicht aussehenden Teekipferl. Zeit vergeht, Monate später wieder im Kaffeehaus. Scheppernd stellt der Ober das Tablett auf den Tisch. Was ist aus seinem Charme geworden? Das Mascherl an seinem Hemdkragen ist verrutscht, mit dem blauen Auge und der geschwollenen Lippe sieht er aus wie ein Raubmörder. Eine Diskussion über Schlagobers möchte der Gast diesmal nicht beginnen. Er wählt Einspänner, Topfenknödel mit Zwetschgenröster - und isst. Reichlich.

Jutta Czeghuhn, SZ vom 18./19. Januar 2014

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Quelle: imago stock&people

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Mitten in ... Peking

"Dreht die Musik nicht so laut!" Auch schon mal gehört? Vermutlich war es der keifende Rentner von nebenan. Neulich trafen wir unsere einstige Putzfrau wieder. Sie ist jetzt pensioniert. Ihre Leidenschaft ist Tanzen, morgens im Park. Wir hatten sie zuvor schon einmal gesehen, morgens um sieben, mit einem jungen Mann. Tango. Als sie uns entdeckt hatte, war sie vor Schreck geflohen. Tanzen im Freien ist Oma-Volkssport in China. "Und jetzt schimpfen sie uns", sagte Frau Yang <NO1>jetzt<NO>nun, entrüstet. China klagt über die laute Musik der Großmütter. In Chengdu warfen Anwohner mit Wasser gefüllte Ballons auf die Tanzenden, in Wŭ<NO1>u<NO>hàn war es gar Kot. Frau Yang erzählte von Jugendlichen, die sich ihrer Gruppe näherten mit T-Shirts, auf denen stand: "Liebe Omas und Opas. Bitte dreht die Musik leiser. Wir haben Unterricht. Danke!"

Kai Strittmatter, SZ vom 18./19. Januar 2014

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Quelle: imago stock&people

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Mitten in ... Buenos Aires

Es ist zehn Uhr am Freitagvormittag, draußen hat es 32 Grad. Später sollen es 39 Grad werden. "Sensación térmica", gefühlte Temperatur, wie man das im sensiblen Argentinien nennt: um die 40 Grad. Man könnte jetzt kalt duschen. Aber die Dusche ist lauwarm. Oder man könnte in den Pool hüpfen - wenn man denn einen hätte. Also schwitzen. Und beten, dass in unserem Viertel die verdammte Stromversorgung durchhalte möge, mit ihr Klimaanlage, Ventilator, Kühlschrank, Internet. Jedenfalls hoffen das jene Bewohner, die in der Hauptstadt durchhalten, der Rest liegt vernünftigerweise am Strand. Öffentliche Beleuchtungen wurden angesichts der Strom-Engpässe bereits abgestellt. Im Falle weiterer Blackouts wäre ein Volksaufstand gegen Energiekonzerne und Politiker eine gute Idee. Aber es ist zu heiß für eine Revolution. Viel zu heiß.

Peter Burghardt, SZ vom 18./19. Januar 2014

Kinostarts - 'Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele'

Quelle: picture alliance / dpa

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Mitten in Absurdistan:Jennifer Lawrence in "Hunger Games"

Mitten in ... München

Vormittagsvorstellungen im Kino waren einst selbst an Wochentagen eine Selbstverständlichkeit. Heute sind sie außerhalb der Ferienzeit eine Rarität. Und meistens mäßig besucht. Anders an diesem Tag. Da sitzen in der 10.30-Uhr-Vorstellung von "Die Tribute von Panem" im Multiplex etwa 60 Leute - ungefähr 58 davon sind 15-jährige Mädchen. Kaum eines kann die Finger vom Smartphone lassen, geschweige denn still sitzen. Oder gar schweigen. "Fack ju Göhte" war zwar einer der Höhepunkte des vergangenen Kinojahres, aber nun von lauter Fuck-you-Gören umringt zu sein, ist nicht lustig. Nach einer Weile rufe ich: "Ruhe, ihr Labertaschen!" Schlagartig herrscht Stille. Für einen herrlichen Moment. Dann schwappt ein Gelächter-Tsunami durch die Reihen. Und vorbei ist es mit der Illusion, einmal wie ein Kino-Held auftreten zu können.

Milan Pavlovic, SZ vom 18./19. Januar 2014

Rats  Vietnam

Quelle: REUTERS

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Mitten in ... Ho-Chi-Minh-Stadt

Es braucht einigen Mut, um an einem Marktstand in Ho-Chi-Minh-Stadt einen Imbiss zu bestellen. Auf die vorsichtige Frage, was da Seltsames im Topf blubbert, antwortet die Köchin lächelnd: "It's good!" Speisekarten machen die Sache oft nicht einfacher. Möchte man wirklich genau wissen, was "Solid small intestine" ist? Unser Guide mit dem programmatischen Namen "Happy" erklärt beim Rundgang über den Markt fröhlich: "In Südvietnam essen die Leute alles, was sich bewegt." Im Restaurant Than Phu stehen zur Auswahl: gebratene Feldratte, gekochte Schlange, gegrilltes Krokodil, frittierter Skorpion, Leguan-Curry, geröstetes Eichhörnchen, gekochter Hund, Frosch in Chilisauce, gedämpfter Ziegenpenis und "Wurm". Wir entscheiden uns für den relativ harmlosen "Elephant Ear Fish". Klingt elefantös, schmeckt aber sehr lecker.

Titus Arnu, SZ vom 11./12. Januar 2014

Gales and Heavy Rain Threaten The Festive Getaway

Quelle: Getty Images

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Mitten in Absurdistan:Mitten in ... Singapur

Kurz vor dem Heimflug sammelt man endlich die Koffer ein, die man in den vergangenen Wochen an diversen Orten gebunkert hat, und so wird nun Gewissheit, was man unterwegs verdrängte: Das Gepäck stapelt sich meterhoch. Mitbringsel, Reisebedarf und Baby-Kleidung, die zur Sicherheit in den Größen Säugling bis Spätpubertät eingepackt wurde, drängen sich in nötig gewordenen neuen Koffern.

Macht beim Check-in schlanke 25 Kilo Übergepäck. Fast 1000 Euro würden die Gebühren betragen. Die Frau am Schalter rät zum Umpacken. In einer ruhigen Flughafenecke stopft man nun die festen Schuhe ins Handgepäck, das Zelt wird geopfert. Bleiben Jacken und Pullis. Wohin damit? Acht Stunden später, bei der Ankunft im winterlichen München, ist man dann gar nicht mal so unglücklich über die vier Lagen Oberbekleidung.

Martin Wittmann, SZ vom 11./12. Januar 2014

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Quelle: oh

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Mitten in Absurdistan:Mitten in ... Istanbul

Es ist spät am Abend auf dem Flughafen in Istanbul, noch drei Stunden bis zum Weiterflug nach Tel Aviv. Mir fällt ein, dass wir einem Freund Campari mitbringen sollen, also auf zum Duty-free-Shop. In einem leeren Wartesaal legen wir uns auf die Sitzbänke, beginnen zu lesen und zu dösen. Menschenstimmen holen uns zurück in die Wirklichkeit. Um uns herum tief verschleierte Frauen und Männer mit langen Bärten. Der Wartesaal ist inzwischen das Gate für einen Flug nach Teheran geworden. Ein Mann kommt auf uns zu und zeigt auf die Campari-Flasche in der durchsichtigen Tüte. "Entschuldigen Sie", sagt er, "aber mit dieser Flasche dürfen Sie nicht nach Iran einreisen." Für einen Moment sind wir ziemlich verdutzt. "Wir fliegen nach Israel", sage ich. "Da darf man Campari trinken." Wortlos wendet sich der Mann aus Iran ab.

Thorsten Schmitz, SZ vom 11./12. Januar 2014

Führerschein, Fahrerlaubnis, EU, Verkehr

Quelle: dpa

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Mitten in Absurdistan:Mitten in ... Berlin

Führerschein weggeworfen. Mit dem Altpapier. So blöd muss man erst einmal sein. Und jetzt? Wiederbesorgen! Zum Führerscheinamt also! In Berlin! Oh, mein Gott! Dann eine bürgerfreundliche Überraschung nach der anderen: Man kann sich da telefonisch (ohne Endloswarteschleife!) einen Termin geben lassen mit einer Terminnummer. In der Puttkamerstraße haben sie zwar noch diesen riesigen Wartesaal, der nach Bürgerdemütigung riecht. Die Nummer 1153 aber wird um Punkt 13 Uhr aufgerufen. Platz 6, bitte. Dort sitzt eine gut gelaunte (!) junge Frau. Die Papiere sind schon vorbereitet. "Wenn wir Ihnen den Führerschein mit der Post schicken sollen, kostet das 4,85 Euro mehr. Hier bitte unterschreiben und draußen 44,85 Euro zahlen. Klar, geht das mit Karte." Hat sieben Minuten gedauert. Willkommen im 21. Jahrhundert.

Evelyn Roll, SZ vom 11./12. Januar 2014

geschlossener Rolladen Haus

Quelle: dpa

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Die Schweizer brauchen nach Silvester einen Extra-Feiertag zum Erholen, in Tel Aviv ist man zu beschäftigt zum Anstoßen und Berliner Grazien wünschen sich zum nächsten Jahreswechsel nach Dubai - und das nicht wegen der warmen Temperaturen. SZ-Korrespondenten berichten Kurioses aus aller Welt.

Mitten in ... Zürich

Man kommt ja leicht durcheinander in diesen Tagen: Ist denn nun Freitag oder Feiertag? Oder ist der Freitag ein Feiertag? Heute wenigstens liegen die Dinge klar: Gestern war Neujahr, das Brummen im Schädel ist ein gutes Indiz dafür. Heute ist Donnerstag, ein schmales Zeitfenster, um Rechnungen zu bezahlen und den Kühlschrank aufzufüllen. Die Straßen sind menschenleer. Typisch. Die nehmen alle Brückentage und sind beim Skifahren. Aber gleich so ausgestorben, dass man den Eindruck hat, die Schritte hallten von den Häuserwänden zurück? Vor dem geschlossenen Postamt wird der Verdacht zur Gewissheit: Feiertag. "Berchtoldstag", erklärt ein Rentner mit Hund. "Den feiern wir im Kanton Zürich. Sagen Sie selber: Wann braucht man einen zusätzlichen Erholungstag nach einem Feiertag notwendiger als nach Silvester?"

Wolfgang Koydl, SZ vom 4./5. Januar 2014

Jahreswechsel 2014 in Berlin

Quelle: dpa

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Mitten in ... Tel Aviv

Silvesterfeiern haben keine Tradition in Israel. Das jüdische Neujahrsfest wird familiär-beschaulich im Herbst gefeiert, und Feuerwerk, traurig genug, kennt man hier vor allem aus kriegerischen Auseinandersetzungen. Doch weil in Tel Aviv keine noch so abseitige Gelegenheit zum Feiern ausgelassen wird, finden sich immer mehr Lokalitäten, die mit Spezialevents locken. Manche Gäste tragen dabei lustige Hütchen oder goldene Brillen, auf denen "2014" steht. Zum Menü wird Champagner versprochen, nur leider ist die Kellnerin um zwölf Uhr viel zu beschäftigt, um die Gläser pünktlich nachzufüllen. An den Nebentischen wird weiter debattiert, als gäbe es keine Zeiten- oder wenigstens Jahreswende. Vom Balkon des Lokals aus blickt man in einen nachtschwarzen Himmel. Da kann man auch sitzen bleiben und weiteressen: Brot statt Böller.

Peter Münch, SZ vom 4./5. Januar 2014

Schaufenster Panettone

Quelle: Alessandra Schellnegger

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Mitten in ... Rom

Den von Sabrina habe ich Salvatore geschenkt, das geht, sie kennen sich nicht. Den für die nette Kioskfrau habe ich gekauft, der für den Hausmeister kam von einem Kollegen. Besser, man behält Übersicht in Rom beim regen Austausch von Panettone und Pan d'Oro. Der Weihnachtskuchen und seine rosinen- und orangeatlose Version fehlen bei keinem Essen in den Wochen um die Feste, nach dem Dessert verdrücken alle noch Panettone zum Spumante und wünschen "buon natale" und "buon anno". Panettone folgt auf der Skala der Aufmerksamkeiten gleich der Weihnachtskarte, die prächtigen Schachteln prädestinieren ihn als Geschenk. Irgendwann stapelten sich bei mir Kuchenkartons. Geschenkte und als Geschenk gedachte drohten sich gefährlich zu vermischen. Es wurde klar: Panettone erfordert Verteilungspläne.

Andrea Bachstein, SZ vom 4./5. Januar 2014

High Heels

Quelle: ag.rtr

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Mitten in ... Berlin

Das Motto der Silvesterparty heißt "Zirkus". Entsprechend wild sehen die Kostüme aus. Die Männer sind Clowns oder wilde Tiere. Die meisten Frauen haben sich für Variationen des Modells "heiße Assistentin" entschieden. Entsprechend kalt ist ihnen jetzt in der Schlange vor dem Einlass. Ein paar Berliner Grazien, alle um die 20 und schon deutlich angeschäkert, diskutieren bibbernd, wo sie 2015 reinfeiern wollen. "Ey, in Dubai isses voll warm jetzt", erklärt die blonde Wortführerin. Kollektives Seufzen. "Ja, und da gibt's voll viele Prostituierte." Jetzt guckt die Runde eher pikiert. "Ey, die sind voll schön. So Edelprostituierte", erklärt die Blondine. "Edel was?", lallt eine Dunkelhaarige im Minirock. Antwort: "Die sehen gar nicht so aus, und die verdienen voll viel." Die Brünette grinst: "Ab nach Dubai!" Dem Clown vor ihr fällt fast das Bier aus der Hand.

Marc Felix Serrao, SZ vom 4./5. Januar 2014

© SZ
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