In Buenos Aires entwickelt sich der Wert der Landeswährung umgekehrt proportional zum Wetter. In China können einem die eigenen Landsleute das Bier streitig machen. Und im Münchner Café Mozart muss ein Mann jetzt ganz, ganz tapfer sein. SZ-Korrespondenten berichten Kurioses aus aller Welt.
Mitten in ... München
Hinten im Café Mozart ist eine lange Tafel reserviert, "Elternstammtisch", erklärt die Bedienung. Zwei Mütter sitzen schon da, leise ins Gespräch vertieft. Dann kommt die dritte Mutter, wenig später die vierte, direkt dahinter die fünfte. Sie begegnen sich offensichtlich zum ersten Mal, da die Namen der Kinder das Entree bilden ("Ich bin die Mama vom Severin"). Die sechste Mutter. Es stellt sich dieser leicht schrille Grundton ein, der immer dann entsteht, wenn viele Frauen gleichzeitig freundlich zueinander sein wollen. Die siebte Mutter, die achte Mutter, und dann: steht plötzlich ein Mann da. Ringsum heben sich interessierte Blicke. Sollte der tatsächlich ...? Er sagt: "Obwohl ich erwartet habe, dass es 'ne Frauengruppe sein wird, dachte ich, ich geh' mal hin." Ein Blick in sein Gesicht, und man weiß, dass er weiß, dass er jetzt ganz, ganz tapfer sein muss.
Tanja Rest, SZ vom 25./26. Januar 2014