Mitten in Absurdistan:Schlussmachen auf New Yorker Art

Wie sollen sich Teenies in Manhattan trennen, wenn die Wege zueinander so furchtbar weit sind? In Nanjing gibt es derweil Spiegelei mit Symbolkraft.

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Kein Niesen durch die Schildkröte - Haustiere trotz Allergie

Quelle: Jens Schierenbeck/dpa

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Mitten in ... München

Die Maus kam über Nacht, die Balkontür stand offen, jetzt huscht sie unters Schuhregal. Die Töchter kreischen, die Maus muss raus! Wer "Tom und Jerry" kennt, weiß: Jetzt heißt es clever sein. Also baut man ihr eine Parmesan-Trasse ins Freie. Aber die Maus ist cleverer. Sie vernascht den Käse, zieht sich ins Schlafzimmer zurück und bleibt verschollen. Und nun? Sollen wir uns eine Katze ausleihen? Giftköder verteilen? Die Töchter kreischen: Jerry soll leben! Dann wird sie in der Küche gesichtet, wo sie unter die Spüle flitzt. Also runter mit der Zierleiste. Auf dem Bauch liegend, sieht man einen Fleck im hintersten Eck. Endloses Gefummel mit dem Staubsaugerrohr. Da nutzt die Maus die geöffnete Küchentür - und ist weg. Einen größeren Triumph hat man lange nicht gefeiert. Zur Feier des Tages gibt es Nudeln mit Emmentaler.

Christian Mayer

SZ vom 13. November 2015

GERMANY-LIFESTYLE-INTERNET-BREAK UP

Quelle: AFP

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Mitten in ... New York

In der U-Bahn in Manhattan, kurz nach Schulschluss. Das Abteil ist voller Teenager, fast alles Mädchen, vielleicht 15 Jahre alt. Überall Röhrenjeans, bunte Fingernägel und zu viel Parfum. Sie sind sehr laut. "Per SMS kannst du das nicht machen", quietscht die eine über die Köpfe von zwei anderen hinweg. "Aber ich brauche mit der Bahn fast zwei Stunden zu dem, der wohnt bei der letzten Station", ruft die andere zurück. Es geht ums Schlussmachen und die Frage, ob es zu gemein ist, das Ganze per Kurznachricht statt persönlich zu erledigen. "Kann er nicht zu dir kommen?", schlägt eine Freundin vor. Aber dann sitzt ja der Bald-Exfreund selbst zwei Stunden in der Bahn, das ist auch nicht so nett. "Ach, ich mach das per SMS", sagt die Bald-Exfreundin und gibt einem der Mädchen ihr Handy. "Hier, schreib du mal, ich weiß nicht wie."

Kathrin Werner

SZ vom 13. November 2015

Nanjing

Quelle: SZ

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Mitten in ... Nanjing

Zu Besuch bei Verwandten in China. Nach zehn Tagen sind alle erkältet und müde vom Staunen und Stapfen durch viel zu große Städte und vom zwar immer leckeren, aber immer fremden chinesischen Essen. Die Familie beschließt: Heute wird nichts mehr besichtigt und selbst gekocht. Zum Abendbrot soll es gemischten Salat statt Dim Sum geben, dazu Spiegelei. Der Großvater liest unterdessen im Internet die deutschen Zeitungen - gerade hat das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei das offizielle Ende der Ein-Kind-Politik ausgerufen. Früher durfte jedes Paar in China nur ein Kind bekommen. Künftig dürfen es auch zwei sein. Der Markt in China reagiert blitzschnell. Selbst bis zu den Hühnern hat sich die neue Zwei-Kind-Politik offenbar schon herumgesprochen: In der Pfanne auf dem Herd brutzeln vier Doppeleier.

SZ vom 13. November 2015

Karoline Meta Beisel

world war commemoration

Quelle: dpa

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Mitten in ... London

Die Briten müssen ein fürchterliches Bild von uns Deutschen haben! Begegnung mit einem Veteranen am Parliament Square in London. Der Deutsche fragt, sehr freundlich: "Sagen Sie, was bedeutet noch mal diese rote Plastikblume, die Sie da an Ihrem Revers tragen?" Der Brite: "Das ist das Remembrance Poppy." Der Deutsche: "Puppy?" Der Brite: "Nein! Nicht Welpe! POPPY. Mohnblume. In Flanders fields the poppies blow / Between the crosses, row on row. Dieses Gedicht kennt in Großbritannien jedes Kind. Es ist der 11. November. Wir gedenken der Kriegstoten." Der Gast: "Ach so. Entschuldigung. Ich komme nämlich aus Deutschland." Der Brite: "Und was machen Sie in Deutschland am 11. November?" Antwort: "Da feiern wir Sankt Martin und Karnevalsbeginn." Der Brite schüttelt den Kopf und geht. Ach, Europa, wie soll das nur noch werden?

Martin Zips

SZ vom 13. November 2015

The city of Los Angeles, California is pictured on a hot summer day next to the San Gabriel mountains

Quelle: REUTERS

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Mitten in ... Los Angeles

Das Wetter im Süden von Kalifornien ändert sich nie, das ist spätestens seit dem berühmten Lied von Albert Hammond aus dem Jahr 1972 bekannt. Die Sonne geht auf, sie scheint, dann geht sie unter. Im Los Angeles County Museum of Art gibt es deshalb nun den "Rain Room". Er ist bis Februar 2016 ausverkauft. Der Gast kann im Regen spazieren, ohne einen Tropfen abzubekommen - weil Bewegungsdetektoren seine Position erkennen. Klingt erst mal interessant. Aber ist nicht das Wunderbare am Regen, dass man nass wird? Der Gast verlässt das Museum ernüchtert, da beginnt es plötzlich zu regnen. Genau viereinhalb Minuten lang. Zum ersten Mal seit fünf Monaten. Herrlich! Und natürlich reicht die Zeit, um klitschnass zu werden. Denn auch das wusste Albert Hammond: Es regnet nie im Süden von Kalifornien. Wenn, dann schüttet es.

Jürgen Schmieder

SZ vom 6. November 2015

Europa-Flagge

Quelle: Jens Kalaene/dpa

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Mitten in ... Karlsruhe

Vielleicht ist man doch wieder etwas vorsichtig geworden bei der Annäherung der Europäer untereinander. Läuft ja nicht alles rund in letzter Zeit. Beim Europäischen Tag der Justiz treffen sich die Juristen zum Festakt im Karlsruher Schloss. Das Programm lässt sich so zusammenfassen: Bloß keinen Fehler machen! Sieben Grußworte, keiner darf vergessen werden. Dazwischen Musik: "Ode an die Freude", "Marseillaise", "Einigkeit und Recht und Freiheit". Zum Schluss spielen die Streicher "Air" von Bach, und während man noch überlegt, wo man das zuletzt gehört hat, murmelt der Hintermann: "Das spielt man doch auf Beerdigungen." Wie hat der englischsprachige EU-Vertreter noch formuliert, als er sein Grußwort tapfer, aber nicht ganz erfolgreich auf Deutsch vorgetragen hat? "Vielen Dank für diesen merkwürdigen Tag."

Wolfgang Janisch

SZ vom 6. November 2015

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Quelle: Imago Stock & People

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Mitten in ... Seoul

Urlaub mit der besten Freundin, da darf ein Besuch in einem "Jjimjilbang", einem koreanischen Spa, nicht fehlen. Das Gebäude mit finster guckenden Figuren vor der Tür erinnert an eine Geisterbahn, innen fühlt man sich dann wie im Schulheim: Alle Gäste laufen in den gleichen Shorts und Shirts herum, es gibt Chips und Cola, und an den Spielautomaten wird gedaddelt. Zur Erholung buchen wir ein Rundum-Wohlfühl-Paket, ohne zu wissen, was uns erwartet. Erst werden wir geschrubbt, von Damen um die 60 in schwarzer Spitzenunterwäsche. So lange, bis nicht nur wir auf der Plastikfolie liegen, sondern auch die Restbräune des Jahres 2015. Dann geht es zum "hip steaming": Wir sitzen nackt auf einem Hocker mit Loch, drunter steht ein Topf mit Kräutersud. 40 Minuten lang. Beste Erholung des Urlaubs: lachen, bis der Bauch wehtut.

Julia Rothhaas

SZ vom 6. November 2015

Die ersten "Nackerten" am Eisbach im Englischen Garten, 2007

Quelle: sz.sonstige

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Mitten in ... München

Ein Ehepaar aus Sachsen schlendert bei Kaiserwetter durch den Englischen Garten und bleibt plötzlich erschrocken stehen. Direkt vor ihnen auf der Wiese steht ein nackter Mann, bückt sich nach seinem Handtuch und streckt den Urlaubern den blanken Po entgegen. "Das so was hier durchgeht", schnauft der Mann. "Werteverfall", ergänzt die Frau. Kurz darauf entdecken sie eine Hinweistafel, auf der steht, dass es sich hier um eine Liegewiese für Nackte handelt. "Stören Sie die Ruhe der Sonnenbadenden nicht", liest die Frau vor. Dann leiser: "Ach so." Sie blickt noch einmal zu dem kleiderlosen Mann hinüber, der sich jetzt breitbeinig in Position bringt und mitten auf die geschützte Rasenfläche pinkelt. "Schön ist das ja nicht, aber wenn's hier gewollt ist", sagt sie. Ihr Mann hat sich schon weggedreht und murmelt: "Wir sind ja bald wieder daheim."

Anne Backhaus

SZ vom 6. November 2015

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Quelle: SZ

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Mitten in ... Sant'Angelo

Es geht ihm nicht gut, dem Hund, dem die Gemeinde Sant' Angelo in Vado in den Marken ein Denkmal in Bronze gesetzt hat, mitten in der Einfahrt zur Altstadt. Die Rippen stehen deutlich hervor, die Sehnen zeichnen sich unter dem Fell ab, und die Ohren hängen traurig herab. Wer immer diesen Hund besaß, muss am Futter gespart haben. Doch ist man in Sant' Angelo stolz auf die Skulptur. Sie sei, so der Besitzer des Kiosks gegenüber, das erste Denkmal für den Trüffelhund überhaupt, auf der ganzen Welt. "Dem unzertrennlichen Begleiter auf der Suche und auf dem Weg" steht denn auch auf einer Tafel unter der Skulptur geschrieben. Das Gartenamt hat den Sockel des Denkmals, einen großen Stein, mit blühenden Herbstblumen eingefasst. Eine Kranzniederlegung aber habe es, wie der Besitzer des Kiosks versichert, noch nicht gegeben.

Thomas Steinfeld

SZ vom 30. Oktober 2015

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Quelle: privat

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Mitten in ... Stuttgart

Wirklich authentische Porträtfotos sind schwer zu bekommen. Welcher Fotograf schafft es schon, die Emotion des Augenblicks einzufangen? Der baden-württembergische Staat bietet in der Beziehung seinen Bürgern einen speziellen Service. Nirgends gibt es so viele Blitzer wie hier, und nirgends löst der Blitzer so schnell aus. Und was soll man sagen nach einem Jahr im Ländle? Herrlich! Die Melancholie, die Trauer, die Angst, die Freude, die Euphorie, die absolute Zufriedenheit. Alles, was ein Reporterleben ausmacht, fangen die Ordnungshüter nicht nur ein, sie verschicken die Fotos auch noch, gegen Gebühr natürlich. Neulich wieder: Karlsruhe, Höhe Wasserwerkbrücke. Dreitagebart und unglaublich cooler Blick. Man kann gar nicht genug davon kriegen. Mein Bürokollege investiert sogar noch ein bisschen mehr als ich in diese Fotos.

Josef Kelnberger

SZ vom 30. Oktober 2015

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Quelle: AFP

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Mitten in ... Uchinomaki Onsen

In dem kleinen Ort Uchinomaki Onsen geht es beschaulich zu, auf den Straßen ist kaum jemand zu sehen, nur der Nakadake, der letzte aktive Vulkan der Gegend, motzt und spuckt und raucht, aber nicht mal das scheint irgendjemanden zu beschäftigen. Zu der Stille kommt noch die eigene, denn ohne Japanisch-Sprachkenntnisse kommt man hier nicht weit. Beim Frühstück in einem kleinen Ryokan, einem japanischen Gasthof, beugt sich eine ältere Frau vom Nachbartisch hinüber und möchte so gern plaudern. Von den großen fragenden Augen des Gastes lässt sie sich nicht abhalten. Zumindest kann man ihr erklären, woher man kommt. Germany? Die Dame strahlt, erhebt sich von ihrem Stuhl und beginnt zu singen, erst zögerlich, dann immer deutlicher: "Sah ein Knab ein Röslein stehen". Musik verbindet, auch im Hinterland Japans.

Julia Rothhaas

SZ vom 30. Oktober 2015

Autobahn 14

Quelle: dpa

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Mitten in ... Memmingen

Mit dem Fernbus vom Bodensee nach München, reicht das nicht? Nein, es ist auch noch Sonntag; der Winter, die Grippe, die schlechte Laune - alles nicht mehr zu leugnen. Aber es gibt ja die Busfahrerin mit Irokesenschnitt und Politiker-Brille, sie ist der Star der Strecke. Erdend cool, wie es nur Busfahrer sind. Wie sie die Abschiedsdramen mit "Schön weitermachen" kommentiert! Wie virtuos sie Anschnallpflicht ins Englische übersetzt! Wie temperamentvoll ihre Durchsagen sind! "Jemand hat die Toilette verstopft, das hatte ich doch verboten!" Pause. "I am very angry with you." Das sitzt, laute Stille in den Sitzreihen. "Also echt, ich bin stinkwütend. Der oder die Verantwortliche sitzt immer noch in diesem Bus!", ruft sie. "The responsible..." Nach zwei Stunden Wut dürfen dann alle in Memmingen zur "Pipi-Pause". Was für eine Frau.

Friederike Zoe Grasshoff

SZ vom 30. Oktober 2015

Feature Shoot On Indian Circus

Quelle: Getty Images

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Mitten in ... Hummelsbüttel

Plötzlich war der Clown da und machte eine unmissverständliche Handbewegung: mitkommen! Das Durchschnittsalter im Publikum des Circus Monaco ist ungefähr sechs, der Clown brauchte zwei erwachsene Kerle als Komparsen. Da war die Wahrscheinlichkeit zugegebenermaßen hoch, bei Recherchen für eine Zirkus-Reportage in der Manege zu landen. Und jetzt stehe ich also da, mittendrin im Rampenlicht. Es geht um irgendeine Seilsprungnummer. Ruhe bewahren und besser mal Geldbeutel und Aufnahmegerät aus der Manteltasche nehmen. Aber irgendwas geht schief, auf einmal geht das Aufnahmegerät an und lässt sich auch nicht mehr ausschalten. Spring übers Seil, sagen die Gesten des Clowns. Das Aufnahmegerät grummelt. Übers Seil? Jetzt? Schon interessant, wie man sich selbst bei einfachsten Aufgaben blamieren kann.

Thomas Hahn

SZ vom 23. Oktober 2015

RNPS IMAGES OF THE YEAR 2010

Quelle: REUTERS

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Mitten in ... Oji

Eine Nacht in Senju-in, einer buddhistischen Klosteranlage irgendwo zwischen Osaka und Nara. Unzählige Tempel und Schreine, flankiert von Steinlaternen und zinnoberroten Torii, den symbolischen Toren zwischen Sakral und Profan. Am Morgen darf man an der Andacht teilnehmen, um fünf Uhr treffen sich die Mönche. Im Tempel wird gesungen und gebetet, dann findet die Goma-Zeremonie statt, und das, so sagen sie, schon seit 1300 Jahren, jeden Morgen. Die Kurzversion: Holzscheite werden verbrannt, darauf sind Gebete zu lesen. Zwischendurch kann es passieren, dass man als Gast ein bisschen abschweift: Wie verbringen die Mönche hier wohl den ganzen Tag? Später, auf dem Weg nach draußen, ein kurzer Blick ins Mönchsbüro: Ein paar Mönche sitzen um einen Computer und lachen. Auch hier also sind Katzenvideos beliebt.

Julia Rothhaas

SZ vom 23. Oktober 2015

FRANCE - THEME - PUBLIC TRANSPORT-TRAMWAY

Quelle: AFP

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Mitten in ... Straßburg

Straßenbahn, Linie E. Frühmorgens, die Fahrgäste dösen. Plötzlich eine Mädchenstimme aus dem Lautsprecher, die den "prochain arrêt" ankündigt, den nächsten Halt. Auch beim nächsten Stopp: wieder das Kind. Jetzt bin ich hellwach und bemerke, dass sie an allen Haltestellen auch noch Jingles abspielen, um die Ansagen zu untermalen. Sphärische Klänge, Bratschen, wie diese neuen Handyklingeltöne. Ignorieren geht nicht mehr. Der erste Impuls: süß eigentlich, nette Idee, erinnert mich an meine Tochter, die ich seit Tagen nicht gesehen habe. Dann setzt das Hirn ein und meldet: Welch ein Blödsinn, wo kommen wir hin, wenn selbst Banalitäten wie eine Stationsankündigung zum Hörspiel mit Niedlichkeitsfaktor hochgejazzt werden? So weit ist es also in der Fremde: dass man die grantelnden Münchner U-Bahnfahrer vermisst.

Thomas Kirchner

SZ vom 23. Oktober 2015

Pommes Frites

Quelle: dpa

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Mitten in ... Chemnitz

Montagabend im Burgerladen, halbe Stunde noch, bis der Zug fährt. Ich sitze am Fenster und kaue Fritten, die nach Mörtel schmecken. Draußen winken zwei dunkelhäutige Männer nach einem Taxi. Der Fahrer drückt aufs Gas und ist weg. Kurz darauf marschieren Hunderte Menschen mit Fackeln und "Pro Chemnitz"-Plakaten vorbei. Kein einziger Gegendemonstrant. Ach menno, Sachsen, denke ich und - flatsch! - räume mit dem Ärmel die Cola vom Tisch. Als ich kleinlaut über die Pfütze steige, hat die Dame an der Kasse längst einen neuen Becher gefüllt, sie winkt meinen Geldbeutel weg: "Den lassense ma' schön stecken." In dem Moment öffnet sich die Tür, drei junge Männer, sie schnauben im breitesten Sächsisch: "Mann, wegen diesen Drecks-Nazis hätten wir fast den Zug verpasst!" Der Rest der Fritten schmeckt dann doch ganz gut.

Jan Stremmel

SZ vom 23. Oktober 2015

Sheep driven down from the mountains to the valleys

Quelle: Gian Ehrenzeller/dpa

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Mitten in ... Vals

"Das Bergdorf" - der Slogan ist hier überall auf Buttons und Baseballcaps gedruckt. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Örtchen in den Bündner Bergen nicht. Einen 380 Meter hohen Hotelturm wollen sie sich bauen, den höchsten in Europa. Bei einem Spaziergang zeigt die Tourismus-Beauftragte, wie der Turm im Ort wirken würde. Immer wieder hält sie an, schaut sich prüfend um: "Von hier würde man ihn noch sehen, ein paar Schritte weiter, dann ist er weg. Sehen Sie?" Es ist, als würde man ein Gespenst umkreisen, mitten in der schönsten Alpenlandschaft. Wird der 380-Meter-Turm nicht alles verändern, im Bergdorf? Ach nein, sagt die Tourismus-Frau. 1000 Einwohner, 1000 Schafe, 1000 Gäste. So sei das schon immer, das bleibe auch so. Dann schaut sie sich um: "Ja. Von hier sieht man ihn natürlich." Nichts sieht man. Gar nichts.

Charlotte Theile

SZ vom 16. Oktober 2015

A policeman regulates traffic in Monrovia

Quelle: Reuters

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Mitten in ... Monrovia

Auf dem United Nations Drive in Liberias Hauptstadt geht es nur zentimeterweise voran. In mehreren Reihen und in mehrere Richtungen. Irgendwann hat mein Fahrer den Jeep in die Mitte der Fahrbahn manövriert, drum herum Busse und Taxis und: drei Tanklaster der französischen Ölfirma Total. Die Fahrer brüllen sich ihren Weg frei. Dass sich niemand bewegen kann, interessiert sie nicht, sie touchieren die Fahrzeuge vor und neben ihnen trotzdem wie wild. Ein paar Männer unterstützen sie von draußen, sie fluchen und schieben an den umstehenden Autos herum. Das Geschrei wird lauter, meine Panik größer. "Inflammable" steht in großen, roten Lettern auf den Lastern. Entzündbar. Und an den Fahrertüren ist zu lesen: "Im Falle leichtsinnigen Fahrens bitte Total unter dieser Nummer kontaktieren: . . ." Ob da die Befehlskette funktioniert?

Isabel Pfaff

SZ vom 16. Oktober 2015

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Quelle: AFP

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Mitten in ... Kopenhagen

Hinter der Theke tragen alle Schwarz und alle tragen Bart, als sei das ein Einstellungskriterium bei "Joe & the Juice". Halb taub zu sein, das kann sicher auch nicht schaden. Die Musik ist irre laut. Aber die getoasteten Sandwiches sind echt lecker, also stellt man sich gerne in die Schlange. Wenn die Bestellung fertig ist, wird der Vorname aufgerufen. Man muss da tierisch aufpassen. Zwischen Saftmixer und Röster in den Raum geworfen hört sich jeder Name gleich an: zwei Silben, die erste endet mit einem vagen "iiee"-Laut, die zweite mit "aaä". Dazwischen Genuschel. Auf dem Tresen tropft seit einer Weile die Butter aus einem Sandwich, für das sich niemand interessiert. Plötzlich zeigt ein Bärtiger auf mich. Nein, nein, ich hatte Avocado bestellt, nicht Schinken. "Das hast du wohl nicht so deutlich gesagt", meint er und macht mir ein Neues.

Silke Bigalke

SZ vom 16. Oktober 2015

Bruck: Luftbilder HOCHWASSER - Klosterkirche / Kloster Fuerstenfeld / Veranstaltungsforum / Polizeischule

Quelle: Johannes Simon

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Mitten in ... Fürstenfeldbruck

Kloster Fürstenfeld ist zu jeder Jahreszeit eine Pracht: die Zisterzienserkirche, dieser Barockbau von Viscardi aus dem 18. Jahrhundert, all die Seitengebäude in Grün und Weiß, der Park drum herum. Vier Männer aus Syrien machen einen Spaziergang dort, in einer Unterkunft im Nachbarort sind sie untergebracht, sie kommen nicht oft heraus. Eben hatten sie einen Termin bei der Ausländerbehörde, nun sehen sie zum ersten Mal diesen Ort. Es ist ein milder Oktobertag, der Wind hat die Wolken weggeschoben und spielt nun um die Spaziergänger herum. Einer von ihnen, Mitte zwanzig, Brooklyn-Basecap auf dem Kopf, breitet die Arme aus, wie er so nach oben schaut, Richtung bayerischer Himmel und bayerischer Barock. Er lächelt, und er kann noch nicht wirklich Deutsch, aber für diesen Satz reichen seine Kenntnisse schon. Er ruft: "Ich lebe!"

Detlef Esslinger

SZ vom 16. Oktober 2015

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Quelle: AP

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Mitten in ... Kairo

Rückweg vom Familienausflug zur Shopping-Mall. Der Kinderwagen ist zu viel für den Taxi-Kofferraum. Dort hat in Kairo der Gastank Platz. Der Fahrer schnallt den Kinderwagen aufs Dach, nimmt die Einkaufstüten. Minutenlang verstaut er sie mit Sorgfalt unter der Klappe. Normalerweise steigen die Fahrer nicht mal aus, da sind wir offenkundig an einen netten geraten. Von der Rückbank kommen komische Geräusche. "Haff, haff!" Hat der Sohn Schnupfen? Eine Allergie? Der Blick der Freundin signalisiert: Das ist nicht das Kind, keine Ahnung, wo das herkommt! "Haff, Haff!" Irritierte Gesichter. Der Fahrer lächelt. "Kalb" sagt er, arabisch für Hund. Bei Ankunft öffnet er den Kofferraum und zeigt auf den linken Kotflügel, gepolstert mit einer Decke und Zeitung. Ein Welpe sitzt drin, mit Fressnapf und Wasser. Daneben, akkurat platziert, die Tüten.

Paul-Anton Krüger

SZ vom 9. Oktober 2015

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Quelle: SZ

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Mitten in ... Prinzeninseln

Bloß raus aus dem Trubel von Istanbul. Es ist Wochenende. Zeit für Radikalentschleunigung. Auf den Prinzeninseln fahren Pferdekutschen. Eine Stunde braucht die Fähre dorthin. Zeit zum Augenschließen. Nicht doch: Unter Deck geht's jetzt richtig los. Ein Mann im Karohemd knallt eine Gemüsekiste auf den Tisch. Man hat es nicht gewollt, aber man sitzt nun in der ersten Reihe. Ein Gerät kommt zum Einsatz, man könnte es für einen Sparschäler halten. Nein, dies hier, versichert der Vorführer, sei ein wahrer Multihobel. Der Mann bearbeitet Karotten und Rotkohl in atemberaubender Geschwindigkeit. Bald ist sein Hemd durchgeschwitzt, er steht vor Gemüsebergen. "Nur zehn Lira!", ruft er. Dreieuronochwas - das ist allein die Vorstellung wert. Für einen Moment war man nicht nur fort aus Istanbul, sondern schon fast zu Hause.

Mike Szymanski

SZ vom 9. Oktober 2015

Einkaufen im Bio-Supermarkt

Quelle: dpa

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Mitten in ... Dresden

Vorfeiertagseinkauf. Ungeduscht balanciert man das Monatspfand Richtung Supermarkt, da kreuzt eine Blonde den Weg, schwebendes Haar, sanftes Lächeln. Ihr Blick fragt: Typ, willst du meinen Wagen? Man nickt, etwas zu heftig, und kramt nach einer Münze. Sie hebt die Hand, lächelt nun deutlicher, sagt: "No, no, leave it!" - hier, wo man schon hundert Varianten Sächsisch gehört hat, nie aber auch nur ein einziges englisches Wort. Kurze Verwunderung, dann rein in den Supermarkt. Gurken eintüten, Paprika wiegen. Kurzer Ausflug zum Gewürzregal, zurück: Wagen weg. Die Info ruft ihn als vermisst aus, man sucht den ganzen Warenwürfel ab - nichts. Ein dubioses Nullsummenspiel. Schließlich bietet eine Mitarbeiterin in breiterem Sächsisch und zum Trost einen Eurochip an. Was flüstert man da als Antwort? No, no. Leave it.

Cornelius Pollmer

SZ vom 9. Oktober 2015

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Quelle: imago stock&people

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Mitten in ... Venedig

Zwei Froschmänner fahren in ihrem kleinen Boot in den Canale Rio Martino, einen der vielen kleinen Kanäle, die sich durch Venedig ziehen. Sie tragen Neopren-Anzüge in Tarnfarben. Auf dem Bug liegen ihre Harpunen, und neben diesen glänzen ein Dutzend tote Fische: Wolfsbarsche ("branzini") und Goldbrassen ("orate"), alle etwa so lang wie ein Unterarm. Gegenüber der Kirche San Martino legen sie an, nicht weit von den paar guten Restaurants, die es in diesem eher abgelegenen Viertel gibt. Die Touristen, von denen sich die meisten nur unter GPS-Aufsicht ihres Handys in diese Gegend wagen, versammelt sich an der Anlegestelle, alle bewundern die Fische. Ob die denn wirklich aus dem Kanal stammen? Ein Froschmann nickt, die Touristen staunen. Als sie weitergezogen sind, lachen sich die beiden Fischer halbtot.

Thomas Steinfeld

SZ vom 9. Oktober 2015

Möwe in Binz

Quelle: AP

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Mitten in ... Hiddensee

Auf der Insel soll ja alles anders sein als in der Großstadt: andere Luft (bessere), anderes Zeitgefühl (gedehnt), anderes Essen (nur noch Fisch). Doch dann graut der erste Morgen nach der Fährüberfahrt und zumindest klanglich scheint alles beim alten zu sein. Sehr früh kräht ein Hahn; deshalb irritierend, weil auch der Weckton des Handys ein Hahnenkrähen ist, das dem echten frappierend ähnelt. Ein paar Stunden später ist plötzlich der Signalton zu hören, der den Eingang einer E-Mail bekannt gibt: ein altmodisches Fahrradklingel-Klingeln. Nur kommt das von draußen durchs geöffnete Fenster, zusammen mit der tatsächlich besseren Luft. Wenn man nachsieht, radelt da gemütlich eine Familie Richtung Hafen. Und dann, als man sich an so viel Echtheit schon fast gewöhnt hat, schreien die Möwen: das Handy klingelt.

Kathleen Hildebrand

SZ vom 2. Oktober 2015

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Quelle: Robert Haas

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Mitten in ... Barcelona

Die Spanier haben ein kompliziertes Verhältnis zu Fremdsprachen. Das Englische scheint ihnen besonders fremd zu sein, klangfarblich. So passen sie dessen Phonetik möglichst stark ans Spanische an. Den Nachrichtendienst Whatsapp zum Beispiel nennen sie "guasa", weil das englische "w" nicht so leicht von den Lippen geht. Bei Facebook fällt beim Sprechen das "c" weg, und das "k" kommt erstaunlicherweise gehaucht oder mit Zungenschlag daher, etwa so: "feibus". Vor einem Café in Les Corts, einem Stadtteil von Barcelona, steht eine Tafel mit dem Frühstücksangebot, alles für 3,90 Euro. "Tos" - hm, könnte Toast sein. Aber was ist "gruasa"? Der Klang rotiert still im Kopf, sucht Halt, findet keinen. Später im Bus, mit der Hilfe eines Katalanen: "Gruasa", sagt er, sei "Croissant", Französisch für Hörnchen. Logisch.

Oliver Meiler

SZ vom 2. Oktober 2015

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Quelle: AFP

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Mitten in ... Carnac

Eigentlich sollte man Kommissar Dupin in die Bastille stecken: Nichts von der so gerühmten bretonischen Beschaulichkeit an den Schauplätzen der Bestseller-Krimireihe. Im 4500-Seelen-Ort Carnac ist halb Paris versammelt; in der Ville Close in Concarneau herrscht Andrang wie beim Oktoberfest; die Îles des Glénans wären ja sehr schön - aber mit 500 Touristen? Nur Deutsche sind kaum zu sehen. Bei der Abreise fragt die sonst mürrische Hotelchefin, ob man die Krimis von Jean-Luc Bannalec kenne, der ja in Wahrheit Jörg Bong heißt und in Deutschland wie in Frankreich zu Hause ist. Aber klar, und voilà, im Reisegepäck: der neueste Dupin. "Zweiter Band?", fragt sie strahlend. "Nein, der vierte." - "Oh, wir warten schon alle darauf!" Bisher seien leider nur die ersten beiden Bände des französischen Kommissars ins Französische übersetzt.

Anita Naujokat

SZ vom 2. Oktober 2015

Royal Ascot Feature: Alternative View Of Royal Ascot

Quelle: Miles Willis

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Mitten in ... Hamburg

Interview im Theater. Der Intendant erzählt. Das Aufnahmegerät ist an, es ist klar, dass man es riskieren kann, beim Zuhören die Brille zu putzen. Die Brille selbst allerdings, ein älteres Modell mit Metallgestell, hat etwas dagegen. Sie bricht beim Putzen oberhalb des Bügels. Aufsetzen zwecklos. Aber das Interview muss weitergehen, auch wenn Intendant und Notizblock von nun an nur noch in Schemen zu erkennen sind. Bei einer Kurzsichtigkeit von neun Dioptrien wirkt die Welt ohne Sehhilfe wie ein abstraktes Kunstwerk aus verschwommenen Farben. Nach dem Interview ist der Intendant besorgt wegen der Heimfahrt. Er kennt sich aus. Er ist selbst Brillenträger. Er lässt sich Glas und Gestell reichen. Und auf eine kreative Art, die einem seriösen Theatermann würdig ist, repariert er die Brille in wenigen Handgriffen. Mit Tesafilm.

Thomas Hahn

SZ vom 2. Oktober 2015

The media bus driver is reflected in a mirror during the trip away from the Pernambuco arena in the rain in Recife

Quelle: Brian Snyder/Reuters

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Mitten in ... Rio

Nanu, der Bus biegt falsch ab. Zur Endstation der Linie 513, Metro Botafogo, geht es doch nach rechts, wir fahren halblinks. Was soll denn das? "Via directa", sagt der Busfahrer. Er scheint also eine Abkürzung zu kennen. Die gibt es tatsächlich. Leider stellt sich heraus, dass es sich um eine Einbahnstraße handelt, in die Gegenrichtung. Das ist im Feierabendverkehr selbst dem Fahrer der Linie 513 zu heikel. Er muss deshalb eine große Schleife drehen, zurück in den Stau, 20 Minuten extra. Beim zweiten Anlauf zur Metro Botafogo nimmt der Mann eine andere Abzweigung. Es ist nur wieder nicht die richtige. Im weiteren Verlauf der Irrfahrt geschehen zwei Wunder. Erstens: Irgendwann kommt der voll besetzte 513er tatsächlich an. Zweitens: Außer dem einzigen deutschen Fahrgast regt sich gar niemand auf, dass es ein klein wenig länger dauert.

Boris Herrmann

SZ vom 25. September 2015

'Tote Hosen' Konzert

Quelle: Ronald Wittek/dpa

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Mitten in ... München

Es ist noch nicht so lange her, da hat der Kleine mit hellem Stimmchen "Halli, Hallo, Halunken" und andere Niedlichkeiten gesungen. Aber jetzt ist er ein Punk geworden. Er springt wüst herum und singt Lieder von den Toten Hosen. Plötzlich steht er vor einem und brüllt: "Hey, hey, hey, hier kommt Alex!" Dabei heißt er gar nicht Alex. Oder er grölt: "Oohoo Opel-Gang, wir haben alle abgehängt!" Das passt zwar zum Familienauto, mit dem freilich noch nie jemand abgehängt, versenkt oder gar ausgebremst wurde. Manchmal schallt es auch fordernd aus dem Kinderzimmer: "Eisgekühlter Bommerlunder, Bommerlunder eisgekühlt." Meistens tut's dann etwas Wasser. Ganz textsicher ist der Junge allerdings noch nicht. "Kork, Bier, Schnaps und Wein" oder "Es lebe die Rebulution" - da hakt es noch. Aber das wächst sich aus. Er wird ja bald vier.

Hubert Wetzel

SZ vom 25. September 2015

General Electric Co. And Siemens AG Compete For Alstom SA

Quelle: Krisztian Bocsi/Bloomberg

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Mitten in ... Biblis

Intercity spät, Speisewagen voll, Stimmung schlecht. Ein großes Bier bitte! "Tut mir leid", sagt der Bahn-Mitarbeiter, "aber unsere Zapfanlage geht nicht, eine Flasche Bier hätte ich allerdings - nur nicht richtig kalt, unsere Kühlung ist ausgefallen." Ein Tisch weiter. "Ich hätte gern das Hühnerfrikassee", sagt der Gast. "Sorry, heute nur die reduzierte Karte", sagt der Bahn-Mann. Draußen fliegt Biblis vorbei. "Dann bitte die Vollkornschnitten!" - "Tut mir leid, die sind immer als Erstes weg." - "Was haben Sie denn überhaupt noch ?" - " Butterkuchen." Wenn Blicke töten könnten. Plötzlich der Zugchef über Lautsprecher: "Meine Damen und Herren, es ist Essenszeit. Schauen Sie doch mal im Speisewagen vorbei und gönnen sich ein leckeres Mittagessen mit einem kühlen Getränk." Johlen, Klatschen, Stimmung komplett gedreht. Zumindest bis Mannheim.

Jörg Kujack

SZ vom 25. September 2015

Frau an der Autobahn

Quelle: Patrick Pleul/dpa

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Mitten in ... Baschi

Ungehobelte Amerikaner benutzen den Sticker, um andere Verkehrsteilnehmer zu amüsieren: "Four doors for more whores". Nur ist dies kein Sticker. Der Text steht in großen Lettern auf einem Auto mit rumänischem Kennzeichen, das viel in Umbrien unterwegs ist. Es passt in die Landschaft, denn zwischen Corbara-See und dem uralten Städtchen Todi blüht das älteste Gewerbe der Welt. Mit Klassenunterschieden: Afrikanerinnen, morgens kollektiv an einer Schnellstraßen-Ausfahrt abgesetzt, müssen kilometerweit zu ihren Stammplätzen laufen; Blondinen aus Osteuropa werden zu ihren Wohnwagen chauffiert. Eine Tankstelle dient nebenher als Freiluftpuff. Aus der Höhe grüßt die schöne Consolazione-Kirche, die Bramante zugeschrieben wird. Polizei: unsichtbar. Sie wird, so heißt es, vom Gewerbe honoriert - in bar oder in Naturalien.

Carlos Widmann

SZ vom 25. September 2015

© Süddeutsche Zeitung/ihe/sks/jana
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