Luftverkehr: Air India Express:Kopilot löst versehentlich Sturzflug aus

Der Kopilot einer Air India Express-Maschine wollte nur seinen Sitz zurechtrücken - mit beinahe katastrophalen Folgen.

Viel Bewegungsfreiheit hat man nicht in einem Flugzeugcockpit, da will jede Bewegung wohlgewählt sein - selbst etwas so Banales, wie den Sitz zu verstellen. Der indische Kopilot eines Flugzeugs mit 113 Passagieren kam dabei versehentlich an den Steuerknüppel: Das Flugzeug stürzte 2000 Meter in die Tiefe, wie aus einem Bericht der indischen Luftfahrtbehörde hervorgeht.

Zum Zeitpunkt des Beinahe-Unglück befand sich der 39-jährige Kapitän der Maschine außerhalb des Cockpits - er musste mal zur Toilette. Aus Sicherheitsgründen wird in so einem Fall die Cockpittür von innen verriegelt.

Der Kopilot habe "aus Versehen" den Steuerknüppel bedient, hieß es in dem Bericht. Er habe angegeben, bei dem anschließenden Sturzflug vor lauter Schreck wie gelähmt gewesen zu sein und nicht mehr gewusst zu haben, was in einer solchen Situation zu tun sei. Der 25-Jährige habe "weder das Flugzeug unter Kontrolle bringen, noch die Cockpit-Tür öffnen oder den Anruf der Kabinenbesatzung beantworten" können.

Mit Hilfe eines Notfallcodes gelang es dem Kapitän schließlich, die Cockpit-Tür zu öffnen, dem Kopiloten den Steuerknüppel zu entreißen und das Flugzeug abzufangen.

Panik in der Kabine

Im Passagierraum brach während des Sturzflugs Panik aus. Verletzt wurde jedoch niemand. Das Flugzeug der Gesellschaft Air India Express befand sich in 37.000 Fuß Flughöhe auf dem Weg von Dubai nach Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra, als sich der Vorfall bereits am 26. Mai ereignete.

Erst vier Tage zuvor war am Flughafen der indischen Hafenstadt Mangalore eine Maschine der Air India wegen eines eingeschlafenen Piloten abgestürzt. Dabei kamen 158 Menschen ums Leben.

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