Luftverkehr-Abgabe:Der Preis ist heiß

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Die Airlines hatten es bereits angekündigt, nun haben es Passagiere vom Statistischen Bundesamt auch schriftlich: Fliegen ist teurer geworden, vor allem auf innerdeutschen Strecken.

Die zum 1. Januar in Deutschland eingeführte Luftverkehr-Abgabe hat die Preise für Flugreisen steigen lassen. Die Tickets kosteten im Januar im Schnitt 0,6 Prozent mehr als noch einen Monat zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Am deutlichsten schlug sich die Abgabe demnach auf die Preise für innerdeutsche Flüge nieder.

Es sei das erste Mal überhaupt, dass Flüge in einem Januar teurer gewesen seien als im vorangegangenen Reisemonat Dezember, erklärte das Bundesamt. Diese untypische Entwicklung sei eindeutig auf die neue Gebühr zurückzuführen. "Ohne diese Abgabe wären die Flugpreise von Dezember 2010 bis Januar 2011 rechnerisch im Durchschnitt um 3,5 Prozent gefallen", teilten die Statistiker mit.

Verglichen mit Januar 2010 kostete ein Ticket im ersten Monat dieses Jahres sogar 4,3 Prozent mehr. Bei konstanten Steuern wäre der Preisanstieg mit 0,1 Prozent deutlich geringer ausgefallen, erklärten die Statistiker.

Plus von 8,3 Prozent

Mit einem Plus von 8,3 Prozent verteuerten sich innderdeutsche Flüge am deutlichsten. Ohne die Abgabe wären sie den Angaben zufolge nahezu konstant geblieben und hätten nur um 0,1 Prozent im Preis zugelegt. Interkontinentale Flüge verteuerten sich demnach im Vergleich zum Dezember um 1,6 Prozent. Ohne die Abgabe wären sie um 2,2 Prozent gesunken, wie das Bundesamt erklärte.

Einzig die Reisen von einem deutschen Flughafen zu einem Ziel in Europa seien im Januar günstiger ausgefallen als im Dezember. Sie hätten um 2,6 Prozent im Preis nachgelassen. Ohne die neue Gebühr aber wäre der Preisnachlass den Angaben zufolge mit 5,8 Prozent bedeutend höher ausgefallen.

Geringerer Preisanstieg bei Pauschalreisen

Weniger deutlich schlug sich die neue Abgabe auf Pauschalreisen nieder, da bei diesen Angeboten die Luftverkehr-Abgabe "nur einen relativ kleinen Anteil am Gesamtpreis" ausmache, wie das Bundesamt mitteilte. Die Preise seien von Dezember 2010 zu Januar 2011 um 16,3 Prozent gesunken. Ohne die neue Steuer wären sie noch um 0,8 Prozentpunkte mehr nach unten gerutscht. Gegenüber dem Vorjahr hätten Urlauber im Januar für ihre Reise 2,6 Prozent mehr zahlen müssen. Ohne Luftverkehr-Abgabe wäre es ein Prozent gewesen.

Die Bundesregierung hatte die Ticketabgabe als Teil des Milliarden-Sparpakets für den Bundeshaushalt beschlossen. Für Kurzstrecken-Flüge sind seit 1. Januar acht Euro pro Flug fällig, für Mittelstrecken-Flüge sind es 25 Euro und für Langstrecken-Flüge 45 Euro. Die meisten Fluggesellschaften und Reiseveranstalter hatten angekündigt, die Steuer an die Kunden weiterzugeben.

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