Kuriose Museen:Hässlich, phallisch und absolut geheim

Den James-Bond-Test bestehen, die scheußlichsten Kunstwerke der Welt begutachten und das beste Stück eines Wals inspizieren: Diese Museen bieten Skurriles aller Art. Eine Auswahl.

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(Foto: DPA-SZ)

Den James-Bond-Test bestehen, die scheußlichsten Kunstwerke der Welt begutachten und das beste Stück eines Wals inspizieren: Diese Museen bieten Skurriles aller Art. Eine Auswahl. Spionage-Museum, Washington, D.C. Mit James Bond und seinen als Füller getarnten Pistolen oder Kameras in Zigarettenschachteln hat Spionieren im Computer-Zeitalter nicht mehr viel zu tun. Schade eigentlich. Also werfen sich Nostalgiker in den Trenchcoat, setzen den Schlapphut auf und zahlen knapp 21 US-Dollar Eintritt für das "International Spy Museum" in Washington, D.C. Es rühmt sich, die Geschichte der Spionage vom Anbeginn des Auskundschaftens bis ins 20. Jahrhundert zu zeigen. Aber am erstaunlichsten sind die Erfindungen des Kalten Krieges: Abhörgeräte in Baumstämmen sind noch harmlos im Vergleich zum "Kuss des Todes", eine als Lippenstift getarnte Pistole. Wer lieber Spion statt Manager geworden wäre, darf im Museum in Sekundenschnelle eine "Bombe" deaktivieren oder seine Fitness in der "Dein-Bond-Moment"-Maschine testen - nicht dass man später die Hubschrauber-Kufen loslässt, weil die Armmuskeln doch zu schwach sind. www.spymuseum.org Mit Material von dpa

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(Foto: REUTERS)

Top Secret Museum, Oberhausen Ein Museum für Möchtegern-Spione gibt es übrigens auch in Deutschland. Spione alter und neuerer Schule testen hier, ob sie an Sicherheitslasern vorbeiturnen könnten, ohne Alarm auszulösen. Und sehen natürlich auf den ersten Blick, dass die Kirsche im Martiniglas nicht nur dekorativ, sondern vor allem nützlich ist. Hauptsache, niemand verspeist das darin getarnte Mikrophon. Ebenso erfahren Besucher, wo Spionage ihr Leben berührt und welche Datenspuren sie beim Einkaufen oder bei einem Handytelefonat hinterlassen. www.topsecret-oberhausen.de

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(Foto: Used with permission of MOBA)

Museum of Bad Art, Boston "Kunst, die zu schlecht ist, um sie zu ignorieren": Dies ist das Motto des Museums, dessen Exponate den Besuchern Schauder über den Rücken jagen. Sie sind wirklich, wirklich schlecht. Und machen umso mehr Spaß. Kunst mag Geschmackssache sein, doch in dieser Ausstellung sind sich alle einig: Hier ist es einfach schrecklich. Aber einmalig. Hier finden Sie eine Galerie mit den hässlichsten Werken des Museums. www.museumofbadart.org

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(Foto: dpa)

Hammermuseum, Frankfurt am Main Sie dachten bislang, es gibt große und kleine Hammer, und das war es? Dann liegen Sie falsch. Der Bildhauer Oskar Mahler hat das kleine Hammermuseum als Installation und gleichzeitig als Sammlung eingerichtet. Mit dem Werkzeug kennt er sich aus und weiß aus seiner Arbeit: "Seinen Lieblingshammer gibt man nicht aus der Hand, der ist auf einen eingeschlagen." Die Homepage des Museums heißt natürlich vollderhammer.eu.

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(Foto: E.I Edutainment International Gm; Deutsches Currywurst Museum)

Deutsches Currywurst Museum, Berlin In diesem Museum geht es um die Wurst und sonst um nichts - und es ist eines der wenige Museen weltweit, in dem Exponate verspeist werden dürfen. Wer mal in statt vor einer Currywurst-Bude stehen will, tritt einfach ein. Auch die Küche von Currywurst-Soßenerfinderin Herta Heuwer ist aufgebaut, Ketchup tropft von der Decke und zum Ausruhen lässt man sich natürlich auf einer Currywurst nieder. www.currywurstmuseum.com

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(Foto: Ernir Eyjólfsson)

Phallusmuseum, Reykjavik Phall ...? Sie haben schon richtig gelesen - dieses Museum in Island widmet sich einzig und allein dem besten Stück. Des Mannes wäre jedoch falsch, denn es geht um Penisse aller Lebewesen: zum Beispiel der von Walen oder von Hamstern (den müssen Sie erstmal entdecken). Nur ein menschliches Exponat fehlt noch, aber einige Herren haben ihr bestes Stück dem Museum testamentarisch versprochen. Phallologie sei eine eigene wissenschaftliche Disziplin, den andere Wissenschaften allerdings eher als Randaspekt behandelten, heißt es auf der Homepage. Allzu ernst muss man die Ausstellung dennoch nicht nehmen. So gibt es eine Hommage an das isländische Handball-Nationalteam, zum Dank für die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking 2008: Zu sehen sind Penis-Abdrücke in Silber, übrigens nicht von den Originalen - die Spieler finden die Ehrung "ein wenig sonderbar". Und welches Museum hat schon seinen eigenen Song? http://www.phallus.is

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(Foto: http://museumofclean.com)

Museum of Clean, Pocatello, Idaho "Wir träumen von einer sauberen Welt", schreiben die Museumsbetreiber. Die Putzutensilien können Reinlichkeitsfanatiker in Idaho besichtigen: Besen, Müll- und Putzeimer oder Toiletten. Wem das nicht reicht, erhält eine interaktive Anleitung zum Autowaschen oder Bettenmachen. Sogar der erste Staubsauger der Welt steht hier - und sieht eher aus wie eine Pferdekutsche. Museumsgründer Don Aslett behauptet in einem Interview, reinliche Menschen hätten einen anderen Blick auf die Dinge. Wehe, Sie finden in diesem Museum Staubflusen! http://museumofclean.com

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(Foto: Museum of Broken Relationships)

Museum zerbrochener Beziehungen, Zagreb Vor den "Trümmern der Liebe" stehen Besucher in diesem Museum: ein Brautkleid als einziges Relikt einer (gescheiterten) Ehe, die Axt, mit der ein Mann das Mobiliar seiner Freundin zertrümmerte, nachdem sie ihn verlassen hatte - oder ein Liebesbrief auf zerbrochenem Glas. "Was auch immer die Motivation für die Spende ist - purer Exhibitionismus, therapeutische Hilfe, oder einfach Neugier - Menschen begrüßen die Idee, das Erbe ihrer Liebe auszustellen", erklären die Besitzer. http://brokenships.com

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(Foto: Schokoladenmuseum Köln)

Schokoladenmuseum, Köln "Ich will keine Schokolade ..." Mit Trude Herrs Sechziger-Jahre-Hit kommen Sie hier nicht weit, schließlich gibt es im Kölner Schokoladenmuseum Verkostungen aller Art: Schokolade und Rum, Schokolade und Kaffee, Schokolade und Wein. Mit einem Stückchen Zartbitter auf dem Gaumen lassen sich die Hintergründe der Schokoladenherstellung, von der Kakaobohne bis zur fertigen Tafel im Silberpapier, gleich viel besser nachvollziehen. http://www.schokoladenmuseum.de

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(Foto: Arte)

Narrenturm, Wien In dieses Museum kommen Sie besser mit nüchternem Magen. Wer weiß, wie sehr Ihnen die Präparate kranker Körperteile zusetzen. In dem Turm wurde 1784 das erste psychiatrische Krankenhaus der Welt eröffnet - mit Zimmern ohne Ecken und Kanten. Heute beherbergt das Gebäude die weltweit größte Sammlung pathologischer Präparate und informiert über Tuberkulose, Fehlbildungen aller Art oder Infektionskrankheiten. Der übergroße Bein- und Beckenknochen eines 2,40 Meter großen Türken, der während der Türkenbelagerung nach Wien kam, dürfte noch zu den harmloseren Exponaten gehören. http://www.narrenturm.at/

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(Foto: lok)

Valentin-Karlstadt-Musäum, München Allein die Öffnungszeiten sind verschroben: unter der Woche von 11.01 bis 17.29 Uhr, freitags bis 17.59 Uhr. Aber warum sollte ein Museum, das der Münchner Ikone Karl Valentin und seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt gewidmet ist, auch normal sein? Was Sie hier sehen können? Den Nagel zum Beispiel, an den Valentin seinen Schreinerberuf hing, oder den berühmten pelzverbrämten "Winterzahnstocher", der schon Samuel Beckett begeisterte. Oder einen seltenen Tropfen Beamtenschweiß. Von so viel Skurrilität können sich die Besucher anschließend im Turmstüberl unterm Dach des Isartors erholen. Aber nur bis eine Minute vor halb sechs! http://www.valentin-musaeum.de

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