Kuriose Fundstücke:Grabsteine und Glasaugen

Manche Dinge gehen verloren, aber man vermisst sie nicht. Andere sind kostbar wie ein Augapfel und dennoch weg. Nach der Urlaubszeit quellen Fundbüros über - eine Auswahl kurioser Funde.

A. Fischhaber

10 Bilder

Kuriose Fundstücke: Brautkelid; iStock

Quelle: SZ

1 / 10

Manche Dinge gehen verloren, aber man vermisst sie nie. Andere sind kostbar wie ein Augapfel - und sind dennoch auf einmal weg. Nach Ferien herrscht Hochbetrieb in deutschen Fundbüros - und bisweilen bleiben die Mitarbeiter auf ziemlich kuriosen Fundstücken sitzen. Eine Auswahl.

Auf dem Münchner Flughafen gibt es kaum etwas, das es nicht gibt - Stofftiere, Laptops und Bargeld sind hier schon aufgetaucht. Ein Paar hatte so eilig wegzukommen, dass das Hochzeitskleid bei der Sicherheitskontrolle liegen blieb. Dass die Trauung in weiß dennoch stattfinden konnte, hat die Braut dem Leiter des Münchner Fundbüros zu verdanken - der schickte das Kleid mit dem nächsten Flieger hinterher.

Foto: iStock

Kuriose Fundstücke: Hund; Rumpf

Quelle: SZ

2 / 10

Auch auf dem Münchner Oktoberfest, die Jahr für Jahr von Touristen aus aller Welt besucht wird, gibt es ein Fundbüro. Über 4000 Gegenstände blieben dort allein 2008 liegen - darunter ein Superman-Kostüm, Engelsflügel und eine Lederhose. Rauhaardackel Wasti musste mit Weißwürsten fast eine Woche lang bei Laune gehalten werden, bis sich seine Herrchen an ihn erinnerten.

Foto: Rumpf

-

Quelle: SZ

3 / 10

Ein Ring, eine EC-Karte, eine Sonnenbrille, zwei Armreifen, eine Handtasche und ein Strohhut. Das ist nicht etwa die Beute eines Taschendiebes, sondern die Bilanz eines ganz normalen Tages im Fundbüro des Berliner Flughafens Tegel. Bis zu 250 Fundstücke werden hier im Monat abgegeben, die meisten bleiben liegen. Im Fundbüro des 2008 geschlossenen Flughafens Tempelhof befand sich bis zuletzt eine Beinprothese, Inhaber unbekannt.

Foto: AP

Kuriose Fundstücke: Grabstein, AP

Quelle: SZ

4 / 10

Das Fundbüro der Stadt Hamburg ist stolzer Besitzer mehrerer Grabsteine. "Der Inschrift nach stammen sie aus Dänemark", erklärt ein Mitarbeiter. "Ein paar Jugendliche haben sie wohl im Urlaub mitgenommen, darauf gefeiert und sie dann liegen gelassen." Aus Pietätsgründen werden die Grabsteine nicht versteigert und lagern bereits seit Jahren im Keller des Hamburger Fundbüros.

Foto: AP

Kuriose Fundstücke, Gebiss, AP

Quelle: SZ

5 / 10

Im Ostseebad Binz auf Rügen müssen nach jeden Sommerferien zahlreiche Fundstücke vernichtet werden. In dem Kurort direkt am Meer machen vor allem Senioren Urlaub, dementsprechend werden viele Gebisse, Rollatoren und Hörgeräte vergessen - und wer will die schon gebraucht ersteigern. "Besser läuft es mit den Fahrädern", erklärt die Chefin des dortigen Fundbüros.

Foto: AP

Kuriose Fundstücke; Koffer; Luna Laboo

Quelle: SZ

6 / 10

Wem das nicht spannend genug ist, der kann auch zur Kofferversteigerung des Düsseldorfer Flughafens kommen. Zweimal im Jahr werden hier liegen gebliebene Fundstücke versteigert. Das Besondere an der Auktion: Niemand weiß vorher, was sich in der edlen Aktentasche oder im abgegriffenen Rucksack befindet. Auch Designerin Luna Laboo aus London ersteigert verlorenes Gepäck. Sie öffnet die Koffer, fotografiert den Inhalt und fragt dann im Internet: "Is this your luggage?"

Foto: Luna Laboo

Kuriose Fundstücke, Geige, iStock

Quelle: SZ

7 / 10

In Wien wurde gerade ein Fundstück verzweifelt gesucht: Eine 18-jährige Touristin aus Japan hatte in der U-Bahn ihre Geige vergessen. Geschätzter Wert der Antonio Gragnani-Violine aus dem Jahr 1792: 60.000 Euro. Der Finder ließ sich zwei Tage Zeit, dann gab er das wertvolle Instrument doch noch bei der U-Bahn-Station ab. Glück gehabt, denn statistisch gesehen wird viel verloren und wenig abgegeben.

Foto: iStock

Hauptbahnhof Düsseldorf; dpa

Quelle: SZ

8 / 10

Glück hat auch, wer seinen Koffer im Zug nach Düsseldorf vergisst. Der dortige Hauptbahnhof hat Deutschlands findigste Mitarbeiter. Note 1,7 gab die Stiftung Warentest. Ähnlich gut weg kamen bei dem Test in sechs deutschen Großstädten nur München und Berlin. Die Fundbüros an den Hauptbahnhöfen in Frankfurt, Hamburg und Dresden fielen dagegen mit "mangelhaft" durch.

Foto: dpa

Kuriose Fundstücke, Bundesverdienstkreuz, dpa

Quelle: SZ

9 / 10

Trotz Bestnoten in den Kategorien "Annahme und Rückgabe" und "Bearbeitungszeit" gelingt es aber auch den findigen Mitarbeitern in Düsseldorf nicht, alle rechtmäßigen Besitzer zu recherchieren. Zumindest einen suchte das Fundbüro über Jahre vergeblich - den Träger eines Bundesverdienstkreuzes. Inzwischen lagert die staatliche Auszeichnung in einer Vitrine am Wuppertaler Bahnhof, wo früher oder später alle Fundstücke der Bahn landen.

Foto: dpa

Kuriose Fundstücke, Glasauge, dpa

Quelle: SZ

10 / 10

Denn in Wuppertal gibt es ein zentrales Fundbüro. Hierher kommt alles, was auf deutschen Bahnhöfen gefunden wird und nicht innerhalb einer Woche dem Eigentümer zugeordnet werden konnte. Neben Handys, Jacken, Hüten und Schlafsäcken gehört zur Sammlung von Leiter Wolfgang Remy auch besagtes Bundesverdienstkreuz aus Düsseldorf, ein künstliches Glasauge und ein Totenkopf. Vermissen Sie etwas?

Foto: dpa

(sueddeutsche.de)

©
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: