Kuba:Kurs um Kuba mit dem Katamaran

Ganzjährig angebotene Yachttouren eröffnen einen Zugang vom Meer her zu der fast 6000 Kilometer langen Küste der Karibikinsel.

Im Plastikeimer an der Reling zappelt ein Red Snapper, kopfüber und ohne Wasser. Das Mittagessen. Zart besaitet sollte an Bord der "Ash" keiner sein. Osvaldo, der wortkarge Skipper des Katamarans, grinst nur müde über die irritierten Blicke seiner Gäste. Mit Knoblauch und Süßkartoffeln gegrillt, sieht der Fisch dann auch nicht mehr so lebendig aus und schmeckt fantastisch.

Kuba: Viele, aber nicht alle Küstenabschnitte Kubas sind mit Sand gesegnet. So auch dieser. Im Hintergrund sieht man bewaldetet Berge - durchaus ein weiteres Merkmal der Insel.

Viele, aber nicht alle Küstenabschnitte Kubas sind mit Sand gesegnet. So auch dieser. Im Hintergrund sieht man bewaldetet Berge - durchaus ein weiteres Merkmal der Insel.

(Foto: Foto: visipix.com)

Seafood direkt aus dem Meer, Kokosnüsse frisch von der Palme, grünblaues Meer und einsame Strände, eine Reise mit dem Segelschiff entlang der kubanischen Küste ist ein Trip in die Natur. Mitunter kann der etwas rau ausfallen, aber ein Erlebnis ist er allemal.

Kuba liegt wie ein schmales Band im Karibischen Meer südlich von Florida. Bewaldete Berge erheben sich, weite Zuckerrohrfelder leuchten grüngelb, und auf den Feldern ziehen Ochsengespanne Pflüge durch die rotbraune Erde. Die Dörfer wirken typisch karibisch mit ihren einfachen Häusern aus Stein und Holz in verblichenem Pastell.

Sense mit Sprit und Seife

Für Europa so selbstverständliche Dinge wie Fleisch, Seifenartikel oder Sprit sind in Kuba schwer zu bekommen. Das sollte jeder wissen, der dort segeln möchte - egal, ob auf einem eigenen oder einem gemieteten Boot.

Auf die gewohnte üppige Wurst- und Käseauswahl darf an Bord nicht gehofft werden, es gibt schlicht Wurst und Käse, jeweils eine Sorte. Auf dem Wasser aber ist aller Mangel vergessen: Zwar hat Osvaldo ein Faible für Fahrten unter Motor statt unter Segeln, vor allem bei zu vielen "Landratten" an Bord. Aber das Wasser glitzert, die Sonne erwärmt die Haut, und das Meer erweist sich bei einem Sprung vom Katamaran als wenig salzig und samtweich.

Die 5745 Kilometer lange kubanische Küste mit ihren kleinen Buchten und vorgelagerten Inseln ist gut geeignet für Segeltouren. 300 Badestellen sind ausgewiesen, alle haben sie feinen weißen Korallensand.

Trauminselchen

Cayo Machos de Fuera im Meer vor Trinidad an der Südküste ist so ein Inselchen mit viel Sand, Mangroven und Buschwerk. In 15 Minuten ist der Besucher herummarschiert. Das ruhige Wasser zwischen Strand und Riff bietet gerade einmal zwei bis drei Segelschiffen Platz zum Ankern.

Auf der Insel steht nur eine Holzhütte mit einer Matratze für einen Wächter. Dessen einzige Gesellschaft sind Warane und Jutías, eine Art Nagetiere, die aussehen wie fette Eichhörnchen mit Rattenschwänzen.

Rund um Kuba gibt es mehrere große Yachthäfen, viele von ihnen wurden in den vergangenen Jahren renoviert. Hinzu gekommen sind einige neue, kleinere Marinas, betrieben von großen Segelschiffvermietern. Die Touren werden ganzjährig angeboten.

Wunderschöne Wasserwelt

Kuba soll die zweitgrößten Korallenriffe der Erde haben. Auf jeden Fall gehören sie zu den schönsten der Welt. Eine solch sehenswerte Unterwasserwelt hat die Insel Cayo Blanco, nur wenige Seemeilen entfernt von Cayo Machos. Dort gibt es sogar ein wenig Infrastruktur. In einem einfachen Restaurant werden Garnelen serviert und weißer Rum in einer frisch geschlagenen Kokosnuss, während leise Salsa zu hören ist. Leider haben auch Kreuzfahrtschiffe das Inselchen entdeckt. Grund genug, nach dem Mittag wieder die Anker der "Ash" zu lichten und sich auf das Meer hinaus zu retten.

Am Abend reicht Osvaldo frisch gefangenen Hummer mit Nudeln. Die Soße hat er mit Chili und seinem Lieblingsgetränk Bier angemacht, schmeckt interessant. Dafür ist sein Mojito ohne jede Einschränkung klasse. Der Cocktail aus drei Jahre altem weißen Rum, Minze, Soda und Limone ist neben Rum pur das Nationalgetränk Kubas. Und genossen in der Stille der karibischen Nacht, findet auch der etwas schlichte Werbespruch des Fremdenverkehrsamtes nun Einverständnis: "Cuba si!".

Information: Kubanisches Fremdenverkehrsamt, Büro für Deutschland, An der Hauptwache 7, 60313 Frankfurt, Tel.: 069 / 28 83 22, Fax: 069 / 29 66 64, E-Mail: info@cubainfo.de; Buchungen bei Sunsail, dem Vermieter von Segelyachten, sind möglich über Sunsail Deutschland, Kuhnle Tours, Nagelstraße 4, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711 / 164840, E-Mail: hotline@sunsail.de

(sueddeutsche.de / dpa/gms)

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: