Mit dem Engelsflug auf dem Markusplatz ist der Karneval von Venedig hochoffiziell eröffnet und die ernstesten Karnevalisten der Welt werfen sich in Pose. Der Karneval in Venedig ist berühmt, allerdings nicht wegen der ausgelassenen Teilnehmer. Diese tragen passend zum kühlen Wetter hochgeschlossene Kostüme und schätzen auch die unterkühlte Pose. Traditionelle venezianische Masken bedecken nicht das ganze Gesicht, sie verhüllen nur Augen und Nase. Und gefeiert wird nicht monochrom, schon gar nicht in diesem Jahr: Der Karneval in Venedig hat 2013 das Motto "Lebe in Farbe". Doch erst einmal sah es nicht nach vergnügtem Feiern aus.
Am Tag vor dem traditionellen Engelsflug schüttete es in Venedig in Strömen, Sturmböen fegten über den Markusplatz, über den der "Engel" schweben sollte.
Doch pünktlich zum Volo dell'Angelo (Engelsflug) klarte der Himmel auf: Zehn Tage vor Aschermittwoch gleitet eine Frau - heuer war es Marta Finotto, die im vergangenen Jahr zur "schönsten Maria" und damit zur Karnevalskönigin gekürt worden war - am Drahtseil vom fast hundert Meter hohen Campanile hinab auf den Markusplatz. Wie der Engel das Herabschweben sieht, hat im Jahr 2012 eine Kopfkamera aufgezeichnet.
Neben dem umfangreichen Programm mit zahlreichen Konzerten und Bällen geht es vor allem beim täglichen Wettbewerb um das schönste Kostüm auch um die gelungenste Pose - am besten mit Glockenturm im Hintergrund. Zum Glück gibt es den Campanile gleich zweimal.
Ein Glockenturm steht auf dem Markusplatz, sein Replikat ...
... malerisch in der Lagune, so dass auch die berühmten Gondeln mit aufs Bild kommen: der Campanile von San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen Insel.
Die Szenerie passt zu den opulenten Kostümen, wobei diese auch ...
... im Kontrast zu Venedigs Charme des Verfalls zur Geltung kommen.
Über diese Posen können andere Gestalten hingegen nur lachen - ganz ihren Rollen entsprechend.