Internationale Flugsicherheit:Flughafen Warschau-Okecie

Polen will sich durch besonders strenge Maßnahmen als vollwertiges Nato-Mitglied im Kampf gegen den Terror beweisen.

Thomas Urban

Alle sind nervös. An dem erst Mitte der neunziger Jahre fertiggestellten supermodernen Hauptgebäude des Internationalen Flughafens von Warschau-Okecie sind nur zwei der acht Eingänge geöffnet. Einlass haben nur Personen, die ein Flugticket vorweisen können. Hinter den Kontrolleuren stehen vermummte Angehörige einer Spezialeinheit des Grenzschutzes mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen.

Für alle Transatlantikflüge sind besondere Sicherheitsschleusen eingerichtet, wie es bislang nur bei den El-Al-Flügen nach Israel der Fall war. Neben jeder Schleuse steht ein Schwerbewaffneter.

Der überwältigenden Mehrheit der Polen ist daran gelegen, dem Rest der Welt zu zeigen, dass das Land ein zuverlässiges Mitglied der Nato ist und die Maßnahmen gegen Terrororganisationen voll und ganz mitträgt.

Die nervöse Atmosphäre teilt sich schon auf der dreispurigen Zufahrtstraße nach Okecie mit: Hinter den Polizisten, die dort unermüdlich mit Radarpistole Geschwindigkeitssünder auf dem Verkehr herausfischen wollen, stehen wieder die vermummten Uniformierten mit ihren Maschinenpistolen.

Besonderer Aufmerksamkeit erfreuen sich nicht nur Passagiere aus islamischen Ländern, sondern auch alle anderen, die südländisch aussehen. Polen gilt als einer der Ruheräume für international operierende Terroristen sowie als Umschlagplatz für Sprengstoff und Waffen aus den Arsenalen der ehemaligen Sowjetarmee.

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