Frederic Marès Museum - ausgefallene Kuriositäten und Kreuze
"Ich komme schon seit 1987 hierher und kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich diesen Ort liebe oder hasse. Warum ich ihn hassen sollte? Weil er mich mit den Glaskästen in Reih und Glied, den zerbrochenen Krügen und Münzen und dazu sehr wenigen präsentierten Informationen an verpflichtende Museumsbesuche mit der Schule erinnert.
Und warum ich ihn lieben sollte? Weil dieses Museum eine faszinierende, umfangreiche Sammlung an Alltagsgegenständen, und Papierstücke aus dem späten 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert beherbergt.
Frederic Marès war ein Bildhauer und ein exzentrischer, eifriger Sammler - Kreuze, Spazierstöcke, Ventilatoren, Puppen, Spielzeugtheater, Pfeifen, Zigarrenbänder, Zigarettenpapier, Flugblätter, Visitenkarten, Tramtickets und und und.
Wenn Sie durch die Ausstellungen wandern, werden Sie ein Bild der Freizeitaktivitäten betuchter Bürger im Barcelona des frühen 20. Jahrhunderts bekommen. Die Existenz der Arbeiterklasse wird hier gar nicht erst erwähnt, was die schwelenden Ressentiments aufzeigt, die schließlich zum Klassenkampf und dem Spanischen Bürgerkrieg führten.
Außerdem sind der Innenhof und das Café dieses eigenartigen Museums einen Besuch wert - wundervoll, um mit einem Eiskaffee und einem guten Buch auszuspannen.
Wer sparen muss, sollte Mittwochs nach 14 Uhr herkommen, oder Sonntags nach 15 Uhr. Dann ist der Eintritt frei, allerdings sind dann wahrscheinlich nicht alle Ausstellungen zugänglich."
Frederic Marès Museum, Plaça Sant Iu 5-6, Dienstag bis Samstag 10-19 Uhr, Sonntag und Feiertage 11-20 Uhr, weitere Informationen und Öffnungszeiten finden Sie hier.
Text und Bild: Bill Sinclair, Spotted by Locals Barcelona