Inseln im Atlantik:Strandträume auf den Kapverden

Einsamkeit und lange Strände: Recht viel mehr haben die Inseln Sal und Boavista auf den Kapverden nicht zu bieten. Davon allerdings eine ganze Menge.

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Kapverden Atlantik Inseln Sal Boavista

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Sonne tanken, lange Strandspaziergänge unternehmen und unterm Sonnenschirm faulenzen - genau das wollten Uli und Heike tun, bevor die kalten Wintermonate beginnen. Doch auf die Kanarischen Inseln hatte das Pärchen aus Münster keine Lust mehr. "Da ist es im Winter recht voll, ganz anders als hier auf den Kapverden", sagt Heike. Auf Sal und der Nachbarinsel Boavista geht es dagegen selbst zur winterlichen Hauptsaison ruhig zu - dabei sind sie die am meist besuchten Inseln des gesamten Archipels. Eigentlich hat Sal im Vergleich zu den anderen acht bewohnten Inseln der Kapverden kulturell wie landschaftlich am wenigsten zu bieten. Santo Antãos schroffe Bergwelt ist ein Wanderparadies. Santiago ist Afrika pur. Fogo lockt mit riesigen Vulkankratern und seiner malerischen Kolonialstadt São Filipe. Sal hat nur eines: endlose, einsame Sandstrände wie diesen in der Nähe von Ponto Preta.

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Die Insel erinnert an Fuerteventura. Wie auf der spanischen Atlantikinsel finden Urlauber hier weißgoldene Sandstrände. Im Inneren der Insel erstrecken sich Steppenlandschaften, Steinwüsten, Vulkankegel und rötlich schimmernde Salzwiesen. "Bloß gibt es hier keine großen Bausünden und Massenandrang", sagt Uli. "Die Kapverden sind heute so, wie die Kanaren vor 60 Jahren ausgesehen haben müssen." Das stimmt auf anderen Inseln, auf Sal aber nur zum Teil. Die internationale Reisebranche entdeckt die Kapverden langsam, aber sicher. Auf Sal wachsen erste Bettenburgen aus dem Boden. Doch selbst der touristische Hauptort Santa Maria ist kaum mit Urlaubsorten in Spanien oder Italien zu vergleichen. Die farbenfrohen Häuserfassaden in Orange, Gelb und Türkis spiegeln den bunten Mix zwischen Afrika und Europa, der die ehemalige portugiesische Kolonie heute noch ausmacht.

Salzpfannen im Vulkankrater bei Pedra Lume

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Vor allem am alten Hafenkai kommt man mit Einheimischen in Kontakt. Es ist ein heilloses Durcheinander: Fischer kommen mit ihren kleinen Holzbooten an den Kai und werfen ihren frischen Fang mit Wucht auf den Holzsteg. Der Hafenkai liegt direkt am wunderschönen Strand Praia de Santa Maria, der über zwei Kilometer bis zur Ponta do Sinó führt. Die Südwestspitze der Insel bis hin zur Ponta Preta gehört dank der starken Passatwinde zu den besten Surfspots der Welt.

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Wer bereits von den einsamen Stränden auf Sal begeistert war, wird auf der Nachbarinsel Boavista vor Freude im Sand niederknien. 80 Prozent der Touristen tummeln sich hier am breiten Strand von Praia da Chave, wo zwei sehr große Ferienanlagen gebaut wurden. An den restlichen Stränden Boavistas wie der Praia da Varandinha ist die Einsamkeit manchmal fast beängstigend.

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Das hat seinen Grund: Die Wege zu den meisten der endlosen Dünenstrände sind ein Abenteuer für sich und fordern Fahrtalent und gute Orientierung. Auch die Praia de Santa Mónica, für viele der schönste Strand der Kapverden, ist nur mit dem Geländewagen zu erreichen.

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Bis kurz nach dem Ort Rabil auf einem Bergrücken gibt es noch eine Teerstraße. Von hier aus kann man bereits die schneeweißen Dünen der Deserto de Viana sehen. Eine Sandwüste mit riesigen Wanderdünen, welche Boavista den Beinamen "Sahara im Atlantik" eingebracht hat.

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Dahinter geht es durch eine menschenleere Steinwüste mit Felsen und erodierten Vulkanschloten. Nach den bunten Häusern von Povoação Velha führte der Weg über Steinpisten und ausgetrocknete Flussbetten bis zur Praia Santa Mónica. Nur Krebse und Strandläufer-Vögel kreuzen den Weg. Hinter dem schneeweißen Strand breiten sich rötliche Salzwiesen und Akazien aus, davor rollt der dunkelblaue Atlantik heran. In aller Ruhe ziehen Buckelwale vor dem Strand entlang. Auch auf dem Weg zum Strand von Boa Esperança kann man sich leicht verfahren. Sogar zu Wasser, wie das Wrack der Cabo de Santa Maria beweist, die nur hundert Meter vor dem Strand in der Brandung liegt. Vor zehn Jahren ist der spanische Frachter, der bereits 1968 hier gestrandet ist, in zwei Teil zerbrochen. Vor Boavista ruhen Dutzende Wracks. Im 19. Jahrhundert stellte die hungernde Bevölkerung falsche Leuchtfeuer auf, um die gestrandeten Schiffe auszurauben.

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Heute sind die Einwohner von Boavista freundlicher zu Besuchern. Das zeigt sich vor allem im verschlafenen Hauptstädtchen Sal Rei mit seinen knapp 2000 Einwohnern. Hier spürt man den afrikanischen Einfluss wie in kaum einem anderen Ort. Bunt bemalte Häuser säumen den zentralen Platz Santa Isabel. Am Hafen verkaufen Frauen bunte Tücher, afrikanische Holzmasken, Obst und Fisch. Die Männer liegen im Schatten daneben. Schließlich haben sie den Fisch ja gefangen.

Informationen:

Anreise: Mit der portugiesischen TAP oder per Charter mit Tuifly oder Condor nach Sal oder Boavista. Innerhalb der Kapverden können Urlauber mit der Fluggesellschaft TACV von Insel zu Insel hüpfen.

Reisezeit: Ganzjährig. Beste Reisezeit ist der Winter, zwischen Juni und September kann es sehr heiß werden.

Informationen: Botschaft der Republik Kap Verde, Staavangerstraße 16, 10439 Berlin (Tel.: 030/20 45 09 55, E-Mail: info@embassy-capeverde.de).

© Manuel Meyer, dpa/dd
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