Indien:Das Glück von Gir

In einem Nationalpark im Bundesstaat Gujarat leben die letzten Löwen Asiens. Ihre Zahl wächst sogar - weil sich die Hirten mit ihnen arrangiert haben.

Von Winfried Schumacher

Der Vollmond steht noch übergroß und silbermatt über den Teakbaumkronen, als der Wächter das Tor zum Wald von Gir öffnet. Dinesh Sadia fröstelt. Er zieht seinen Schal über das Gesicht. Seine Ohren aber hält der Safari-Guide frei, um in den Wald horchen zu können. Alles still. Kein Vogel singt im Morgengrauen. Die Affenhorden scheinen noch im Dämmerschlaf zu sein. Nur das klagende Miauen eines Pfaus tönt aus der Ferne. Sadia lauscht angestrengt ins Halbdunkel, die ersten Sonnenstrahlen brechen durchs Gebüsch. Plötzlich durchdringt der schrille Ruf eines Hirschs den Wald. Endlich! "Wenn der Warnruf des Axishirschs ertönt, sind die Löwen nicht weit."

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