Im Südwesten der USA:Der Star ist der Stein

Leuchtende Felsen, grandiose Schluchten, skurrile Formationen - ein kleinformatiger und doch großer Bildband über die steinerne Wunderwelt im amerikanischen Südwesten.

Daniela Dau

16 Bilder

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

Quelle: SZ

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Grand Canyon, Monument Valley - diese Namen fallen oft, wenn USA-Reisende von überwältigenden Eindrücken, von landschaftlicher Weite und majestätischer Größe erzählen. Aber haben Sie schon mal von der Ah-shi-sle-pah Wilderness gehört oder von Bisti/De-Na-Zin?

Dass man nun auch diese gottverlassenen Ecken im Nordwesten des Bundesstaates New Mexiko in seine Reiseplanung aufnehmen möchte, könnte das Verdienst des Dresdner Ehepaars Isabel und Steffen Synnatschke werden. Der Südwesten der USA ist ihre Passion, seit mehr als zehn Jahren bereisen und vor allem fotografieren sie die steinerne Wunderwelt im Vierländereck von Utah, Arizona, Colorado und New Mexiko.

Herausgekommen ist dabei der Bildband "Wonderland of Rocks", der trotz seines relativ kleinen Formats die erhabene Größe dieser entlegenen Canyons, Schluchten und Felsformationen greifbar macht und sie in im wahrsten Sinne des Wortes schillernden Farben präsentiert.

Snow Canyon State Park/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Denn hier spielt der Stein die Hauptrolle, seine Farben und von Wind, Wasser und Erosion geschaffenen Formen. Alle Schattierungen von lila, rosa und orange durchziehen den Sandstein im amerikanischen Südwesten, aber auch Abstufungen von weiss, ocker und braun.

Golden Cathedral im Neon Canyon, Grand Staircase Escalante National Monument/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Je nach Lichteinfall bringen die im Sedimentgestein verkitteten Quarzsandkörner, Mineralien oder Eisenoxide wie hier zum Beispiel Hämatit (Roteisenstein) den Fels zum Leuchten.

Little Finland, nordöstlich von Nevada

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Das Wissen um die Zusammensetzung der geologischen Formationen ist das eine. Timing, Gefühl fürs Motiv und eine gewisse Härte gegen sich selbst sind der andere Baustein für einen Bildband wie diesen.

Die Synnatschkes verließen sich nicht auf die Faszination der tausendmal gesehenen Bilder, sondern fuhren auf eigene Faust mit ihrem Jeep tage- und wochenlang über wegloses Geröll, kampierten unter freiem Himmel und machten so ihre Entdeckungen.

Wie zum Beispiel das ausgetrocknete Flussbett Ah-shi-sle-pah Wash im Nordwesten New Mexicos, das in Teilen wegen seiner paläontologischen und archäologischen Fundstellen seit 1992 als Wilderness Study Area ausgewiesen ist.

Yellow Hoodoo Gang, Ah-shi-sle-pah Wilderness Study Area, New Mexico

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Nicht weit davon entfernt: Die Bisti/De-Na-Zin Wilderness, eine Mondlandschaft aus bunten Lehmhügeln und seltsam erodierten Felsskulpturen.

Bisti/De-Na-Zin Wilderness/New Mexico

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Durch dieses knapp 180 km² große Naturschutzgebiet führen keine Wanderwege. Lebende Tiere trifft man kaum bis auf vereinzelte Hasen, Kojoten, Schlangen oder Raubvögel. Dafür sind die Bisti-Badlands eine Open-Air-Fundgrube für Fossilien aller Art - auch wenn es sich auf diesem Bild nicht um versteinerte Riesenkäfer, sondern um Felsbrocken handelt.

Bisti/De-Na-Zin Wilderness/New Mexico

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Natürlich finden sich in "Wonderland of Rocks" auch leichter zugängliche Naturwunder, wie etwa der Horseshoe-Bend, eine Biegung des Colorado-River, westlich von Page in Arizona.

In einem kleinen Anhang stellt das Ehepaar kürzere und längere Touren durch die von ihm illustrierten Landschaften vor. Den Erwerb von eigenem Kartenmaterial ersetzen diese Tipps freilich nicht, sollte man tatsächlich einen Trip dorthin planen.

Horseshoe Bend, Colorado River/Arizona

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Auch die einzelnen Bilder des Bandes sind mit eher praktischen und informativen Texten erläutert. So erfährt der Leser, wo (und warum!) sich in der Region die größten Ansammlungen dieser fragilen und doch tonnenschweren Felsskulpturen, "Hoodoos" genannt, zu finden sind - durchaus nützlich für die Reisevorbereitung.

Toadstool Hoodoo, Page Region/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

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Oder, dass die Begehung der engen Canyons und Schluchten auch im Sommer nicht ungefährlich ist: Ganz plötzlich können Springfluten selbst durch weit entfernte Unwetter entstehen.

Fast schon surreal: das Farbenspiel in der engen Schlucht des Kanarra Creek.

Kanarra Creek, nahe Zion National Park/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

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Staunende Ehrfurcht vor der Buckskin Gulch in Utah

Buckskin Gulch, Paria Canyon Vermilion Cliffs Wilderness/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

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Herbstimpressionen im Zion National Park

Zion National Park/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Zeugnisse indianischer Kultur sind überall im Vierländereck zu finden, der Bildband streift präkolumbische Relikte wie etwa Felszeichnungen und die Kultur der Anasazi allerdings nur auf wenigen Seiten - der Stein und die Landschaft überstrahlen alles andere.

Owl Canyon Granary, Cedar Mesa Region/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Dafür liefern die Synnatschkes aber auch handfeste Tipps: Während der Zutritt zu den fragilen Sandsteinformationen der Coyote Buttes zum Beispiel seit Jahren streng reglementiert wird, kann man das südöstlich gelegene White Pocket Plateau ohne jegliche Einschränkung oder Gebühr besuchen - noch.

White Pockets, Vermilion Cliffs National Monument/Arizona

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Seit Jahrmillionen fließt das Wasser des Willis Creek an den Fels und formt sein Bett.

Willis Creek, Grand Staircase Escalante Monument/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Auch der Zion National Park in Utah kann es an Fläche nicht mit dem weiter südlich gelegenen Grand Canyon National Park aufnehmen - an der Vielfalt der Naturschönheiten aber allemal. Milchig jadegrün leuchten die Wasserbecken in der Felsröhre "Subway" im Bett des Flusses Left Fork of the North Creek.

"Jeder Mensch braucht dann und wann ein bisschen Wüste!" wird der schwedische Entdecker Sven Hedin im Vorwort zitiert - dieser Bildband macht sehr leicht verständlich, warum dieser Ausspruch unbedingt wahr sein muss.

Subway, Left Fork of the North Creek, Zion National Park/Utah

Foto: Isabel und Steffen Synnatschke

Wonderland of Rocks, Isabel und Steffen Synnatschke

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Alle Fotos sind mit freundlicher Genehmigung von Isabel Synnatschke dem Bildband "USA Südwest - Wonderland of Rocks" entnommen. Verlag Reise Know-How, Westerstede 2008. ISBN 978-3-89662-242-6

www.reise-know-how.de

(sueddeutsche.de/Daniela Dau/bgr)

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