Hygiene in Frankreich:Außen hui, innen pfui

Selbst die schönste Aufmachung kann täuschen. Bei Kontrollen in französischen Touristenorten wurde bei jedem vierten Restaurant die Hygiene beanstandet.

Mit der Hygiene nehmen es Betreiber von Gaststätten und Imbissbuden in Frankreichs Touristenorten offenbar nicht sonderlich ernst. Bei Kontrollen von 9400 Lokalen mussten die Gesundheitsbehörden im beliebtesten Reiseziel der Welt mehr als jedes vierte beanstanden, wie Agrarminister Michel Barnier der Zeitung Le Parisien sagte.

Hygiene in Frankreich: Auch gepflegt wirkende Lokale wurden beanstandet.

Auch gepflegt wirkende Lokale wurden beanstandet.

(Foto: Foto: AFP)

Bei 2600 Verstößen in Strandrestaurants, Imbissbuden und Autobahnraststätten wurden demnach 119 formelle Verwarnungen ausgesprochen und 306 Strafbescheide erteilt. Immerhin 37 Gaststätten seien gleich dichtgemacht worden.

In einem Ferienzentrum ohne Gaststättenlizenz seien 52 Kilogramm nicht beschriftete Lebensmittel mit Gefrierbrand entdeckt worden, sagte Barnier. Besondere Probleme bereiteten auch Schnellrestaurants sowie Fritten-, Döner- und Pizzabuden, die jetzt schärfer kontrolliert werden sollen.

Insgesamt hätten die Kontrolleure 30 Tonnen Lebensmittel wegen unsachgemäßer Lagerung, Kühlung oder abgelaufenen Haltbarkeitsdatums beschlagnahmt.

Damit habe sich die Menge der beanstandeten Nahrungsmittel seit dem vergangenen Jahr verdoppelt, sagte Monique Eloit von der französischen Lebensmittelbehörde DGAL.

In den meisten Fällen habe aber keine Gesundheitsgefahr für die Kunden bestanden. "Es ging vielmehr um kleinere Hygieneverstöße", sagte Eloit.

Die Schließungen habe es meist in Gaststätten gegeben, wo "die grundlegende Reinigung nicht gemacht wurde, die Kleidung des Personals dreckig, der Kühlschrank nicht richtig gewartet war und die Lebensmittel schlecht aufbewahrt wurden".

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