Hochwald an der Saar:Rund um zufrieden

Das Saarland ist nicht nur Industrierevier, sondern auch Erholungsgebiet: Hier gibt es den "Wanderweg des Jahres 2005".

Der Felsenweg im Hochwald bei Losheim am See wurde kürzlich als "Wanderweg des Jahres 2005" ausgezeichnet.

Losheim am See; dpa

Seit Mai 2005 ist der Wanderweg eröffnet.

(Foto: Foto: dpa)

Die 13 Kilometer lange Strecke zählt zum 3.500 Kilometer langen markierten Wanderwegenetz des kleinen Bundeslandes, das immer noch gegen das Image eines schmutzigen Industriereviers kämpft.

Steil führt der schmale Pfad auf den Bärenfelsen.

Wie eine von Menschen errichtete Mauer ragt das Gestein aus dem Buschwerk. Daran vorbei schlängelt sich der Felsenweg.

Mal schmal, mal bucklig

Es ist noch nicht lange her, da war das Gestein völlig zugewachsen. "Als wir den Weg angelegt haben, wurde so einiges Gestrüpp entfernt", erzählt Ralf Simon. Der Förster von Losheim hat den Pfad mitgestaltet, der sich von Waldhölzbach aus vorbei am Dörfchen Scheiden als Rundkurs durch den Hochwald windet.

Abwechslungsreich ist die im Mai 2005 eröffnete Strecke, die mal ein schmaler Pfad ist, mal ein breiter Forstweg oder eine bucklige Wiesenquerung.

Stufen und Steinplatten leiten an manchen Stellen den Berg hinauf. Eichen, Buchen und Birken färben in den Herbstwochen ihr Laub. Nach beschwerlichem Kraxeln laden Bänke zu Rast und Ausblicken.

Bis nach Lothringen und Luxemburg

Weit reicht die Sicht oberhalb von Scheiden, dem mit 485 Meter höchstgelegenen Ort des Saarlandes, über Wiesen und Wälder: über das Saartal bis nach Lothringen im Süden und westwärts über die Perler Höhe ins Luxemburger Land.

Fünf bis sechs Stunden planen Wanderer am besten für den Losheimer Felsenweg ein, der Anfang September auf der Wandermesse "TourNatur" in Düsseldorf vom Deutschen Wanderinstitut aus Marburg als "Wanderweg des Jahres 2005" ausgezeichnet wurde.

Rund um zufrieden

Im waldreichen Mittelgebirge des nördlichen Saarlandes fernab größerer Städte sind neben dem Felsenweg inzwischen weitere Strecken dieser Art entstanden. "Die Rundwege sind zwischen 9 und 18 Kilometer lang und für Halbtages- oder Tageswanderungen geeignet", sagt Achim Laub vom Tourismusbüro Losheim.

Durch den bunten Herbstwald

Wer nicht gerne auf eigene Faust lostippelt, nimmt an den geführten Themenwanderungen teil. So können Gäste in Losheim beispielsweise während einer "Wildwoche" im November gemeinsam mit Förster Ralf Simon durch den bunten Herbstwald stapfen.

Mit den Rundwegen will das Saarland zur bevorzugten Wanderregion für Kurzurlauber werden. Für Leckermäuler gibt es zwischen Hochwald und Bliesgau im Süden das Angebot der "Tafeltouren" mit sechs Wegstrecken unterschiedlicher Länge.

Erst wird gewandert und dann in einem urigen Landgasthof oder feinen Restaurant eingekehrt, wo die hungrigen Wanderer das besondere "Tafeltourenmenü" serviert bekommen.

Ein Weltkulturerbe am Weg

Einen Kontrast zu den grünen Wäldern im Norden vermittelt das Unesco-Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Das Stahlwerk mit seinen rostigen Hochöfen wurde 1873 gegründet, in der Blütezeit arbeiteten hier 17.000 Menschen.

Heute ist die 1986 still gelegte Anlage die letzte komplett erhaltene Eisenhütte Europas und ein Industriemuseum. Nachts erstrahlt der Koloss im Licht vieler farbiger Scheinwerfer und wirkt von Ferne wie ein geheimnisvolles Märchenschloss.

Informationen: Tourismus Zentrale Saarland, Franz-Josef-Röder-Straße 9, 66119 Saarbrücken (Tel.: 0681/92 72 00, Fax: 0681/927 20 40)

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