Hobbit-Premiere in Neuseeland:Behaarte Fußrücken, geheimnisvolle Schrift

Am anderen Ende der Welt feiert am 28. November der erste Teil der "Hobbit"-Trilogie seine Weltpremiere. Die Drehorte der Tolkien-Sagen sind längst Touristen-Magnete. Allen voran: Matamata, das reale Hobbingen. Ein Ausflug in Bildern.

10 Bilder

An Air New Zealand flight crew poses with Hobbit-themed flight socks after a Boeing 777-300ER, featuring livery advertising the film The Hobbit: An Unexpected Journey, landed at Heathrow Airport

Quelle: Neil Hall, Reuters

1 / 10

Am anderen Ende der Welt feierte am 28. November der erste Teil der "Hobbit"-Trilogie seine Weltpremiere. Die Drehorte der Tolkien-Sagen sind Touristen-Magnete. Allen voran: Matamata, das reale Hobbingen.

Knapp zehn Jahre ist es her, dass der letzte Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie seine erste Aufführung feierte. Mittlerweile weiß jedes Kind, dass Mittelerde in Neuseeland liegen muss - schließlich wurden die Verfilmungen der Tolkien-Wälzer dort gedreht. Die Neuseeländer haben ihr kulturell hinzugewonnenes Erbe verinnerlicht und tragen es mit Stolz zur Schau. Beispielsweise gehören oben abgebildete Socken zur gängigen Garderobe von Stewardessen von Air New Zealand, die schon durch ein Hobbit-inspiriertes Sicherheitsvideo von sich reden machte. Behaarte Fußrücken gehören seit ihrer Trendsetzung durch die Hobbits in Mittelerde offenbar zum Schönheitsideal. Zumindest in Neuseeland - und alles nur wegen ein paar Fabelwesen. Hier, am Ende der Welt, gibt es für Fans der Tolkien-Trilogie und für Touristen Attraktionen der ganz besonderen Sorte.

-

Quelle: AFP

2 / 10

Ein Begriff, der die Augen von Hobbit-und Elben-Fans glänzen lässt, ist Matamata. Rund um das neuseeländische Städtchen wurden viele Szenen aus "Der Hobbit" gedreht. Tolkien-Fans aus aller Welt pilgern an diesen und andere Drehorte, die Vermarktung boomt. Dort, wo Zwergen-Anführer Thorin Eichenschild (Thorin Oakenshield, in der Rolle: Richard Armitage) durch die Wiesen streift und im aktuellen Film den "Einsamen Berg" vom Drachen Smaug zurückerobern soll, drängeln sich jetzt Touristen. Sie posieren für Erinnerungsfotos vor den sattgrünen Hügeln nahe der Stadt. In den Hügeln sieht man Dutzende Höhlen mit farbenfrohen kreisrunden Fenstern und Türen. Matamata ist "Hobbingen" (Hobbiton), die Heimat der kleinen Helden der Romane von J. R. R. Tolkien. Und nach dem Filmstart von "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" (Weltpremiere am 28. November in Wellington) erwartet Matamata noch mehr Fans aus aller Welt: "Welcome to Hobbiton!" wirbt Matamata, das mittlerweile besser unter dem englischen Namen für das Hobbit-Dorf bekannt ist.

Hobbit Neuseeland

Quelle: Warner Bros, AFP

3 / 10

Noch vor fünfzehn Jahren kannte kaum jemand das verschlafene Städtchen auf der Nordinsel Neuseelands. Zwischen der Provinzhauptstadt Hamilton und dem Touristenort Rotorua gelegen, hielten Reisende in Matamata nur für eine Toilettenpause und vielleicht ein schnelles Sandwich. Doch dann kam Regisseur Peter Jackson und suchte nach Drehorten für seine "Herr der Ringe"-Trilogie. Umgebungen, in die sich Figuren wie zum Beispiel Gandalf (Ian Mc Kellen) mit dem spitzen Bart und dem großen Hut perfekt einfügen. Fündig wurde Jackson unter anderem auf einer Farm nahe Matamata.

Film Der Hobbit

Quelle: AFP / Warner Bros.

4 / 10

Wo sonst Schafe grasen, schuf der Regisseur das Auenland. Dort leben und feiern die haarigen kleinen Hobbits in Tolkiens Romanen. Hauptfigur Bilbo Beutlin (Bilbo Baggins) durchstreift hier die Wälder. Ob der Darsteller des jungen Bilbo, Martin Freeman, im Film überhaupt dabei sein würde, war lange nicht klar. Doch dann kam das "Go" und ein unglaubliches Kompliment von Regisseur Peter Jackson via BBC News: "Trotz der verschiedenen Gerüchte und Spekulationen um diese Rolle gab es für uns immer nur einen für (den jungen) Bilbo Beutlin. Nur ein paar Mal in einer Karriere kommt man an einen Schauspieler, von dem man weiß, dass er für diese Rolle geboren wurde, aber das war der Fall, sobald ich Martin Freeman traf. Er ist intelligent, lustig, überraschend und mutig - genau wie Bilbo, und ich fühle mich unglaublich stolz, verkünden zu dürfen, dass er unser Hobbit ist."

-

Quelle: Marty Melville, AFP

5 / 10

Wer jetzt nach Neuseeland fliegt, um mit Matamata eines der beliebtesten Tourismusziele des Landes zu besuchen, erkennt schon am Ankunftsort das Ziel seiner Träume. Wellington, die Hauptstadt an der Südspitze der neuseelandischen Nordinsel, empfängt die Gäste mit geheimnisvollem Dekor. Schon der Flughafen vermittelt den Eindruck, als befände sich der Tourist am Tor zur Märchenwelt. Etwa 1,9 Millionen Menschen haben "Hobbingen" in den vergangenen zehn Jahren besucht. Allein im Jahr 2004, als der dritte Teil von "Herr der Ringe" in die Kinos kam, waren es 260.000, sagt Tourismuschefin Sue Whiting. Dafür gibt es einen gewichtigen Grund.

-

Quelle: AFP

6 / 10

Das Hobbit-Dorf ist die einzige von mehr als hundert Kulissen, die nach Ende der "Herr der Ringe"-Dreharbeiten nicht vollständig abgebaut wurde. Die meisten Filmbauten waren nach den Drehs wieder abmontiert worden, weil sich die Produzenten um ihr geistiges Eigentum sorgten. Fans und findige Reiseunternehmen ließen sich davon jedoch nicht abhalten. Halb Neuseeland ist im Tolkien-Fieber. Ein Reiseführer zu den Drehorten verkaufte sich mehr als 500.000 Mal. Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, nennt sich selbst nun zusätzlich "The Middle Of Middle Earth" und präsentiert sich in dazu passender Aufmachung. So rollt das Gepäck der Reisenden am Hauptstadtflughafen an filmsetreifen Bühnenbauten vorbei ...

-

Quelle: Nick Perry, AP

7 / 10

... und während Gollum, die kahlköpfige Kreatur, zur Kino-Premiere der ersten Trilogie über dem Terminal schwebte, lugt er nun in das Innere des Gebäudes. Die 13 Meter lange Gestalt taucht in die Welt der Fluggäste - um Fische zu fangen. Die Geschäfte mit der Tolkien-Saga laufen gut. Fast überall werden Touren angeboten. Auch ohne die Kulissen kennen die Anbieter den Weg ins dunkle Mordor, wissen, wo die großen Schlachten geschlagen wurden und in welchen Wäldern sich die Elben tummelten. "Wir können hundertprozentig beweisen, dass wir Sie genau zu den Orten bringen, wo die Trilogie gefilmt wurde", schreibt etwa die Firma "Lord of the Rings Tours".

-

Quelle: Air New Zealand, AFP

8 / 10

Auf der Südinsel, wo viele der Kampf- und Schlachtszenen gedreht wurden, wirbt ein anderer Reiseveranstalter mit folgenden Worten: "Wandeln Sie auf den Spuren von Frodo und Sam vom grünen Auenland durch Wälder und Flüsse und selbst über die gewundenen Lavafelder des Schwarzen Landes." Man könne beinahe noch das Donnern der Hufe und das Klirren der Schwerter hören, heißt es weiter. Über mangelnden Absatz dürften sich die Reiseanbieter nicht beklagen können. Auch wenn ihre Kunden nicht so spektakulär anreisen wie die Filmcrew des ersten "Hobbit"-Filmes, die zur heutigen Weltpremiere in Wellington in einer eigens designten Boeing 777-300 der Fluggesellschaft Air New Zealand landete.

-

Quelle: Sven Kaestner, AP

9 / 10

Damit Gollum & Co wieder ihre wilden Späße treiben können, wurden für die Dreharbeiten zu den drei "Hobbit"-Filmen die Sets in Matamata wieder vollständig aufgebaut, sagt Whiting. 44 Hobbit-Höhlen, das "Gasthaus zum grünen Drachen" und auch der berühmte Party-Baum bleiben den Fans wohl zur Freude der Reiseveranstalter noch länger erhalten.

-

Quelle: Nick Perry, AP

10 / 10

Im Vorfeld der Premiere wurde mitunter harsche Kritik an den Produzenten des neuen Hobbit-Films geübt. Tierschützer riefen zum Boykott des Filmes auf, weil während der Dreharbeiten mehrere Tiere aufgrund der schlechten Bedingungen gestorben seien. Für die Weltpremiere des Filmes "The Hobbit: An Unexpected Journey" an diesem Mittwoch im Wellingtoner Embassy-Theater haben Tierschutzorganisationen Protestaktionen angekündigt. Die Filmfans und -macher werden trotzdem da sein und unter den Augen der riesigen Gandalf-Figur ihren Film feiern. Sie sorgen dafür, dass Matamata noch länger Touristen aus aller Welt nach Aotearoa lockt.

Filmstart in den deutschen Kinos ist der 13. Dezember 2012.

© Süddeutsche.de/David Barber,dpa/dgr/mri/rus
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: