"Das Hauptproblem ist, dass es nicht genügend Platz gibt, damit Leute ihr Handwerk ausüben und ein Geschäft betreiben können", klagt Christian Dordit. Mit 27 Jahren ist er der jüngste ausgebildete "Maestro d'Ascia", ein Meister der Axt, wie die Gondelbauer genannt werden. "Venedig muss diese Situation ändern, wenn die Stadt ernsthaft ihr Kulturerbe schützen will", sagt er. "Wer Bed-and-Breakfast, eine Pizzeria oder andere Dinge des Massentourismus anbietet, erhält leichter eine Lizenz." Um zu zeigen, was er meint, führt Dordit in seinen eigenen "Squero", ein umgebautes Lagerhaus in San Giuseppe. Das Viertel liegt ein Stück entfernt von der Mündung von Venedigs Hauptstraße, des Canal Grande. Hier, im Labyrinth der kleinen Wasserwege, pendeln auch die meisten Gondolieri. Dordit muss einen kleinen Arbeitsplatz mit seinen zwei wichtigsten Assistenten teilen - seinem Vater und seinem Onkel.