Gesundheit:Expertentipp

Leichter leben - runter mit Kilos und Cholesterinwerten

Dr. Peter Bosiljanoff, Kardiologe aus München

Das schöne Wort Lebensqualität umschreibt es wohl am besten. Wir wollen Leben und dieses Leben genießen. Gutes Essen gehört dabei einfach dazu. Leider enthalten viele Speisen, die gut schmecken, auch viel Fett und Zucker. Zu fettes Essen setzt aber nicht nur an Bauch und Hüften an, sondern unter Umständen auch in den Arterien. Diese Ablagerungen, Plaques genannt, entstehen durch überschüssiges Cholesterin. Wenn diese Plaques sich entzünden, können sie aufplatzen und das führt unter Umständen zum Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Gesundheit: Dr. Peter Bosiljanoff

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Daher sollte man auf jeden Fall darauf achten, nicht zuviel fettes Essen und damit überschüssiges Cholesterin (max. 300 mg/Tag) zu sich zu nehmen. Besonders empfehlenswert für eine gesunde Art der Ernährung ist zum Beispiel die Mittelmeer-Diät, die Genuss und Freude am Schlemmen sehr wohl zulässt. Die Mischung aus frischem Gemüse, pflanzlichen statt tierischen Ölen (max. 60 g/ Tag, davon höchstens 10% gesättigte Fettsäuren) und magerem Fleisch und Fisch ist ideal. Eine Ernährungsumstellung alleine ist aber weder der Weg zur besseren Figur noch zu niedrigeren Cholesterinwerten. Ausreichend Bewegung ist ebenfalls Teil eines gesunden Lebensstils. Ein ausgedehnter Spaziergang drei Mal die Woche in Kombination mit einer ausgewogenen, cholesterinarmen Ernährung reicht meist vollkommen aus, um erhöhte Werte zu senken.

Dies gilt allerdings nicht für Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Dazu zählen zum Beispiel Diabetiker, Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hinter sich haben oder solche, die genetisch bedingt zu höheren Cholesterinwerten neigen. Denn auch durch eine fortdauernde Diät und Ausdauertraining kann man die Cholesterinwerte in der Regel nur um zehn bis maximal etwa 15 Prozent verringern. Risikopatienten sollten sich daher ärztlichen Rat holen, ob eine zusätzliche Einnahme von Medikamenten nötig ist, um die für sie empfohlenen Cholesterinzielwerte zu erreichen. Neuere Therapien setzen übrigens an beiden Quellen des Cholesterins an: Sie hemmen sowohl die körpereigene Produktion in der Leber als auch die Aufnahme von in der Leber produziertem und über die Nahrung zugeführtem Cholesterin im Darm. Dadurch können die erhöhten Cholesterinwerte effektiv gesenkt werden. Übrigens: Für Patienten ab 35 Jahre an wird die Cholesterinmessung beim Arzt von der Krankenkasse übernommen.

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