Fuerteventura:Wasser, Wind und Wellen

Die meiste Zeit des Jahres sind die Bedingungen für Wassersportler auf Fuerteventura optimal. Surfer, Kiter und Wellenreiter bevölkern den Strand.

Simone Maurer

Am Strand spielt der Wind mit den Flaggen und lässt sie am Mast tanzen. Der Passatwind legt sich vom Frühjahr bis zum Herbst mächtig ins Zeug. Zu dieser Zeit gibt es auf Fuerteventura nur eins: ab aufs Wasser.

Die Bedingungen für Wassersportler sind optimal. Einige springen Front- und Back-Loops. Drehen sich mal vorwärts, mal rückwärts um 360 Grad mit samt Material um die eigene Achse und schweben vor Glück.

Tatsächlich hat Fuerteventura kaum Sehenswürdigkeiten vorzuweisen; selbst in der Hauptstadt Puerto del Rosario sind Museen und Denkmäler Mangelware. Und die Canarios der Nachbarinseln nutzen jede Gelegenheit, sich von den kulturlosen ' Majoreros', wie sich die Bewohner Fuerteventuras nennen, abzuheben. In einem Spottlied über die Insel heißt es gar: 'In Oliva gibt es keine Oliven und in Antigua nichts Antikes'.

Doch eben diesen Mangel werten Fuerteventura-Fans als den großen Vorzug der Insel. Sie betonen die asketische Schönheit der Wüste von 'El Jable', das rostrote Bergpanorama, die feinsandigen Strände und die weiten, mit Sahara-Staub bedeckten Ebenen. Ein "Mosaik der Stille" könne man hier finden und "grenzenlose Freiheit".

Die liegt für nicht wenige Besucher auf dem Meer. Was manchem Betrachter am Strand ein flaues Gefühl im Magen verursacht, bringt die Augen von Surfern, Kitern und Wellenreiter zum Glänzen.

An der südlichen Küste gibt es mehr als 70 Kilometern Dünen und Strände, die die einzigartige Landschaften formen. Barlovento - die Windseite - ist zerklüftet und die Strände sind mit schwarzem Sand überzogen. Hier tobt die Brandung.

Dagegen herrscht in Sotavento - der Windschattenseite - ein sanfter Wellengang. Es gibt nur wenige Plätze auf der Welt, die so viele gegensätzliche Landschaften bieten wie Fuerteventura.

"Fuerteventura ist eine Oase in der Wüste der Zivilisation" schrieb der Baske Miguel de Unamuno. Der Philosoph wurde 1924 in die Verbannung auf die Kanarische Insel geschickt und ergriff bald die Flucht. Ganz im Gegenteil zu den heutigen Touristen. Sie kommen gerne.

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