Flughafen Madrid:Spanische Regierung verklagt Iberia

Zuerst Schneesturm, dann Streik: Auf dem Flughafen Madrid herrscht erneut Chaos. Das soll für die Fluggesellschaft Iberia nun juristische Folgen haben.

Ein Arbeitskonflikt zwischen der spanischen Fluggesellschaft Iberia und den Piloten hat auf dem Madrider Flughafen erneut ein Chaos ausgelöst. Am Montag wurden erneut zahlreiche Iberia-Flüge abgesagt. Am Vortag waren 56 Flüge der Gesellschaft gestrichen worden. Die übrigen Iberia-Flüge waren durchschnittlich eine Stunde verspätet.

Chaos auf dem Flughafen Madrid, dpa

Erneut wurden auf dem Flughafen Madrid dutzende Flüge abgesagt.

(Foto: Foto: dpa)

Die spanische Regierung leitete ein Verfahren gegen Iberia ein. Wie Verkehrsministerin Magdalena Alvarez mitteilte, bestand der Verdacht, dass das Unternehmen die Passagiere von abgesagten Flügen in unzumutbarer Weise behandelt haben soll. Ein Iberia-Sprecher entschuldigte sich bei den Fluggästen.

Das Unternehmen machte die einflussreiche Pilotengewerkschaft SEPLA für die Absagen verantwortlich. Es warf der Gewerkschaft vor, die Piloten zu einem - nicht offiziell erklärten - Bummelstreik aufgerufen zu haben. Es verklagte SEPLA auf 13 Millionen Euro Schadensersatz.

Die Gewerkschaft bestreitet den Streikaufruf. In dem Konflikt geht es um Vergünstigungen, die die Piloten für den Fall einer Fusion von Iberia mit British Airways gesichert haben möchten.

Ein Schneesturm hatte am Wochenende den Flughafen Madrid-Barajas zeitweise lahmgelegt. Die von Schnee und Eis verursachten Probleme auf den Start- und Landebahnen waren am Montag überwunden. Mit Ausnahme der Iberia-Flüge funktionierte der viertgrößte Flughafen in Europa weitgehend normal. Allerdings wickelt Iberia zusammen mit seiner Tochtergesellschaft Air Nostrum fast 50 Prozent der Flüge auf dem Madrider Flughafen ab.

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