Drei Zinnen:Aussicht mit Geschichte

Der "Giro delle Cime" bietet ein einzigartiges Bergerlebnis.

Von David Pfeifer

Als "Skirundgang" wird der "Giro delle Cime" ausgeflaggt, es ist eher ein schöner Ausflug als eine Runde, bei der man auf den Skiern bleiben kann und nur mit Abfahrten und Liften zum Ausgangspunkt zurückkommt. Wenn man den Zielpunkt in Comelico erreicht, muss man den Bus nehmen, um nach Bad Moos zurückzufahren, wo die Helm-Bahn einen wieder hochführt. Dafür wird man beim Blick aus dem Busfenster mit einem der spektakulärsten Berg-Panoramen entlohnt.

Der "Grande Giro delle Cime" mit 34 Kilometern Abfahrt und 5600 Höhenmetern will die anspruchsvollen Skifahrer bedienen. Die Abfahrten sind herrlich lang, die meisten davon rot und von Bäumen gesäumt. Die Steilstücke wurden in den vergangenen Jahren durch Familien-Umfahrten ergänzt, die man auch mit leergefahrenen Oberschenkel-Muskeln noch gut bewältigt. Von der Bergstation des Helm-Lifts kann man nach Vierschach abfahren, eine der schönsten Pisten. Etwa nach einem Drittel der Strecke führt eine Familien-Umfahrung an der "Jagdhütte" vorbei. Die schmückt sich mit Auszeichnungen für ihr gutes Essen. Hier schmecken die Spinat-Spätzle ebenso wie die Spareribs, und die Aussicht würzt das Ganze vorzüglich.

Wer sich von Vierschach mit dem Lift wieder ganz hochbringen lässt, kann rüberfahren zur Stiergarten-Bahn. Wie auch die Drei-Zinnen-Gondel wurde die Verbindung zur Roten Wand erst vor drei Jahren eingerichtet, die Kabinen sind auf dem neuesten Stand. Oben auf der Roten Wand gibt es Rentiere, mittlerweile in der zweiten Generation. Neben die Rudi-Hütte wurden riesige Schneemänner gerollt und liebevoll dekoriert, ein Spaß für die Kinder.

Von hier aus muss man sich nun ein wenig durchhangeln, einen kleinen Schlepplift nehmen, um den Ziehweg zum Kreuzbergpass zu erreichen, wo einst Marc Girardelli trainierte. Von dort aus geht es schließlich auf eine noch längere Abfahrt bis ins Val Comelico. Die Rote Wand hat man dabei im Rücken. Wer sich umdreht, kann die Kavernen erkennen, die im Ersten Weltkrieg in den Fels geschlagen wurden, weil sich Italiener und Österreicher genau hier gegenüberlagen. Mittwochs und sonntags führt ein Skilehrer durch den Giro. Der Skilehrer kann nicht nur benennen, welcher Berg wie heißt, sondern auch, was sich vor mehr als einem Jahrhundert dort abgespielt hat. So fährt der Verstand mit, und der soll ja im besten Fall auch etwas haben von der Tour.

Kostenlose geführte Touren immer Mi. u. So., Treffpunkt 9.30 Uhr an der Helm-Hütte, Tageskipass Erwachsene 53 Euro, www.dreizinnen.com

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