Bildstrecke:Osterbräuche weltweit

Bulgaren schleudern Eier an die Kirchenwand, Ungarn sprühen Parfüm und in Mexiko spielt Klopapier eine Rolle: Wie andere Länder Ostern feiern.

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Osterbräuche weltweit: Bulgarien, iStock

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Bulgarien packt an

Die christlich-orthodoxen Bulgaren pflegen einen eher hemdsärmeligen Umgang mit ihren Ostereiern: Statt sie zu verstecken, lässt man sie nach der Messe an Kirchenmauern genussvoll zerplatzen oder bewirft den Rest der Familie mit ihnen. Derjenige, dessen Ei nicht zerbricht, soll das erfolgsreichste Familienmitglied des kommenden Jahres sein. Die etwas harmlosere Variante wird am Ostersonntag zelebriert: Im ganzen Land... (Foto: iStock)

Osterbräuche weltweit: Bulgarien, AP

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... werden rotgefärbte Eier leicht gegeneinander gestoßen. Auch hier gilt: Wessen Ei nicht zerbricht, der gewinnt - in diesem Fall ist ihm ganzjährige Gesundheit beschieden. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Polen, AP

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Wasser marsch in Polen

Neben zahlreichen Gottesdiensten wird am Ostersamstag ein Korb mit bemalten Eiern, Brot, Kuchen, Salz, Papier und weißen Würsten gefüllt, am Ostersonntag feierlich in die Kirche gebracht und gesegnet. Die strenge Religiosität hat am Ostermontag, zumindest für viele Kinder, ein Ende. "Smyngus-Dyngus" heißt der Brauch, vor dem niemand sicher ist und bei dem man sich gegenseitig mit Wasser bespritzt - manche gehen da natürlich nur zu gern in die Vollen. "Smyngus-Dyngus" soll an die Taufe des Prinzen Mieszko I. im Jahre 966 erinnern, der den Polen das Christentum brachte. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Spanien, AP

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Kapuzen-Prozession in Spanien

An Ostern ist Spanien zweigeteilt: Während die einen schon während der Karwoche an aufwändigen, von frommen Bruderschaften organisierten Prozessionen teilnehmen, pfeift der Rest auf Buße und religiöse Erneuerung und nutzt die freien Tage für einen Kurzurlaub am Meer oder im Grünen. Eine der berühmtesten Feierwochen findet in Sevilla statt, die Semana Santa. Vermummt mit spitzen Kapuzen, die an Szenen der Inquisition oder Treffen des Ku-Klux-Klans erinnern, winden sich die Prozessionen hinter aufwändig geschmückten Jesus- und Heiligenfiguren von den äußeren Stadtvierteln bis ins Zentrum. Manche Teilnehmer tragen eiserne Ketten und geißeln sich. Der Kontrapunkt ereignet sich nur wenig später: Bei der Feria de Abril feiert die ganze Stadt sieben Tage durch. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Frankreich, AP

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Ohne Hase geht's in Frankreich

In Frankreich bleibt für ausgiebige Familienbesuche weniger Zeit als bei uns: Bis auf Elsass-Lothringen ist der Karfreitag im ganzen Land ein normaler Werktag. Die Kirchenglocken spielen beim Osterfest eine zentrale Rolle. Von Gründonnerstag bis Karsamstag schweigen im ganzen Land die Glocken um den Tod Jesu zu betrauern. Erst am Ostersonntag läuten sie wieder aus Freude über die Auferstehung. In Frankreich erzählt man, dass das Glockenläuten nach Rom geht, um den Papst zu besuchen. Bei seiner Rückkehr bringt es die Ostereier mit, Meister Lampe hat in Frankreich also nicht viel zu tun. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Ungarn, Pixelquelle

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Duftende Ostern in Ungarn

Eine ungarische Eigenart zu Ostern ist das "Begießen" der Frauen und Mädchen am Ostermontag, ungarisch "locsolás". Die Männer besuchen die Frauen aus der Familie und dem Freundeskreis und besprengen sie mit Parfüm oder Wasser. Dafür werden sie mit Ostereiern, Kuchen und Alkohol bewirtet. Ursprung des "locsolás" ist wahrscheinlich ein vorchristlicher Fruchtbarkeitsbrauch. Wegen der Gelage bei dieser "locsolás" rechnet die Polizei in der Regel am Ostermontagabend mit vielen alkoholisierten Autofahrern. (Foto: Pixelquelle)

Osterbräuche weltweit: Wales, Pixelquelle

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Vielstimmig in Wales

Am Palmsonntag findet in Wales traditionell das "Gymansa Ganu" statt. Zu diesem Gesangswettstreit treffen sich Kirchenchöre aus ganz Wales, geladene Gastdirigenten leiten die Chöre. (Foto: Pixelquelle)

Osterbräuche weltweit: Großbritannien, dpa

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Kätzchen-Tätschler in Großbritannien

In Großbritannien berühren sich die Menschen gegenseitig mit gesammelten Weidenkätzchen, das soll Glück für das nächste Jahr bringen. (Foto: dpa)

Osterbräuche weltweit: Finnland, Pixelquelle

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Finnische Birkenruten

Ganz ähnlich begehen die Finnen Ostern: Am Palmsonntag schlagen sie Freunden oder Bekannten leicht mit einer Birkenrute auf den Rücken. Warum Birken? Weil es in Finnland keine Palmen gibt. Die Ruten sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde. Am Ostersonntag ziehen die Kinder dann laut schreiend und lärmend durch die Straßen: Der Winter wird verscheucht. (Foto: Pixelquelle)

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Straßentanz in Irland

Während Karfreitag ein sehr ruhiger Tag ist, an dem viele Menschen bis zum Mittag nichts essen und früher nur barfuß außer Haus gingen, geht es am Rest der Feiertage fröhlich bis skurril zu. Zum einen finden auf den Straßen traditionelle Tanzwettbewerbe statt (der Sieger bekommt einen Kuchen), zum anderen finden am Ostersonntag symbolische Heringsbegräbnisse statt - als Zeichen dafür, dass die strenge Fastenzeit, in der Heringe eine Hauptmahlzeit sind, nun zu Ende ist. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Griechenland, AP

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Sitzfleisch in Griechenland

Besucher, die griechische Ostern mitfeiern wollen, müssen Ausdauer mitbringen: Während der gesamten Osterwoche werden in allen Kirchen Messen zelebriert, die mehrere Stunden dauern. Am Gründonnerstag findet mit fast vier Stunden Dauer eine der längsten Messen der orthodoxen Kirche statt. Am Karfreitag wird auf alles verzichtet, was mit Genuss und Vergnügen zu tun hat. Am Samstag um Mitternacht verkünden die Priester: "Christus ist auferstanden." "Er ist wahrhaftig auferstanden", erwidern die Gläubigen. Dazu wird ein großes Feuerwerk gezündet. Am Ostersonntag wird gefeiert: Es wird Lammfleisch am Spieß gegessen und Rotwein getrunken. Der Schmaus geht mit Gerichten weiter, die nicht jedermanns Geschmack sind, darunter das "Kokoretsi", das aus Innereien und dem Darm von Lämmern besteht. Jeder Fremde, der vorbeikommt, wird eingeladen. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Italien, AP

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Größer geht's immer in Italien

Im katholischen Italien ist Ostern eines der wichtigsten Feste und wird alljährlich gebührend gefeiert. In vielen Dörfern gibt es Inszenierungen des Leidenswegs Christi ("Via Crucis") und stimmungsvolle Oster-Prozessionen. Von Padua bis Palermo verkaufen die Geschäfte riesige Schokoladen-Ostereier in knallbunten Glanzfolien, die von Jahr zu Jahr immer gewaltiger werden und mit allerlei Überraschungen gefüllt sind. Zudem essen die Italiener am Ostersonntag und Ostermontag die so genannte "Colomba Pasquale", die Ostertaube. Das ist ein Kuchen, der aus leichtem Hefeteig gebacken ist und auf kaum einem Frühstückstisch auf der Apennin-Halbinsel fehlt. Am Ostermontag frühstücken viele Italiener - die normalerweise am Morgen nur süße Croissants und Cappuccino zu sich nehmen - ausnahmsweise mit deftiger Salami, "Torta Rustica" (eine Art rustikaler Kuchen, der mit verschiedenen Gemüsesorten und Eiern gefüllt ist) und einem Gläschen Wermut. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Schweden, iStock

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In Schweden ist das Küken der Star

Die Farbe der Osterfeiertage in Schweden ist Gelb und deshalb hat der Osterhase hier auch nichts zu melden: Die Eier bringt das Osterküken. Ihre Wohnungen schmücken die Schweden mit Birkenzweigen und bunten Federbüscheln, ansonsten begehen sie die Feiertage sehr ruhig und besinnlich - bis vor kurzem galten Taufen oder Hochzeiten als unpassend, auch die Kinos blieben an Karfreitag geschlossen. (Foto: iStock)

Osterbräuche weltweit: Russland, AP

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Ernste Feierlichkeit in Russland

Im orthodoxen Russland ist Ostern der höchste religiöse Feiertag. Der Ostergottesdienst beginnt mit der Kreuzesprozession, bei der die Gemeinde mit Kreuzen und Kerzen um die Kirche zieht. In der Osternacht fährt die Moskauer Metro länger als üblich, damit die Gläubigen nach der stundenlangen Mitternachtsmesse nach Hause kommen können. Auf die strenge vorösterliche Fastenzeit folgt in Russland das Fastenbrechen mit Pascha, einer gehaltvollen Quarkspeise, und dem Kuchen Kulitsch. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Mexiko, AP

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Volksfest in Mexiko

In Mexiko ist die Osterwoche die Hauptferienzeit des Jahres. Fast zwei Wochen dauern die Festlichkeiten und haben Volksfestatmosphäre. Im Laufe der Zeit haben sich in Mexiko indianische und christliche Bräuche vermischt. Über den Straßen hängen Girlanden aus buntem Toiletten- und Krepppapier. Am Karfreitag wird morgens farbenfroh nachgestellt, wie Jesus von den Römern nach Golgatha gebracht wird. Am Nachmittag folgt dann die düstere, schweigsame Kreuzigungsprozession. (Foto: AP)

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Osterparaden in den USA

In den USA gibt es keinen Ostermontag als Feiertag, auch der Karfreitag ist nur in manchen Branchen arbeitsfrei. Gefeiert wird mit vielen "Easter Parades". Die größte Osterparade gibt es in New York, wo am Ostersonntag Zigtausende den Aufmarsch von Musikkapellen, kostümierten Osterhasen und vielen New Yorkern mit verwegenen Fantasie-Osterhüten beobachten. Im Weißen Haus in Washington dürfen traditionell Kinder Eier suchen und mit ihnen "Eier rollen". Dabei werden harte Eier mit einem Stock vorangetrieben. Dann verschenkt der Präsident Ostereier aus Holz mit seiner Unterschrift und der der First Lady. (Foto: AP)

Osterbräuche weltweit: Australien, dpa

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Bilby statt Bunny in Australien

In Australien sind Kaninchen und Hasen verpönt, weil sie das ohnehin teils karge Weideland kahl fressen. Umweltbewusste Familien verstecken deshalb statt "Easter Bunnies" "Oschter Bilbies". Der Bilby, ein kleines hasenähnliches Beuteltier, gilt als Hauptopfer der Kaninchen-Invasion, die Ende des 18. Jahrhunderts mit den Siedlern aus Europa nach Australien kam. Mehrere Schokoladenhersteller haben inzwischen einen Bilby aus Schokolade im Angebot. Nach australischer Überzeugung haben die Kaninchen den Lebensraum der Bilbies eingenommen und diese an den Rand des Aussterbens gebracht. Es leben nach Schätzungen nur noch 600 Exemplare. Bilbies haben haarlose und längere Ohren als Kaninchen und eine spitzere Nase. (Foto: dpa)

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