Achttausender der Welt:Dem Himmel so nah

Geht es um die Achttausender steht ein Gipfel im Mittelpunkt: der Mount Everest. Dabei gibt es noch 13 andere Berge, die die 8000er Marke überschreiten und ebenfalls reich sind an Mythen, Rekorden und Tragödien.

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Rekorde und Tragödien ranken sich nicht nur um den Mount Everest, den höchtsten Berg der Welt. Auch die anderen 13 Achttausender haben ihre Geschichte - ein Überblick. Grafik: Vera Thiessat Lesen Sie weiter: Mount Everest, der Klassiker

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Mount Everest: Der Klassiker Höhe: 8850 Meter Land: Nepal, China; Himalaya Name: Der Mount Everest heißt auch Sagarmatha oder Chomolungma. 1865 wurde er zu Ehren von Sir George Everest bennant, einem Landvermesser aus England. Geschichte: 1924 schafften es die englischen Bergsteiger Mallory und Irvine, eine Höhe von gut 8500 Meter zu erklimmen. Ob sie auch den Gipfel erreichten, ist unklar. 1953 gelang dem Neuseeländer Sir Edmund Hillary und dem Sherpa Tenzing Norgay die erste gesicherte Besteigung.  Routen: Es gibt zwei Normalrouten auf den Mount Everest. Häufiger wird der Berg - wie auch bei der Erstbesteigung - über die Südroute bestiegen, hier ist die Erfolgsrate höher als auf der Nordroute. Wie bei allen Achttausendern ist der Aufstieg auf den Mount Everest sehr gefährlich. Plötzliche Wetterumschwünge oder Sauerstoffmangel können schnell zu einer Katastrophe führen. Foto: AP Lesen Sie weiter: K2, der Schwierigste

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K2: Der SchwierigsteHöhe: 8611 MeterLand: China und Pakistan; KarakorumName: Der K2 verdankt seinem Namen einem Messfehler. Der britische Vermessungsingenieur T. G. Montgomerie kartierte die Gipfel im Karakorum. Das K steht für Karakorum. Den seiner Meinung nach höchsten Gipfel nannte Montgomerie K1, den zweithöchsten K2. Kurze Zeit später wurde jedoch bekannt, dass der K2 höher als der K1 ist. Der Name wurde aber nicht mehr geändert.Geschichte: Am 31. Juli 1954 wurde der Gipfel des K2 erstmals bestiegen - von den Italienern Achille Compagnoni und Lino Lacedelli. Ohne Sauerstoff gelang es erst Reinhold Messner und Michael Dacher 1979 den K2 zu erklimmen.Routen: Der K2 gilt als der schwierigste Berg der Achttausender. Schnell wechselnde Wetterlagen und herabfallende Steine machen den K2 zudem gefährlich. Die meistbegangene Route ist der Weg der Erstbesteiger über den Südostrücken. Dieser Weg führt anschließend auf die Schulter in 7900 Meter Höhe, von dort wird dann der Gipfel in Angriff genommen. Auch eine Besteigung von der chinesischen Seite ist möglich, gewählt wird diese Variante selten, das erste Mal wurde der Berg von dieser Seite erst 1982 bestiegen.Foto: Svy123/GNULesen Sie weiter: Kangchenjunga, das Schatzkästchen

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Kangchenjunga: Das SchatzkästchenHöhe: 8586 MeterLand: Nepal, Grenzgebiet zu Indien; HimalayaName: Kangchenjunga heißt übersetzt "fünf Schatzkästchen des großen Schnees", da das Bergmassiv fünf Gipfel aufweist - davon liegen vier über einer Höhe von 8000 Metern.Geschichte: Am 25. Mai 1955 gelang es der von Charles Evans geleiteten Expedition, den Kangchenjunga das erste Mal zu besteigen - über die Südwestflanke. Bis 1852 dachte man, der Kangchenjunga sie der höchste Berg der Erde. Erst durch bessere Messmethoden erkannte man, dass der Mount Everest und der K2 höher sind.Routen: Der Weg auf den Kangchenjunga führt in der Regel über die Südwestflanke, er kann aber auch über die Nordflanke bestiegen werden, die als noch schwieriger gilt.Foto: Siegmund Stiehler/GNULesen Sie weiter: Lhotse, der kleine Bruder des Mount Everest

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Lhotse: Der kleine Bruder des Mount EverestHöhe: 8516 MeterLand: Nepal, China (Tibet); HimalayaName: "Lho-tse" heißt "Südgipfel". Den Namen hat der Berg, der neben dem Mount Everest liegt, bekommen, als Bergsteiger auf dem Weg zum höchsten Berg der Welt den südlicher gelegenen Gipfel entdeckten.Geschichte: Am 18. Mai 1956 erreichten die Schweizer Fritz Luchsinger und Ernst Reiss den Gipfel. Sie waren für die Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung unterwegs. Als Reinhold Messner 30 Jahre später gemeinsam mit Hans Kammerlander den Gipfel des Lhotse erreichte, war er der erste Mensch, der auf allen Achttausendern war.Route: Die Standardroute führt über die Westwand und den Südsattel. Die Felsroute auf den Lhotse zählt zu den höchsten und schwierigsten der Erde.Foto: gemeinfreiLesen Sie weiter: Makalu, der große Schwarze

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Makalu: Der große SchwarzeHöhe: 8463 MeterLand: Nepal, China (Tibet); HimalayaName: Der Name "Makalu" kommt aus dem Sanskrit. "Maha Kala" bedeutet "der große Schwarze".Geschichte: 1954 erkundete Edmund Hillary den Makalu, auf 7000 Meter Höhe musste er umkehren. Hillary bezeichnete den Berg als "eines der schwierigsten Probleme des Alpinismus". Schließlich gelang es allen Teilnehmern einer neunköpfigen französischen Expedition, im Mai 1955 den Makalu zu erklimmen.Route: Der Makalu ist der einzige Achttausender in Nepal, der noch nie in der offiziellen Winterzeit bestiegen wurde. Die Besteigung gilt als extrem schwierig. Die Standardroute (über die Nordwestflanke) führt über den Gebirgspass Makalu La und wird wegen der Erstbesteiger "Franzosenroute" genannt.Foto: ohLesen Sie weiter: Cho Oyu, der Meistbestiegene

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Cho Oyu: Der Meistbestiegene Höhe: 8188 MeterLand: Nepal, China (Tibet); HimalayaName: "Cho Oyu" bedeutet "Göttin des Türkis".Geschichte: Der Cho Oyu wurde das erste Mal von Österreichern bestiegen. Die Expedition um Herbert Tichy erreichte 1954 den Gipfel. Edmund Hillary war zwei Jahre vorher auf dem Weg zum Gipfel, um die Zugänge im Nordwesten des Berges zu erkunden. Er musste jedoch auf 6800 Metern umkehren.Routen: Der Cho Oyu ist der meistbestiegene Achttausender. Das liegt an der günstigen Lage: Bis zum unteren Basislager kann man mit Jeeps fahren. Der Normalweg über die Nordwestflanke ist relativ "einfach" - Bergsteiger sollten sich aber natürlich im Klaren sein, dass es auch hier schwierige Stellen zu bezwingen gilt und Gefahren lauern. Am besten kann man den Cho Oyu im Frühjahr (Vormonsun) und Herbst (Nachmonsun) besteigen.Foto: Uwe Gille/GNULesen Sie weiter: Dhaulagiri I, der Lawinenberg

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Dhaulagiri I: Der LawinenbergHöhe: 8167 MeterLand: Nepal; HimalayaName: "Dhaulagiri" heißt auf Nepalesisch "der weiße Berg".Geschichte: 1809 wurde die Höhe des Dhaulagiri auf 8190 Meter vermessen, er war damit der erste entdeckte Achttausender. Bestiegen wurde er erst 1960 - als vorletzter Achttausender. Die ersten Bergsteiger erreichten den Gipfel über den Nordhang - ohne künstlichen Sauerstoff. Es war eine internationale Expedition.Routen: Auch die Besteigung des Dhaulagiri kann sehr gefährlich sein, da große Lawinengefahr herrscht. Die österreichische Extrem-Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner geriet 2007 in eine Lawine - sie konnte sich aus dem Schnee ausgraben, zwei ihrer Begleiter dagegen starben. Der Anmarsch bis zum Basislager dauert neun Tage. Die Besteigung führt bis zum Nordost-Sattel auf relativ flachem Wege. Ab etwa 6000 Metern Höhe kommt es zu Neigungen von über 40 Grad. Die Besteigung ist nur im Frühjahr während der Monsunzeit zu empfehlen.Foto: gemeinfreiLesen Sie weiter: Manaslu, der Skiberg

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Manaslu: Der Skiberg Höhe: 8163 MeterLand: Nepal; HimalayaName: Manaslu bedeutet Berg der Seele, der Name stammt aus dem Sanskrit, "mansana" bedeutet hier "Geist" oder "Seele".Geschichte: Eine japanische Expedition erreichte im Mai 1956 über die Nordostflanke den Gipfel. 1972 konnte Reinhold Messner den Berg über die Südwand erklimmen. In einem schweren Schneesturm starben zwei Bergsteiger aus Messners Team.Routen: Als Normalroute gilt der Weg der Erstbesteiger über die Nordostflanke. Der Aufstieg ist technisch weniger anspruchsvoll als andere Achttausender. Oft kann der Weg über die vergletscherte Nordostflanke mit Skiern zurückgelegt werden und hinunter kann man auch auf Skiern gleiten.Foto: ohLesen Sie weiter: Nanga Parbat, der Schicksalsberg

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Nanga Parbat: Der SchicksalsbergHöhe: 8125 MeterLand: Pakistan, Kaschmir; HimalayaName: Der Name stammt aus dem Sanskrit. "Nanga Parvata" bedeutet "der nackte Berg".Geschichte: Der Nanga Parbat ist einer der schönsten, aber auch einer der gefährlichsten Berge. 1895 versuchten drei Briten das erste Mal den Berg zu besteigen - keiner kehrte je wieder zurück. 1934 unternahm Willy Merkl mit einer Expedition den Aufstieg zum Nanga Parbat, zehn der 16 Teilnehmer starben. Die Nationalozialisten riefen daraufhin den Nanga Parbat zum "Schicksalsberg der Deutschen" aus. Bei der nächsten deutschen Expedition starben 16 Menschen unter einer Lawine. Im Jahr 1953 gelang es schließlich dem Tiroler Hermann Buhl, den Gipfel als erster zu erreichen - die letzten 41 Stunden war er allein emporgestiegen. 1970 verlor Reinhold Messner auf dem Nanga Parbat seinen Bruder Günther. Kritiker halten Messner seitdem vor, er habe seinen Bruder möglicherweise im Stich gelassen. Messner gibt an, seinen Bruder verloren zu haben und dieser sei dann möglicherweise von einer Lawine mitgerissen worden. 2005 wurde die Leiche von Günther Messner gefunden, an einer Stelle, die Messners Schilderungen stützen. Die genauen Umstände des Unglücks bleiben aber wohl für immer ungeklärt.Routen: Der Nanga Parbat gilt als einer der am schwierigsten Berge. Der Anstieg ist sehr steil. Die Route, die der Erstbesteiger Buhl wählte, ist der flachste und längste und wird kaum noch gegangen. Die meisten besteigen den Nanga Parbat von der Westwand (Kinshofer-Route). Auf dem Weg müssen steinschlaggefährdete Steilhänge durchquert werden.Foto: Svy123/GNULesen Sie weiter: Annapurna I, der Gefährlichste

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Annapurna I: Die Gefährlichste Höhe: 8091 Meter Land: Nepal; Himalaya Name: Anna Purna ist der Name einer indischen Hindu-Göttin. Sie ist die Erntegöttin und Mutter des Überflusses. Geschichte: Die Annapurna ist der erste von Menschen bestiegene Achttausender. Ein französisches Expeditionsteam erreichte 1950 den Gipfel - obwohl die Annapurna noch weitgehend unerforscht war. Routen: Die Annapurna ist der am seltensten bestiegene Achttausender. Die Aufstiegsrouten über die Südwand sind sehr anspruchsvoll und Eisschlag ausgesetzt. Der Aufstieg über die vergletscherte Nordflanke ist stark lawinengefährdet. Foto: gemeinfrei Lesen Sie weiter: Gasherbrum I, der Berg der Amerikaner

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Gasherbrum I: Der Berg der AmerikanerHöhe: 8080 MeterLand: Pakistan, China; KarakorumName: Der Gasherbrum I ist der Hauptgipfel der Gasherbrum-Gruppe. Er wird oft auch als Hidden Peak oder K5 bezeichnet. In der Sprache der Einwohner im indischen und pakistanischen Kaschmir bedeutet "rgasha" "schön" und "brum" "Berg". Die Gasherbrum-Gipfel heißen also eigentlich "die schönen Berge", werden aber oft mit "die leuchtenden Berge" übersetzt.Geschichte: Der Gasherbrum I wurde im Jahre 1958 von einer amerikanischen Expedition erstmals, über die Südflanke, bestiegen. Er ist der einzige Achttausender, der von Amerikanern erstbestiegen wurde. 1984 schafften Reinhold Messner und Hans Kammerlander die erste Doppelüberschreitung von zwei Achttausendern - sie überschritten den Gasherbrum II und Gasherbrum I, ohne zwischenzeitlichen ins Tal abzusteigen.Routen: Der Gasherbrum I ist einer der schwersten Achttausender. Egal welche Route (am häufigsten wird die Nordwestroute gegangen) man wählt - der Gipfel ist nur nach langen Gletschermärschen zu erreichen. Die beste Zeit für eine Besteigung des Gasherbrum I ist von Anfang Juni bis Mitte August. Davor liegt oft zu viel Schnee, danach sind die Temperaturen oft extrem kalt.Foto: ohLesen Sie weiter: Broad Peak, der doppelte Achttausender

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Broad Peak: Der doppelte AchttausenderHöhe: 8047 MeterLand: Pakistan, China (Tibet); KarakorumName: Den Namen "Broad Peak" - "breite Spitze" - hat der Berg von einem britischen Expeditionsteam erhalten.Geschichte: Genaugenommen besteht der Broad Peak aus drei Gipfeln, einem Nord-, Mittel- und Hauptgipfel. Neben dem Hauptgipfel ist auch der Mittelgipgel (8012 Meter) über 8000 Meter hoch. Einige plädieren dafür, den Mittelgipfel als 15. Achttausender anzuerkennen. Die Erstbesteigung gelang 1957 den vier Österreichern Marcus Schmuck, Hermann Buhl, Kurt Diemberger und Fritz Wintersteller.Routen: Die normale Route führt über Westsporn und Nordgrat. Der gesamte Anstieg bewegt sich in 40 Grad steilem Firn- oder Eisgelände. Große technische Schwierigkeiten gibt es jedoch nicht, es sind nur einige kurze, sehr steile Kletterpassagen zu bewältigen.Foto: Kogo/GNULesen Sie weiter: Gasherbrum II, der kleine Schöne

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Gasherbrum II: Der kleine SchöneHöhe: 8.035 MeterLand: China, Pakistan; KarakorumName: Wie auch den Gasherbrum I kann man den Gasherbrum II mit "schöne Berge" übersetzen.Geschichte: Drei von acht Teilnehmern einer österreichischen Expedition erreichten 1956 als erste den Gipfel des Gasherbrum II von der Südseite. Die Nordseite konnte erst 2006 bezwungen werden.Routen: Die Route über den Südwestsporn auf den Gasherbrum II ist relativ sicher und so gilt der Berg als einer der "leichten" Achttausender. Die beste Zeit für eine Besteigung des Gasherbrum I ist von Anfang Juni bis Mitte August.Foto: gemeinfreiLesen Sie weiter: Shisha Pangma, der Tibeter

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Shisha Pangma: Der TibeterHöhe: ca. 8013 Meter, die Höhenangaben variieren, die unterschiedlichen Angaben liegen zwischen 8013 und 8046 Metern.Land: China (Tibet); HimalayaName: Auf Tibetisch heißt "Shisha Pangma" "der Gipfel oberhalb der Gras bewachsenen Ebene".Geschichte: Der Shisha Pangma ist der kleinste Achttausender. Er wurde jedoch als letztes bezwungen. Erst 1964 erreichte eine chinesische Expedition den Gipfel. Der Shisha Pangma ist der einzige Achttausender, der ganz in China bzw. Tibet liegt. Da seit der Führung von Mao Einreisebeschränkungen herrschten, erreichten erstmals 1980 ausländische Bergsteiger den Gipfel.Routen: Der Normalweg führt über die Nordseite empor. Ab einer Höhe von 7000 Metern gilt es, starke Neigungen zu überwinden. Trotzdem zählt der Shisha Pangma zu einem der "einfacheren" Achttausender. Die beste Zeit für den Anstieg ist der Vormonsun im April und Mai und der Nachmonsun im Oktober.Foto: Swinelin/GNU(sueddeutsche.de/Lisa Sonnabend/dd)

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