Bergtour auf die Barmsteine:Felsenpaar über Hallein

Lesezeit: 2 min

Vor lauter bekannten Bergmassiven übersieht man gern die kleinen Gipfel, die sich weiter unten im grünen Tal verstecken. So wie die Barmsteine im Berchtesgadener Land, die eher unscheinbar über Hallein thronen.

Stefan Herbke

Vor der hügeligen Alm- und Wiesenhochfläche zwischen Marktschellenberg, Mehlweg und Oberau am Rand des Berchtesgadener Talkessels fällt das felsige Brüderpaar kaum auf, doch von Hallein aus sind sie nicht zu übersehen.

Zu markant sind die senkrechten Felswände, die wie Kuchenscheiben aus dem grünen Dickicht ragen und denen am Scheitel Bäume wie Haare wegstehen. Die kaum 900 Meter hohen Felszapfen sind ein Wahrzeichen der Salzstadt.

Alpiner Spielplatz über Hallein

Dennoch, die beiden Grenzgipfel werden gerne übersehen, zu gering ist die Gipfelhöhe von Großem (851 m) und Kleinem (841 m) Barmstein, zu wenig weiß man über sie, zu dominant sind die Nachbarn wie der Hohe Göll oder der Untersberg.

Und doch ist das Felsenpaar ein kleiner alpiner Spielplatz, schnell zu erreichen und vielseitig. In den mauerglatten Wänden finden Kletterer schwerste Sportkletterrouten, während jeweils über die Grate einfache Anstiege führen.

Mit kurzen Drahtseilen, einem Geländer, Felsstufen und luftigen Tiefblicken ist das hier genau das Richtige, um den Nachwuchs an Klettersteige heranzuführen.

Auf den Kleinen Barmstein

Nur kurz ist der Zustieg zum Kleinen Barmstein, dessen Felshaube sich über den grünen Wiesen von Barmstein erhebt. Im Wald sieht man das Ziel vor lauter Bäumen nicht, ehe man unversehens doch den Beginn des bereits im Jahr 1885 erbauten, teilweise gesicherten Alpenvereinssteigs über den Nordwestgrat trifft.

Noch verdecken Bäume die Aussicht, doch bei einem markanten Felsspalt öffnet sich der Blick hinunter nach Hallein mit der Salzach. Noch beeindruckender ist der Nahblick auf die aalglatte Felswand, mit der der Kleine Barmstein zur Salzach hin abbricht.

Der Gipfel selbst bietet ein Panorama, das im Südosten erst das Tennengebirge und der Dachstein begrenzen.

Weiter auf den großen Bruder

Nordwestlich davon zieht der Große Barmstein, der sich wie ein Pilz aus dem Wald erhebt, den Blick auf sich. Von hier aus betrachtet, ein schlanker Felsturm mit grünem Gipfeldach, abweisend und dennoch über den Nordwestkamm leicht zu besteigen.

Im Wald folgt man den Wegspuren, die westlich am Großen Barmstein vorbei führen, ehe man nach einem kurzen Abstieg auf einem gesicherten Steig den langgezogenen Gratrücken erreicht und über diesen den Gipfel.

Die Aussicht ist ähnlich, nur rückt von hier der Kleine Barmstein fotogen ins Blickfeld und beweist eindrucksvoll, dass auch niedrige Berge viel bieten.

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Info

Anfahrt: Mit dem Auto auf der Salzburger Autobahn zum Grenzübergang Walserberg, auf der Tauernautobahn zur nächsten Ausfahrt Salzburg Süd und Richtung Berchtesgaden bis Marktschellenberg. Auf schmaler Straße bergauf Richtung Scheffau-Zill, bei der ersten Kreuzung nach dem Wald Richtung Mehlweg und dem Barmsteinweg folgend zum Parkplatz. Mit der Bahn nach Berchtesgaden, mit dem Bus nach Marktschellenberg oder Oberau und mit dem Taxi zum Ausgangspunkt.

Zeit: 2 3/4 Std.

Schwierigkeit: Die Steige nutzen geschickt das Gelände und sind ohne Schwierigkeiten zu begehen, abschnittsweise helfen ein Seil sowie ein Geländer. Dennoch ist Vorsicht angebracht, links und rechts geht es abrupt in die Tiefe!

Einkehr: keine

Karte: BLVA UK L 4, Berchtesgadener Alpen, Königssee - Bad Reichenhall (1:50.000)

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