Berg-Bildband:Zwischen Abgründen

Wenn es rechts und links knapp 1000 Meter hinuntergeht, bekommt der Spruch "auf einem schmalen Grat wandeln" eine sehr riskante Bedeutung. Ein Bildband stellt 50 Berggrate im ganzen Alpenbogen vor.

Hans Gasser

7 Bilder

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Quelle: Ralf Gantzhorn

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Im Gebirge gibt es wohl nichts Klareres als einen Grat: Eine vorgegebene Linie, eine Trennlinie zwischen Licht und Schatten, zwischen Aufstieg und Abgrund. Stehen auf so einem Grat, maximal exponiert, ein paar Menschen herum, so sieht das im richtigen Licht äußerst eindrücklich aus.

Während der Überschreitung der Dômes de Miage (Dômes de Miage, Überschreitung, 3669 m)

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Quelle: Moritz Attenberger

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Empfindsamere Gemüter mag dies zur Nachdenklichkeit anregen über den sprichwörtlich schmalen Grat zwischen Leben und Tod, Liebe und Leiden, Sinn und Unsinn.

Steinplatten am Mürztaler Steig (Grossglockner, Stüdlgrat, 3798 m)

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Quelle: Ralf Gantzhorn

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Doch das ist es nicht, was Ralf Gantzhorn und Moritz Attenberger mit ihrem Bildband "Himmelsleitern" vorrangig auslösen möchten. Die zwei Bergsteiger und Fotografen gehen die 50 vorgestellten Fels- und Eisgrate in den Alpen recht nüchtern an: Sie beschreiben sie aus bergsteigerischer Sicht, geben Schwierigkeitsgrade, Felsbeschaffenheit und mögliche Routenführung an.

Eine Seilschaft an der Abseilstelle am Pointe Médiane (Mont Blanc du Tacul, Teufelsgrat, 4248 m)

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Quelle: Ralf Gantzhorn

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Zuweilen ist das für Nichtalpinisten etwas öd, manchmal aber auch unterhaltsam, zum Beispiel an der Aiguille de Bionnassay: "Manchmal wird der Grat so steil, dass man nur rittlings weiterkommt zwischen der 1000 Meter tiefen Nordwand und der kaum weniger bedrohlichen Südflanke. Was für ein Seiltanz! Sollte hier jemand stürzen, soviel ist klar, hilft demjenigen am anderen Ende des Seils nur eines: Der Sprung auf die andere Seite!"

Die Überschreitung der Aiguille de Bionnassay führt zum Teil über einen messerscharfen Grat. (Aguille de Bionnassay, Überschreitung, 4052 m)

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Quelle: Ralf Gantzhorn

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Tagebuchartige Beschreibungen zu jedem Grat, gefolgt von Informationen zur Route, bilden den Rahmen für die großformatigen Fotos.

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Quelle: Ralf Gantzhorn

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Die sind oft spektakulär, weil sie die Schönheit einer lebensfeindlichen Umgebung einfangen und darin Menschen, denen es trotz Strapazen hier oben augenscheinlich gut geht.

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Quelle: Ralf Gantzhorn

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Ralf Gantzhorn/Moritz Attenberger: Himmelsleitern. 50 Fels- und Eisgrate in den Alpen. Bergverlag Rother, München 2011. 256 Seiten mit 297 Farbbildern, 49,90 Euro.

Über den Gipfeln und Nebeln des Aostatals (Mont Maudit, am Kuffnergrat, 4465 m)

© SZ vom 13.1.2011/dd
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