Bahn-Service:Kürzer und freundlicher

Künftig wird wieder mehr Deutsch gesprochen bei der Bahn, auch freundlicher sollen die Ansagen werden. Auf das Englische wird aber nicht ganz verzichtet.

Vor wenigen Wochen hat die Deutsche Bahn angekündigt, dass ihr Service verbessert werden soll. Nun konkretisierte das Unternehmen, was damit gemeint ist. So sollen die Durchsagen demnächst deutlich kürzer werden und fast nur noch auf Deutsch sein. "Englische Ansagen wird es künftig nur noch auf den zehn größten deutschen Bahnhöfen geben", sagte der Bahn-Konzernbevollmächtigte Ingulf Leuschel der Welt am Sonntag. Dazu zählten unter anderem Frankfurt, Hamburg, Köln und München sowie Stuttgart. Außerdem sollen nur noch in Zügen, die Flughäfen mit internationalen Zielen anfahren, Ansagen in Englisch zu hören sein.

Bahnchef Rüdiger Grube hatte im September angekündigt, den Umfang englischer Ansagen drastisch reduzieren zu wollen. Einen Termin für die Umstellung nannte die Bahn nicht.

Der Hintergrund: Befragungen hatten ergeben, dass sich viele Fahrgäste an minutenlangen Ansagen stören: "Wir wissen inzwischen, weniger Information ist mehr", sagte Leuschel. Bislang hätten Ansagen in den Bahnhöfen im Schnitt 174 Wörter, künftig sollen es durchschnittlich nur noch 80 Wörter sein. "Und die Mitarbeiter werden intensiver geschult, freundlicher zu sprechen." Ein Pilotprojekt in München dazu sei abgeschlossen.

An einigen englischen Begriffen will der Konzern aber festhalten: So werde der "Service- Point" nicht umbenannt.

Außerdem will die Bahn ihren Kundenservice verbessern: Das Geld-zurück-Formular bei Verspätungen oder Zugausfällen soll demnach ab kommender Woche in einer übersichtlicheren Form ausgegeben werden. Bestätigungen von Verspätungen und die Geldauszahlung könnten dann komplett im Reisezentrum abgewickelt werden.

Bei Beschwerden soll es weniger unpersönliche Antwortschreiben mit Textbausteinen geben und dafür mehr auf den konkreten Fall abgestimmte Reaktionen per Telefon. "Ein direkter Anruf beim Kunden bewirkt oft Wunder. Deshalb wollen wir künftig 50 Prozent aller Beschwerdekunden anrufen", kündigte Vertriebsgeschäftsführerin Birgit Bohle an.

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