Bahn-Reisen: Klimaanlagen:"Es wird wieder zu Ausfällen kommen"

Die Bahn kann ihren Kunden keine Hoffnungen machen: Auch in diesem Sommer müssen sie sich auf Reisen in überhitzten Zügen einstellen.

Nach den massiven Problemen im vergangenen Jahr müssen ICE-Nutzer wohl auch in diesem Sommer wieder schwitzen. "Es wird Ausfälle von Klimaanlagen geben", sagte Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg in Berlin.

Zwar habe die Bahn die Anlagen besonders in den ICE-2-Zügen nachgebessert, komplett werde man aber erst mittelfristig das Problem bei extrem hohen Temperaturen völlig in Griff bekommen. Sollten in Zügen Klimaanlagen nicht funktionieren, werde man diese sofort aus dem Verkehr ziehen, so dass es auch Zugausfälle geben könne. "Wir wollen kein zweites Bielefeld in diesem Jahr haben."

In Bielefeld hatte ein ICE evakuiert werden müssen, weil Passagiere wegen der extrem hohen Temperaturen in dem überfüllten Zug zusammenbrachen. Einige mussten im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt hatte es laut Bahn im Sommer 2010 vor allem auf der Strecke Berlin-Hannnover Probleme gegeben. Das Unternehmen zählte 10 Zugräumungen und 43 Teilausfälle von Zügen.

Etwas optimistischer äußerte sich ein Vorstandskollege von Homburg. "Wir glauben, dass es besser wird", sagte Technikvorstand Volker Kefer vorsichtig. Sämtlichen Problemen dürfte aber noch nicht vorzubeugen sein. Kurzfristig sollen mehrere Maßnahmen ein zu frühes Abschalten der Kühlung bei hohen Temperaturen vermeiden. So sollten Bauteile etwa öfter gereinigt und die Kühlmittelmenge häufiger kontrolliert werden.

Mit einer endgültigen Besserung sei laut Kefer erst in den nächsten zwei Jahren zu rechnen. Dann sollen die notwendigen zusätzlichen Stromrichter vorhanden sein.

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