Badegewässerbericht:Sauberer Sommer-Spaß

Die deutschen Seen, Flüsse und Küstenstrände sind so sauber wie nie zuvor. In anderen Urlaubsländern ist es mit der Wasserqualität jedoch oft schlechter bestellt.

Urlauber können ihrem Badeurlaub zumindest an den deutschen Küstenstränden, Seen und Flüssen unbesorgt planen.

Badegewässer, dpa

Unbeschwertes Badevergnügen: Die deutschen Gewässer sind sauber.

(Foto: Foto: dpa)

Die Wasserqualität ist fast überall gut, wie aus dem in Brüssel vorgestellten Jahresbericht der EU-Kommission hervorgeht.

Demnach erfüllten im vergangenen Jahr 98,7 Prozent aller Küstenstrände und 95,1 Prozent der Binnengewässer die vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen der EU. Das entspricht in etwa den Zahlen für 2003 (97,5 und 95,4 Prozent).

Der Anteil der Badegewässer, die auch die freiwilligen, aber schärferen EU-Grenzwerte für die mikrobiologische und chemische Verschmutzung erfüllten ist nochmals gestiegen: bei den Küstenbädern auf 91,3 (82,7) Prozent, bei den Binnengewässern auf 83 (80,4) Prozent.

Schärfere Grenzwerte

Auf EU-Ebene ist die Entwicklung dagegen gemischt gewesen, wie aus den von der Kommission ausgewerteten Daten für fast 20.000 Badegebieten in 23 der 25 Mitgliedstaaten hervorgeht.

Unter den Küstenstränden erfüllten 96,7 (96,8) Prozent die verpflichtenden EU-Grenzwerte, bei den Binnengewässer dagegen nur noch 89,4 (92,3 Prozent).

Die schärferen freiwilligen Grenzwerte erreichten europaweit nur noch 88,5 (89,3) Prozent der Küstenbäder und sogar nur noch Zweidrittel (66,4 Prozent nach 67,9 Prozent im Vorjahr) der Badeseen und Flüsse.

Unrühmliche Badeverbote

In der Slowakei entsprachen 43,2 Prozent der Badegewässer nicht den EU-Vorschriften, für 17,9 Prozent galten Badeverbote. In Italien waren sogar 31,5 Prozent der Süßwasser-Bademöglichkeiten für Badende gesperrt, in Litauen waren es 11,3 Prozent.

Auch Belgien (8,3) und Tschechien (7,4 Prozent) fielen hinsichtlich der Badeverbote im Binnenland besonders unrühmlich auf. 12,5 Prozent der Meeresstrände entsprachen in Estland nicht den EU-Vorschriften, in Slowenien waren es 10,5 Prozent.

Von den den zehn in vergangenen Jahr beigetretenen EU-Staaten meldeten der Kommission bislang nur sechs Staaten vollständige Messwerte, zwei weitere Länder zumindest einen Teil der Daten. Zum Teil fallen diese Werte wesentlich schlechter aus als im EU-Durchschnitt.

Sorge bereitet der Kommission auch die in einigen Mitgliedstaaten festgestellte Tendenz, Gewässer mit besonders schlechten Verschmutzungswerten einfach von der Liste der Bagegewässer zu streichen, statt sich um eine wirksame Verbesserung der Wasserqualität zu kümmern.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: