Atacama in Chile:Die Wüste blüht

Sie gilt als die trockenste Wüste der Welt. Trotzdem ist die Atacama im Norden von Chile derzeit von Blumen überwuchert.

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Chile Atacama Wüste Malven Blumen blüht

Quelle: AFP

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Wer glaubt, das Death Valley in den USA sei lebensfeindlich, kennt die Atacama-Wüste in Chile nicht. Auf der einen Seite halten die Anden den Regen ab, auf der anderen Seite verhindert der kühle Humboldt-Strom an der Pazifikküste das Entstehen von Wolken. Dank des klaren Himmels in der Atacama ist der Blick in die Sterne schon mit bloßem Auge überwältigend - und in zahlreichen Sternwarten wird professionell ins All geschaut. Die Atacama-Wüste gilt als die trockenste Wüste der Welt. Dennoch blüht sie.

Chilean desert shows the biggest mallow blossoming of the last 18

Quelle: Mario Ruiz/dpa

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Schuld ist das Klimaphänomen El Niño, das den kühlen Humboldt-Strom etwa alle sechs bis zehn Jahre beinahe zum Erliegen bringt - so entstehen über dem wärmeren Meer Regenwolken. Und weil El Niño in diesem Jahr besonders stark ist, erstreckt sich derzeit etwa 750 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile ein Malventeppich über die Einöde, die das letzte Mal vor 18 Jahren so schön war.

Chile Atacama Wüste Malven Blumen blüht

Quelle: AFP

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Sonst drängt sich beim Blick auf die staubige Gegend eher der Gedanke auf, dass dies ein geeigneter Western-Drehort wäre, etwa hier bei den ehemaligen Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerken nahe Pozo Almonte. Diese sind heute Geisterstädte und Teil des Unesco-Welterbes - allerdings des gefährdeten: Das beliebte Touristenziel ist nicht nur der Witterung der Wüste ausgesetzt, sondern wird auch von Dieben heimgesucht, die sich an den Holzplanken bedienen.

Chilean desert shows the biggest mallow blossoming of the last 18

Quelle: dpa

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Derzeit aber wandeln Besucher statt durch eine Western- eher durch eine Romantikkulisse, die dank des Malventeppichs selbst Güterwaggons in einem milden Licht erscheinen lässt.

Moon Valley bei San Pedro de Atacam im Norden von Chile

Quelle: AFP

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Diese Farbe sehen Touristen sonst nur beim Sonnenaufgang im Tal des Mondes, Valle de la Luna, nahe San Pedro de Atacama. Wer sich von den örtlichen Busanbietern unabhängig machen will und dieses Schauspiel allein und nicht in der Gruppe genießen möchte, leiht sich am besten ein Auto oder Fahrrad (eine ausführliche Bildreportage über eine Tour durch den Norden Chiles finden Sie hier).

Mumie in der Atacama-Wüste

Quelle: Bernardo Arriaza/Instituto de Alta Investigación/dpa

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Dank der Trockenheit der Atacama-Wüste sind auch mumifizierte Tote wie diese Kindermumie außergewöhlich gut erhalten. Die ältesten sind vor bis zu 20.000 Jahren bestattet worden.

Chilean desert shows the biggest mallow blossoming of the last 18

Quelle: dpa

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Erst wenn doch mal Regen fällt, wird sichtbar, wie groß die sogenannte "Samenbank im Boden" der Atacama ist. Nur bestens angepasste Pflanzensamen überstehen die jahrelange Dürre und extremen Temperaturschwankungen, dabei dienen sie als Nahrung für Wüstentiere wie Vögel oder Insekten. Doch dieser Kreislauf der Natur ist in Gefahr.

Chilean desert shows the biggest mallow blossoming of the last 18

Quelle: dpa

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Mit der zunehmenden Zahl an Touristen, dem illegalen Handel mit den Blumen und mit dem Straßenbau gerät das Gleichgewicht in der Wüste aus dem Lot. Weil zahlreiche Pflanzen nur endemisch in der Atacama vorkommen, werden einige nun in einer echten Samenbank aufbewahrt, um ein Aussterben dieser Überlebenskünstler zu verhindern.

© SZ.de/kaeb/ihe/rus
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