Arabische Halbinsel:Im Wendekreis des Gleitschirms

Rub al-Khali bedeutet "leeres Viertel". Für George Steinmetz war die Wüste auf der Arabischen Halbinsel voller Eindrücke: Er fotografierte aus der Luft.

S. Fischer

9 Bilder

Steinmetz, Meer aus Sand,  Frederking & Thaler Verlag

Quelle: SZ

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Übersetzt aus dem Arabischen, heißt die Wüste Rub al-Khali das "Leere Viertel". Wobei diese Bezeichnung verniedlichend ist, denn von Überschaubarkeit, wie das bei einem Viertel gemeinhin der Fall ist, kann hier keine Rede sein: Die Rub al-Khali, die die bewohnten Gebiete von Saudi-Arabien, dem Oman, Jemen und den Vereinigten Arabischen Emiraten voneinander trennt, ist größer als Frankreich und die Benelux-Staaten zusammen.

Foto: Steinmetz, "Meer aus Sand", Frederking & Thaler Verlag

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Sie ist eine der unwirtlichsten Wüsten des Planeten, als Folge davon weiß man sehr wenig über sie.

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Sicherlich hätten zahllose Araber das Leere Viertel durchquert, schreibt George Steinmetz in seinem Fotografie-Band "Meer aus Sand", "aber nur Fremde wie Thomas, Philby und Thesiger hinterließen einen schriftlichen Bericht". Bertram Thomas, Harry St. John Philby und Wilfred Thesiger sind die ersten westlichen Forscher, von denen man weiß, dass sie sich an eine Durchquerung der Rub al-Khali gewagt haben - in den 1930er und 1940er Jahren.

Foto: Steinmetz, "Meer aus Sand", Frederking & Thaler Verlag

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"Ich fand seit Thesiger nur eine Handvoll Berichte über die Durchquerung des Leeren Viertels", sagt Steinmetz über die Vorbereitungen zu seinen eigenen drei Reisen in diese Region zwischen 2002 und 2008. Die Bezeichnung trifft insofern doppelt zu, da die Rub al-Khali nicht nur leer ist im Sinne von kaum besiedelt, sondern auch leer an Bildern und Eindrücken.

Wenn George Steinmetz auch nicht der Erste ist, der Bilder aus dem Leeren Viertel liefert, wenn es für ihn im strengen Sinn also nichts mehr zu entdecken gibt, was nicht schon jemand vor ihm gesehen hätte, so macht er die Rub al-Khali mit seinem Buch doch einem größeren Publikum zugänglich als je einer vor ihm.

Foto: Steinmetz, "Meer aus Sand", Frederking & Thaler Verlag

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Und einige Anblicke hat Steinmetz tatsächlich exklusiv. Der Fotograf führte auf seinen Reisen in die Rub al-Khali nämlich einen motorisierten Gleitschirm mit sich und hat dadurch vieles aus der Luft gesehen - und fotografiert -, was andere vor ihm nur vom Boden aus erkunden konnten.

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So sehr George Steinmetz jedoch vom unerbittlichen, lebensbedrohlichen Inneren der Rub al-Khali fasziniert ist, von den Stern- und Sicheldünen, den Treibsandkratern: Noch mehr interessiert ihn der Rand der Wüste, "wo es Menschen oder einen Übergang in anderes Terrain gibt".

Foto: Steinmetz, "Meer aus Sand", Frederking & Thaler Verlag

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Vor allem in diesen Gebieten lohnt der Blick aus der Höhe, wenn man dem Verlauf einer Straße folgen kann, wenn man ganze Siedlungen und Städte überblickt oder Ölförderanlagen. Insbesondere landwirtschaftliche Anbauflächen wirken aus der Distanz irreal wie die Bewässerungsareale in Saudi-Arabien, wo fossiles Wasser aus dem Boden gepumpt wird und in einem wie mit dem Zirkel gezogenen Kreis Weizen oder Tomaten gedeihen lässt. Jenseits davon, ganz abrupt: nichts als Sand.

Foto: Steinmetz, "Meer aus Sand", Frederking & Thaler Verlag

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Die Fotografien machen neugierig, weil sie eine vollkommen fremde Welt zeigen. Weshalb es aber auch erläuternder Texte bedarf, um zu verstehen, was man da eigentlich sieht.

Foto: Steinmetz, "Meer aus Sand", Frederking & Thaler Verlag

(Stefan Fischer, SZ vom 25.2.2010)

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Die Fotos in dieser Galerie entstammen mit freundlicher Genehmigung des Verlags dem Bildband George Steinmetz "Meer aus Sand. Eine spektakuläre Reise ins Herz der Rub al-Khali." Aus dem Englischen von Verena Küstner. Frederking & Thaler Verlag, München 2009. ISBN 978-3-89405-758-9

(sueddeutsche.de/dd)

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