Airport Berlin-Schönefeld:Gericht lässt Flüge bis Mitternacht zu

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Schlappe für die Schönefeld-Anrainer: Gerichtlich wollten sie Flüge am späten Abend und in den frühen Morgenstunden verbieten lassen. Doch der Protest der Anwohner des neuen Berliner Großflughafens gegen Starts und Landungen in Randzeiten wurde abgeschmettert.

Niederlage für die Anrainer des künftigen Hauptstadtflughafens in Berlin-Schönefeld: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat grünes Licht für nächtliche Flüge in den sogenannten Randzeiten gegeben. Damit blieben die Klagen von Anwohnern und umliegenden Gemeinden ohne Erfolg - und der Airport kann im Juni 2012 ohne weitere Einschränkungen an den Start gehen.

Bis Mitternacht und auch in den frühen Morgenstunden dürfen künftig Maschinen vom neuen Berliner Großflughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER) starten und landen. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)

In dem Klageverfahren hatten sich die Gemeinden Blankenfelde-Mahlow, Eichwalde, Großbeeren und Schulzendorf sowie etwa 40 Anwohner gegen den sogenannten Planergänzungsbeschluss für den Flughafen gewehrt. Dieser sieht zwar für die Kernzeit der Nacht von 0 bis fünf Uhr ein Flugverbot vor. In den Randzeiten von 22 bis 24 Uhr sowie von fünf bis sechs Uhr sind jedoch bis zu 103 Flugbewegungen möglich. Die Kläger hatten ein generelles Nachtflugverbot von 22 bis sechs Uhr gefordert.

Mit ihrem Urteil erklärten die Leipziger Richter den umstrittenen Planergänzungsbeschluss nun für zulässig. Er weise keine Fehler auf. Details lägen damit im Ermessen der Behörde, dem brandenburgischen Verkehrsministerium.

Basis für die Entscheidung des Gerichts war ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2006. Damals hatten die Richter den Bau des Airports genehmigt, einen 24-Stunden-Betrieb jedoch untersagt. Auf Grundlage des Urteils besserten die Behörden in Brandenburg die Genehmigung für den Flughafen "Berlin Brandenburg Willy Brandt" (BER) nun nach.

Der neue Flughafen ist das größte Verkehrsprojekt im Osten Deutschlands. 2,5 Milliarden Euro werden im brandenburgischen Schönefeld verbaut, direkt an der Berliner Stadtgrenze. Mit einer Kapazität von 27 Millionen Passagieren soll er die Nummer drei in Deutschland hinter Frankfurt und München werden. Er ersetzt die bestehenden Flughäfen in Tegel und Schönefeld sowie den geschlossenen Flughafen Tempelhof. Die Eröffnung des Prestigeprojekts der Länder Berlin und Brandenburg ist für den 3. Juni 2012 geplant.

© dapd/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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