Affen-Urlaub in Uganda:Bleib, kleiner Berggorilla!

Immer mehr Touristen wollen die berühmten Affen sehen, doch die verstecken sich lieber. Nun bringen Wildhüter den Primaten bei, dass sie nichts zu befürchten haben.

In Uganda stehen Tourismus-Manager vor einem Problem: Urlauber lieben Berggorillas und wollen ihnen ganz nahe kommen.

Berggorillas hingegen lieben Touristen weniger und wollen ihnen lieber fern bleiben.

So streifen die Urlauber durch die Wälder Ugandas - ohne Garantie, eine Gruppe der Menschenaffen zu sichten. Das ist ärgerlich, schließlich zahlen die Besucher zwischen 280 und 380 Euro, um eine Stunde lang auf Gorilla-Pirsch zu gehen, natürlich nur mit Kameras bewaffnet.

Denn die Tiere sind vom Aussterben bedroht, weltweit gibt es nur noch etwa 700 Exemplare. Sie leben außer in Uganda auch in den Nachbarländern Ruanda und in der Demokratischen Republik Kongo.

Den Reiseveranstaltern in Uganda kommt das scheue Wesen der Primaten ungelegen, schließlich ist die Touristenattraktion eine wichtige Einnahmequelle für das Land.

Nun will man im Bwindi-Impenetrable-Nationalpark im Südwesten Ugandas Abhilfe schaffen: Hier sollen zwei weitere Gruppen der scheuen Affen an den Menschen gewöhnt werden, sagte die Sprecherin der ugandischen Wildtierbehörde, Lillian Nsubuga.

Bereits vier wilde Gorilla-Gruppen haben sich durch die Anwesenheit von Wildhütern von der Harmlosigkeit der Menschen überzeugen lassen. Bis die anderen Affen auch nicht mehr vor den neugierigen Touristen fliehen, werde es allerdings ein bis zwei Jahre dauern.

Abhilfe tut jedenfalls Not, zumindest aus der Sicht des Landes: Aufgrund der steigenden Urlauberzahl sei derzeit die Nachfrage größer als das Angebot.

Und einige Touristen kommen enttäuscht und ohne einen Menschenaffen gesehen zu haben aus dem Wald zurück.

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