Eine Angestellte aus Mailand entledigte sich am Sonntag vor den Augen Tausender Touristen ihrer Kleidung, sprang ins Wasser, schwamm eine Viertelstunde umher und legte sich dann zum Sonnenbaden auf den Brunnenrand.
"Das Wasser ist für alle da. Es ist so heiß. Und was ist schon dabei?", rief die Frau, die sich Roberta nannete, der Menge zu, als sie kurz darauf von Carabinieri abgeführt wurde.
Ihr droht nun eine Strafe wegen obszönen Verhaltens in der Öffentlichkeit. Einige Schaulustige meinten zunächst, es handele sich um ein professionelles Spektakel - und applaudierten der Nixe.
"Sie hatte ein unschuldiges Lächeln und eine nette Art", meinte die Mailänder Zeitung Corriere della Sera. Die Badende habe den fotografierenden Flaneuren sogar zugewunken.
Zugleich schwelgte Italien in süßen Erinnerungen an die 60er Jahre, als die vollbusige Schwedin Anita Ekberg mit blonder Mähne und schwarzem Abendkleid in den Brunnen stieg - kaum eine italienische Zeitung, die nicht auf die verführerische Geste im Fellini-Film "La dolce Vita" verwies. "Ich habe schon viele in den Fontana di Trevi springen sehen", meinte ein Römer, "aber niemals nackt".