Abfahrt durch das Vallée Blanche nach Chamonix:Je länger, desto lieber

20 Kilometer schlängelt sich die längste Abfahrt der Alpen durch die grandiose Bergkulisse beim französischen Skiort Chamonix. Skifahrer sollten im Vallée Blanche aber nicht nur auf die Landschaft achten - die Gletscher sind durchzogen von gefährlichen Spalten.

Stefan Herbke

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Chamonix Frankreich Aiguille du Midi Chamonix Vallée Blanche

Quelle: Stefan Herbke

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Die rund 20 Kilometer lange Gletscherabfahrt von der Aiguille du Midi nach Chamonix ist das ultimative Skierlebnis in den Alpen und beeindruckt mit einer imposanten Gletscher- und Viertausenderkulisse. Mehr Landschaftsgenuss kann es nicht geben...

Der zweithöchste mit der Seilbahn erreichbare Gipfel der Alpen, Start der längsten Skiabfahrt der Alpen, Blick auf den Mont Blanc, den höchsten Gipfel der Alpen - der Aiguille du Midi (3842 Meter) im Département Haute-Savoie gehört zu den beeindruckendensten Bergen in den französischen Alpen. In nur 16 Minuten überwindet die Gondel von Chamonix aus einen Höhenunterschied von gut 2700 Metern - manche kehren bereits beim Blick auf die kühne Linienführung der Seilbahn wieder um. Andere dagegen können es kaum erwarten, endlich oben zu stehen. Um Wartezeiten zu vermeiden, sollte man sich rechtzeitig einen Platz in der Gondel reservieren.

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Klar, die Luft auf fast 4000 Meter Höhe ist dünn. Doch für wacklige Knie sorgt schon der Tiefblick auf den steilen Eishang unterhalb der Bergstation. Ein schmaler, steiler Weg führt zum Start der Skiabfahrt durch das Vallée Blanche, die erste Schlüsselstelle der Tour. Der mit einem Seil gesicherte Weg wird nur zwischen Februar und Ende April in den Hang gehackt, ab Mai muss man direkt über den exponierten Schneegrat absteigen - nichts für schwache Nerven.

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Die 22 Kilometer lange Genussabfahrt über den Géant- und Tacul-Gletscher und über das Mer de Glace führt über riesige Gletscherflächen und ist alles andere als eine präparierte Abfahrt - auch wenn an schönen Tagen im Frühjahr bis zu 2000 Wintersportler unterwegs sind und sich so eine fast pistenartig eingefahrene Hauptspur bildet.

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Die Gletscherabfahrt ist zwar skitechnisch nicht schwierig, führt aber über spaltenreiches Gelände. Die Strecke ist nicht markiert, wird nicht überwacht und sollte nur bei guten Sichtverhältnissen unternommen werden. Bei Nebel ist eine Orientierung in den riesigen Gletscherbecken kaum möglich. Eine Abfahrtsroute führt erst westlich, dann südlich um die Felsinsel des Gros Rognon herum - dicht unter den Abbrüchen des Mont Blanc du Tacul - und folgt den eher flachen Schneefeldern des Glacier du Géant. Die interessantere, wenn auch gefährlichere Variante durch das eigentliche Vallée Blanche verläuft nördlich des Gros Rognon und ist extrem spaltig.

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Immer wieder kommt es zu Spaltenstürzen, manche davon mit tödlichen Folgen. Die Skiabfahrt durch das Vallée Blanche unternimmt man daher besser unter der Obhut eines Bergführers. So kann auch der normale Alpinskifahrer die faszinierende Welt des Hochgebirges, die sonst den Skitourengehern vorbehalten bleibt, erleben. Allein in Chamonix gibt es 150 Bergführer, die sich im Gebiet auskennen und genau wissen, auf welchen Hängen der beste Schnee anzutreffen ist.

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Im oberen Abschnitt der Abfahrt umgeben Granitzacken die Gletscherflächen, im Mittelteil sind es Türme aus Eis. Schauen und Staunen bei jedem Schwung, so grandios ist die Viertausenderkulisse, so faszinierend die Gletscherlandschaft.

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Nahe der Terrasse des Refuge du Requin (2516 Meter) wälzt sich der mächtige Gletscherbruch des Glacier du Géant bergab. Der Eisfall mit den fotogenen Séracs, Türmen aus Gletschereis, ist einer der Höhepunkte im Vallée Blanche und wird seitlich umfahren. Nach einer kurzen Rast ...

chamonix_valleeblanche_ski_kein archiv!!

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... geht es steil hinunter auf den flachen Glacier du Tacul, wo die Kulisse von dem markanten Felsturm des Aiguille du Géant beherrscht wird. Immer neue Drei- und Viertausender tauchen auf und schließlich erreichen die Skifahrer den kilometerlangen Eisstrom des Mer de Glace, der sich schön geschwungen durch ein von steilen Hängen flankiertes Tal windet.

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Auf Höhe von Montenvers endet die Abfahrt. An den vom Gletscher glatt polierten Felsen ist der Rückgang des Eises erschreckend gut zu erkennen. Viele in den Felsen verankerte Treppen und Stege führen hinauf zur kleinen Gondel, mit der man die Endstation der bereits 1909 eröffneten Zahnradbahn von Chamonix zum Mer de Glace erreicht - und mit jedem Jahr wird der Anstieg länger.

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Ein letzter Blick zurück auf den Eisstrom, dann geht es mit der Zahnradbahn weiter hinunter nach Chamonix  - mit einem ganzen Berg an einmaligen Ski-Eindrücken im Kopf.

© Süddeutsche.de/dd
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