Skigebiete Italien: Alta Badia:Essen auf Brettern

Alta Badia ist seit langem für seine Küche bekannt - jetzt gibt es dort von Spitzenköchen kreierte Skifahrerkost zu günstigen Preisen.

Michael Tempel

Kulinarische Angebote sind in vielen Skigebiete ja nicht mehr wegzudenken, gelten Skifahrer doch als zahlungswillige Genießer, die sich hervorragend locken lassen mit der Haute Cuisine. Allerdings kann der Besucher in St. Anton am Arlberg, Kitzbühel oder auf der Seiser Alm bei all den Hauben und Sternen schon einmal die Übersicht verlieren.

Skigebiet Italien Alta Badia, Tourismusverband Alta Badia

Hütten mit den besten Aussichten: Das kleine skigebiet zwischen La Villa und Badia war bis vor kurzem vom restlichen Rummel des Hochtals nahezu abgeschnitten.

(Foto: Foto: Tourismusverband Alta Badia)

Zudem lässt sich auf Skiern hochpreisige Kost selten entsprechend würdigen. Zu knapp ist die Zeit, zu unpassend das Outfit, zu klobig das Schuhwerk.

Auch das Hochtal Alta Badia mit den Orten Corvara, Badia, La Villa, San Cassiano und Colfosco gilt gemeinhin als Ziel für sportliche Feinschmecker. Vier Michelin-Sterne zählt die hiesige Gastronomie, was einzigartig ist im Skizirkus der Dolomiten.

Von dieser Saison an wird dort außerdem den speziellen Ansprüchen des Wintersportlers mit dem Projekt "Sciare con gusto" ("Skifahren mit Genuss") Rechnung getragen.

Gemeinsam mit den Köchen von elf Hütten kreieren zwölf Spitzenköche vor allem typische Südtiroler und ladinische Gerichte aus regionalen Zutaten. Das Produkt: gehobene, aber rustikale Skifahrerkost.

Neu ist die Idee, schon während des Skifahrens und nicht erst hinterher ein Spektrum an gutem Essen zu bieten, in der Region allerdings nicht. Die Orte La Villa und Badia setzten schon vor der kulinarischen Großoffensive mit Sterneköchen auf ihre heimischen Spezialitäten.

Zu den beiden Orten gehört nämlich ein kleines, wenig überlaufenes und eher für Familien geeignetes Skigebiet an den Hängen des Gardenaccia und unterhalb des Kreuzkofels, die sogenannte Skitour Santa Croce.

Einfache Gerichte, aber mit Pfiff

Es hatte bisher den Nachteil, dass es an das restliche und stärker frequentierte Gebiet nicht mit einem Lift angeschlossen war, sondern eine Straße mit abgeschnallten Skiern zu Fuß überquert werden musste. Erst seit vergangener Wintersaison führt ein kurzer Sessellift über La Villas Hauptstraße hinweg.

Dafür hatte das Skigebiet den Vorteil, dass es dort acht kleine, ruhige Hütten gibt, deren Wirte nach den bei einem romanischen Bauernvolk üblichen Streitereien beschlossen, sich gemeinsam zu präsentieren. Da die Ladiner über eine eigenständige Küche verfügen, gab es bald also die neue "Skitour Gourmet Santa Croce", inklusive eigenem Prospekt.

Bei den Spezialitäten handelt es sich um einfache Gerichte wie Panicia y turtres, Gerstensuppe mit einer Art Pastete, gefüllt mit Spinat, Topfen oder Sauerkraut, oder gegrillte Würste, Wild, diverse Knödel, Pasta, Kaminwurzen und Speck. Alles frisch mit heimischen Produkten zu günstigen Preisen zubereitet - eben ganz ähnlich, wie das jetzt im großen Stil im gesamten Skigebietsverbund durchgezogen wird.

Zeit nehmen für die Gourmet-Tour

Man sollte sich Zeit nehmen für diese Tour - vier Hütten sind nur mit Skiern zu erreichen. Unbedingt zu empfehlen ist in der "Ütia La Crusc" auf 2045 Metern Höhe der mit Orangenpunsch versetzte Kaiserschmarrn, den Erwin Irsara seit 50 Jahren nach dem gleichen Rezept in einer Eisenpfanne zubereitet.

Von diesem höchsten Punkt neben dem Wallfahrtskirchlein Heilig Kreuz führen breite Pisten zur "Ütia Leè", wo Stilfser Käse mit Bio-Ei, Kartoffelpüree und Zwiebeln kredenzt wird, was dann tatsächlich eine neue Kreation ist - aus dem Hause des Sternekochs Gerhard Wieser.

Informationen: Tourismusverband Alta Badia, Tel.: 0039/0471/83 61 76, Internet: www.altabadia.org, E-Mail: info@altabadia.org

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