Fliegen in den USA:Taschenmesser im Handgepäck? Nicht in den USA!

"Nie wieder Messer" Flugzeug Handgepäck Taschenmesser TSA USA

Mit dieser Aufforderung "Nie wieder Messer" protestierte der Verband der Flugbegleiter-Gewerkschaften gegen die Pläne von TSA.

(Foto: AFP)

Erstmals nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wollte die US-Flugaufsichtsbehörde wieder erlauben, Messer mit kurzen Klingen ins Flugzeug zu nehmen. Das Resultat: ein Proteststurm. Und die Behörde? Knickte ein.

Taschenmesser, Baseballschläger, Skistöcke: All das wollte die US-Flugaufsichtsbehörde TSA im Handgepäck zulassen - zum ersten Mal seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Aber nun musste die Behörde ihre Pläne wieder aufgegeben - aufgrund eines Sturms der Entrüstung von Piloten, Flugbegleitern und Politikern. Die derzeitige Liste von verbotenen Gegenständen bleibe bestehen, erklärte die TSA am Mittwoch. Drei Tage bevor die Neuregelung im April hätte in Kraft treten soll, konsultierte sie doch noch einmal entscheidende Interessengruppen.

Flugbegleiter hatten mit heftiger Kritik reagiert, nachdem TSA-Chef John Pistole im März erklärt hatte, Taschenmesser mit bis zu sechs Zentimeter langer Klinge und verschiedene Sportartikel sollten wieder in der Passagierkabine zugelassen werden. "Flüge werden dadurch nicht sicherer", sagte etwa Stacy Martin, Vorsitzende einer Flugbegleiter-Vereinigung und bezeichnete die Pläne als "armselige und kurzsichtige Entscheidung der TSA".

Mit der Neuregelung sollten die Sicherheitsleute an US-Flughäfen entlastet werden, um sich mehr auf die Suche nach Sprengstoff konzentrieren zu können. Sicherheitsexperten hatten die Risiken von kleinen Messern und Sportausrüstung zuvor als gering eingestuft. Außerdem hätten sich die USA damit den Vorschriften in der EU angeglichen: Taschenmesser mit kurzer Klinge sind hier im Handgepäck erlaubt.

Die Gewerkschaften der US-Flugbegleiter begrüßten die Entscheidung vom Mittwoch und erinnerten daran, dass die Attentäter vom 11. September 2001 Teppichmesser eingesetzt hatten, um die Kabinenbesatzungen zu überwältigen und Flugzeuge zu entführen. "Wir haben versprochen 'nie wieder Messer in Flugzeugen'" hieß es in einer Erklärung des Verbandes der Flugbegleiter-Gewerkschaften.

Auch aus der Politik kommt Zustimmung: Der demokratische Abgeordnete Bennie Thompson aus Mississippi begrüßt das Einlenken der TSA. "Da setzt sich der gesunde Menschenverstand durch."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: