Aufruhr am Flughafen:Nackter protestiert gegen Nackt-Scanner

Den Körperscanner hätten sich die US-Sicherheitsbeamten am Flughafen in Portland in diesem Fall sparen können: Ein Passagier zog sich gleich ganz aus - und nicht wieder an.

Katja Schnitzler

Wenn ihr mich nackt sehen wollt, dann sollt ihr mich nackt sehen - aber solange ich es will! Dieser oder ähnliche Gedanken müssen einem Passagier am Airport in Portland, Oregon, beim Anblick eines Nacktscanners durch den Kopf gegangen sein.

Auf jeden Fall entledigte er sich vor dem Sicherheitscheck seiner Kleider und stand so vor den Beamten, wie Gott ihn erschaffen hatte - oder wie es The Oregonian formuliert: "in his birthday suit". Der 49-Jährige hatte offenbar nichts zu verbergen, wollte auch nichts schmuggeln - festgenommen wurde er dennoch. Denn er weigerte sich, die Kleidung wieder anzuziehen.

Während andere Passagiere entweder sich selbst oder ihren Kindern die Augen zuhielten, strömten andere herbei, um das Schauspiel zu kommentieren und zu fotografieren - was tut man nicht alles, um sich die Wartezeit am Flughafen zu verkürzen.

Nur die Sicherheitsbeamten fanden das Ganze nicht lustig und ließen den Mann abführen. Der erklärte den Polizisten noch, warum er sich die Kleider ausgezogen hatte: Er fliege oft und fühle sich jedes Mal von den Scannern belästigt - nun habe er protestiert.

Der Mann sei nüchtern gewesen, auch Drogen waren nicht im Spiel, gab die Polizeibehörde bekannt. Seinen Flug nach Kalifornien hat der Scanner-Rebell verpasst. Er bekam einen Sitzplatz im Multnomah County Jail.

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