Zwischenfall in Südsudan:Armee schießt UN-Hubschrauber ab

Im Südsudan sind beim Abschuss eines Hubschraubers der Vereinten Nationen alle vier Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Nach UN-Angaben liegt die Schuld bei der südsudanesischen Armee.

Die Armee des Südsudan hat am Freitag einen russischen Hubschrauber der UN-Friedenstruppen abgeschossen. Alle vier Besatzungsmitglieder seien ums Leben gekommen. Das Militär des Landes habe den Abschuss des MI-8-Hubschraubers zugegeben, sagte UN-Vizesprecher Eduardo del Buey. Angaben über den Hintergrund des Vorfalls wurden zunächst nicht gemacht. Demnach habe sich der Helikopter auf einem Aufklärungsflug über dem Bundesstaat Jonglei befunden.

Nach Angaben aus Moskau starben fünf Menschen, darunter vier Russen. Das sagte ein namentlich nicht genannter Diplomat der Nachrichtenagentur Interfax. Berichten zufolge ereignete sich der Zwischenfall etwa 280 Kilometer von der Hauptstadt Juba entfernt. Zuvor hatte Interfax unter Berufung auf Militärkreise in Moskau gemeldet, an Bord seien insgesamt vier Menschen gewesen. Wer für den Abschuss verantwortlich ist, wurde in Moskau zunächst nicht mitgeteilt.

Die UN-Friedenstruppe Unmiss war nach der Abspaltung des Südsudan vom Norden im Juli 2011 aufgestellt worden. Sechs Monate zuvor hatte sich die Bevölkerung in einem Referendum für eine Teilung ausgesprochen. In einem seit Jahrzehnten andauernden Bürgerkrieg waren etwa zwei Millionen Menschen ums Leben gekommen.

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