Zusammenstöße in Nigeria:Dutzende Tote bei Religionsunruhen

Mindestens 39 Menschen sind bei Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen in Nigeria ums Leben gekommen. Dutzende Häuser wurden angezündet und zerstört. Auslöser soll ein Streit zwischen zwei Fußballmannschaften sein.

Bei Gewalt zwischen Christen und Muslimen sind in Nigeria mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen. Zudem sollen bei der Gewalt im zentralen Bundesstaat Taraba 30 Menschen schwer verletzt worden sein, wie die Polizei mitteilte. Dutzende Häuser wurden angezündet und zerstört.

Bislang seien 39 Todesopfer gezählt worden, sagte Polizeisprecher Joseph Kwaji der Nachrichtenagentur AFP. 40 mutmaßliche Verdächtige seien festgenommen worden, sagte der Polizeisprecher. Wegen des Gewaltausbruchs verhängten die Behörden in Wukari eine 24-stündige Ausgangssperre. Zusätzlich stationierte Soldaten sollten zu einer Beruhigung der Lage beitragen.

Streit um Trainingsplatz eskaliert

Die interreligiösen Spannungen in Wukari hatten seit Februar zugenommen, als der Streit zwischen einer muslimischen und einer christlichen Fußballmannschaft um einen Trainingsplatz in Ausschreitungen mit mehreren Todesopfern eskaliert war. Die Ausschreitungen am Freitag ereigneten sich einen Tag, nachdem die Regierung des Bundesstaates Taraba einen Ausschuss zur Untersuchung der Gewalt im Februar eingesetzt hatte.

Zudem tobt im Norden und im Zentrum Nigerias seit Jahren ein blutiger Konflikt zwischen Sicherheitskräften und der islamistischen Organisation Boko Haram. Die islamistische Sekte kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes mit Gewalt für einen Gottes-Staat.

Bei Gefechten und Anschlägen auf Kirchen, Armee- und Regierungseinrichtungen wurden seit 2009 mindestens 3000 Menschen getötet. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch geht von mindestens 3600 Todesopfern aus. Teilweise sind dafür auch die Sicherheitskräfte verantwortlich.

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