Zum 50. Todestag:Martin Luther King: sein Leben für die Freiheit

Vor 50 Jahren wurde der amerikanische Bürgerrechtler in Memphis ermordet. In Erinnerung bleibt ein Leben, das der gewaltfreie Kampf für die Gleichberechtigung prägte.

Von Thomas Jordan und Cristina Marina

10 Bilder

Martin Luther King Jr.

Quelle: dpa

1 / 10

Vor 50 Jahren, am 4. April 1968, wird der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King von einem Rassisten erschossen. Sein Leben, seine Taten und seine Reden wirken bis heute nach. "Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich erschaffen sind", lautet einer seiner wichtigsten Aussprüche. Kings öffentliches Wirken beginnt im Jahr 1954.

Martin Luther King Jr.

Quelle: AP

2 / 10

Der 25-jährige Martin Luther King wird im Jahr 1954 Pastor der Dexter Avenue Baptist Church in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama. Der christliche Glaube wird ein Leben lang eine wichtige Stütze im gewaltfreien Kampf des Bürgerrechtlers für die Gleichberechtigung der Schwarzen sein. King betrachtet den einzelnen Gläubigen stets als Teil der Gesellschaft. Soziale Themen wie Arbeitslosigkeit und schlechte Wohnbedingungen werden für ihn so Bestandteil der pastoralen Seelsorge. Die Texte zum gewaltfreien Widerstand von Mahatma Ghandi üben auf den jungen Prediger eine große Anziehungskraft aus.

ROSA PARKS

Quelle: AP

3 / 10

Am 1. Dezember 1955 wird Rosa Parks in Montgomery im Bundesstaat Alabama verhaftet, weil sie sich weigert, ihren Sitzplatz im Bus für einen Weißen zu räumen. Pastor Martin Luther King organisiert daraufhin einen Boykott der Buslinien in der Hauptstadt des US-Südstaats, an dem nahezu alle Vertreter der schwarzen Bevölkerung teilnehmen. In der Folge gründet sich unter dem Vorsitz Kings die Montgomery Improvement Association. Sie fordert Respekt für die schwarzen Amerikaner, gleiche Rechte für alle Fahrgäste und die Anstellung schwarzer Busfahrer.

-

Quelle: AP

4 / 10

King schöpft die Mittel des gewaltfreien Widerstands voll aus und sucht die Konfrontation mit dem politischen Establishment. Bei seinen Aufmärschen und Blockaden setzt er sich über Demonstrationsverbote hinweg. Er scheut sich auch nicht, drastische Methoden anzuwenden. So schickt er in Birmingham Kinder auf die Straße, auf die der örtliche Polizeichef Schäferhunde hetzt. Stets als nützlich erweist sich Kings ausgeprägtes Organisationtalent sowie seine rhetorische Begabung, die er schon als Student in Debattierklubs schulte.

The Rev. Dr. Martin Luther King, Jr.

Quelle: AP

5 / 10

Am 28. August 1963 demonstrieren mehr als 250 000 Menschen beim March on Washington for Jobs and Freedom in der Hauptstadt der USA für die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen in den USA. Die Veranstaltung stellt einen Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in Amerika dar. King hält vor dem Lincoln Memorial seine berühmte "I have a dream"-Rede. Darin entwirft der Pastor seine Vision des Amerikanischen Traums. Er spricht die berühmten Worte: "Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt. Ich habe heute einen Traum."

Martin Luther King und US-Präsident John F. Kennedy

Quelle: dpa

6 / 10

Die von King und seinen Mitstreitern aus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung angestoßenen landesweiten Proteste zeigen bald große politische Erfolge. Der 1964 vom Kongress verabschiedete Civil Rights Act ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Gleichberechtigung: Der schwarzen Bevölkerung werden nun volle Bürgerrechte zugestanden, die Rassentrennung wird aufgehoben. Im Bild: Martin Luther King im Weißen Haus mit Präsident John F. Kennedy und weiteren Organisatoren einer Massenkundgebung der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.

Martin Luther King Jr. - Friedensnobelpreis

Quelle: dpa

7 / 10

Für seinen Einsatz und seine bemerkenswerten Errungenschaften bekommt Martin Luther King im Dezember 1964 als bis dahin jüngster Preisträger den Friedensnobelpreis verliehen. Der Glaube an den Frieden treibt den baptistischen Reverend an, Freiheit und Gerechtigkeit betrachtet er als etwas Absolutes, was einem Menschen, ungeachtet seiner Hautfarbe, weder ganz noch teilweise genommen werden dürfe.

-

Quelle: AP

8 / 10

Echte Gleichberechtigung ist noch lange nicht überall erreicht. King organisiert weitere Protestmärsche, damit Schwarze im Bundesstaat Alabama frei von Diskriminierung wählen dürfen. Doch die Polizei treibt die Demonstrierenden immer wieder gewaltsam auseinander. King entschließt sich, in der Hauptstadt Montgomery zu protestieren. Im März 1965 kommt es auf der Edmund Pettus Bridge im Ort Selma zu Ausschreitungen. Weiße Polizisten und Rassisten prügeln auf die Protestierenden ein. Der damalige Präsident Lyndon B. Johnson ändert infolgedessen seine Einschätzung über das Wahlrechtthema. Im Sommer wird der Voting Rights Act verabschiedet, ein Gesetz, das die Wahlrechte Schwarzer gegen Diskriminierung stärkt.

40. Todestag Martin Luther King

Quelle: dpa

9 / 10

Am 4. April 1968 wird Martin Luther King von dem weißen Rassisten James Earl Ray erschossen. Der 39-jährige King befindet sich zu dem Zeitpunkt auf dem Balkon seines Hotels im Memphis. Mit dem Attentat endet sein jahrelanger gewaltloser Kampf für ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Weißen und Schwarzen in den USA. Das Hotel, in dem Martin Luther King stirbt, beherbergt heute das National Civil Rights Museum.

Martin Luther King Jr: the dream, the man, the legacy

Quelle: AFP

10 / 10

Nach seinem Tod wird King noch mehrfach geehrt, 1977 mit der Freiheitsmedaille, 1978 mit dem Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen. Seit 2011 steht in Washington das Martin Luther King, Jr. National Memorial. Neben vier ehemaligen Präsidenten der USA ist Martin Luther King der erste Afroamerikaner, der durch ein Denkmal in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika in Erinnerung behalten wird.

© SZ.de/jord/crm/fued/jsa
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: